Windsor für Pale Ale?

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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R0B
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Windsor für Pale Ale?

#1

Beitrag von R0B »

Moin! Hat jemand Erfahrung mit der Windsor? Ich hab noch nie mit der gearbeitet, würde die sich gut machen in einem hazy-hopfigen Pale Ale mit etwas Restsüße? Ich hab zeitgleich noch ein richtig knackiges IPA in der Mache, das würde sich schön ergänzen, dachte ich.

Das Rezept sieht bis jetzt so aus:

American Pale Ale
5.3% / 13.3 °P

Rezept von
Rob

Maischesud

Brewtools B80pro
75% Ausbeute

Sudgröße: 44 L
Kochzeit: 60 min
Maischwasser: 42.54 L
Nachgusswasser: 20.9 L
Wasser gesamt: 63.44 L
Kochvolumen: 57.5 L
Stammwürze vor Kochen: 11.7 °P

Eckdaten

Stammwürze: 13.3 °P
Restextrakt: 3.4 °P
IBU (Tinseth): 43
BU/GU: 0.79
Farbe: 13 EBC

Maischen

Temperatur — 45 °C — 10 min
Temperatur — 57 °C — 15 min
Temperatur — 63 °C — 30 min
Temperatur — 72 °C — 35 min

Malze (10.3 kg)

5 kg (48.5%) — Avangard Pilsner Malt — Braumalz — 3.3 EBC
1.5 kg (14.6%) — BESTMALZ BEST Munich Dark — Braumalz — 25 EBC
1 kg (9.7%) — Avangard Cara Hell — Braumalz — 15 EBC
1 kg (9.7%) — Vienna Malt — Braumalz — 8 EBC
1 kg (9.7%) — Avangard Wheat Malt — Braumalz — 3.9 EBC
500 g (4.9%) — Hobbybrauversand Oats, Flaked — Braumalz — 2 EBC
300 g (2.9%) — Weyermann Caraamber — Braumalz — 71 EBC

Hopfen (200 g)

20 g (16 IBU) — Columbus (Tomahawk) 14.3% — Kochen — 60 min
100 g (15 IBU) — Mosaic Nectar 19% — Aroma — 60 min Whirlpoolhopfung @ 75 °C
50 g (7 IBU) — Comet 11.9% — Aroma — 60 min Whirlpoolhopfung
30 g (5 IBU) — Columbus (Tomahawk) 14.3% — Aroma — 60 min Whirlpoolhopfung

Whirlpool Hopfengabe bei 78 °C

Sonstige Zutaten
6.9 g — Calcium Chloride (CaCl2) — Maischen
3 g — Gypsum (CaSO4) — Maischen
6.5 ml — Lactic Acid 80% — Maischen

Hefe
5 Milliarden Zellen — Lallemand (LalBrew) Windsor Yeast 75%

Schritt 1: 0.5 L Hefestarter
50 g DME / 60 g LME

Schritt 2: 1 L Hefestarter
99 g DME / 120 g LME

Schritt 3: 2.5 L Hefestarter
246 g DME / 300 g LME

558 Milliarden Hefezellen
0.98 Millionen Zellen / ml / °P

Gärung
Hauptgärung — 20 °C — 14 Tage
Karbonisierung: 4.7 g/L
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Pivnice
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Re: Windsor für Pale Ale?

#2

Beitrag von Pivnice »

Hallo ROB
vorab eine Frage bitte:
Warum willst du dich mit der Hefevermehrung abmühen, wenn du doch sehr einfach die vorab berechnete Anstellmenge Hefe mit mehreren Trockenhefepäckchen zu 11 Gramm realisieren kannst ?

Hier eine statistische Auswertung darüber welche Hefen bei American Pale Ale Rezepten eingesetzt werden.
Auf Platz 4 die S-04 - interessant.
https://www.brewersfriend.com/styles/am ... le/yeasts/

Rang 1 -5
Fermentis - American Ale Yeast US-05 7,127
White Labs - California Ale Yeast WLP001 1,091
Wyeast - American Ale 1056 970
Fermentis - English Ale Yeast S-04 930
Mangrove Jack - US West Coast Yeast M44 410
...
Windsor bringt es auf insgesamt 41 Nennungen
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R0B
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Re: Windsor für Pale Ale?

#3

Beitrag von R0B »

Pivnice hat geschrieben: Freitag 1. November 2024, 22:36 Warum willst du dich mit der Hefevermehrung abmühen, wenn du doch sehr einfach die vorab berechnete Anstellmenge Hefe mit mehreren Trockenhefepäckchen zu 11 Gramm realisieren kannst ?
Die Antwort ist einfach, ich hatte noch ein Päckchen da und habe sehr gute Erfahrungen gemacht mit der Vermehrung, die Hefen waren immer topfit und bei größeren Suden spart man doch schon spürbar etwas, wenn man nur 1 statt 6 Smackpacks kauft. Mühe macht das eigentlich nicht, kurz desinfizieren, dann läuft der Rest ja von alleine auf dem Magnetrührer, nur ab und zu mal alkfreies Oettinger nachkippen.

Ich weiß, dass die Windsor gerne bei malziger und eher dunklen Sachen genommen wird, aber der Hersteller gibt ja unter anderem Pale Ales als passenden Stil an, deswegen hat mich interessiert, ob das schon jemand gemacht und wie die Erfahrungen damit sind. Ich experimentiere gerne, sonst könnte man ja einfach jedesmal aus jeder Rezeptsammlung nur die Top 5 nachbrauen. Das wäre aber relativ langweilig.
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Pivnice
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Re: Windsor für Pale Ale?

#4

Beitrag von Pivnice »

R0B hat geschrieben: Freitag 1. November 2024, 22:45 Smackpacks
Die Lallemand Windsor ist eine Trockenhefe. Das Päckchenl zu 11 Gramm kostet zur Zeit 2,90 € bei Braumarkt.
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Re: Windsor für Pale Ale?

#5

Beitrag von Pivnice »

Die Windsorhefe kann keine Maltotriose vergären.
https://www.lallemandbrewing.com/docs/p ... IGITAL.pdf

Windsor does not utilize the sugar maltotriose (a molecule composed of 3 glucose
units). Maltotriose comprises an average of 10-15% of total sugar in all-malt worts. The
result will be fuller body and residual sweetness in the beer. Be advised to adjust mash
temperatures according to desired result.
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R0B
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Re: Windsor für Pale Ale?

#6

Beitrag von R0B »

Pivnice hat geschrieben: Freitag 1. November 2024, 22:57
R0B hat geschrieben: Freitag 1. November 2024, 22:45 Smackpacks
Die Lallemand Windsor ist eine Trockenhefe. Das Päckchenl zu 11 Gramm kostet zur Zeit 2,90 € bei Braumarkt.
Es kommt mir nicht auf die Kosten an bei diesem Bier, das ist aber auch gar nicht mein Thema: Ich bin auf der Suche nach Leuten, die diese Hefe schon mal in einem Pale Ale benutzt haben und sagen können, wie es geworden ist.
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Re: Windsor für Pale Ale?

#7

Beitrag von Pivnice »

Schon im Forum gesucht ? search.php?keywords=windsor+pale+ale
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R0B
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Re: Windsor für Pale Ale?

#8

Beitrag von R0B »

Pivnice hat geschrieben: Freitag 1. November 2024, 23:08 Schon im Forum gesucht ? search.php?keywords=windsor+pale+ale
Habe ich. Ich höre irgendwie raus, dass du noch kein Pale Ale mit der Windsor gemacht hast. Gucken wir doch mal, ob sich jemand findet. Danke.
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Pivnice
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Re: Windsor für Pale Ale?

#9

Beitrag von Pivnice »

R0B hat geschrieben: Freitag 1. November 2024, 23:25 Ich höre irgendwie raus, dass du noch kein Pale Ale mit der Windsor gemacht hast.
Richtig gehört. :Bigsmile
Windsor - für mich wegen ihrer Charakteristik eine eher unpassende Hefe für ein APA.
Viel Erfolg beim Exbierimentieren.
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Stuggbrew
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Re: Windsor für Pale Ale?

#10

Beitrag von Stuggbrew »

Also ich kann mich outen - ich hab das mal probiert, war aber doch nicht so der Bringer:
Ich fand es hatte eine etwas komische Süße, die hinten raus leichte Ester hatte. Eigentlich schön für ein mild Ale a la Kilkenny.
Für ein klassisches APA kann ich eher die Notti bzw. BRY-97 empfehlen. Die sind eher neutral und sind doch etwas trockener durch den höheren EVG.

Anbei noch eine gute Vergleichsliste:
https://mashcamp.shop/wp-content/upload ... utions.pdf
Zuletzt geändert von Stuggbrew am Samstag 2. November 2024, 08:39, insgesamt 1-mal geändert.
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integrator
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Re: Windsor für Pale Ale?

#11

Beitrag von integrator »

Stuggbrew hat geschrieben: Samstag 2. November 2024, 07:26 Also ich kann mich outen - ich hab das mal probiert, war aber doch nicht so der Bringer:
Für so ein Versuch kann man sich outen, muss sich aber nicht schämen. :Drink

Wer sich am Stil klammert, der ist eher negativ eingestellt.
Wer sich am Geschmack orientiert kann/soll so etwas machen, sollte es aber nicht PaleAle nennen. Das weckt nur komische Geister auf.

Ich habe mal mit der Windsor und mehr fruchtigen Hopfen gebraut. Schmeckt interessant aber man hat das Gefühl das die Süße und der Hopfen konkurrieren und sich nicht einigen können. Fürs Protokoll ... die Hälfte der Verkoster fand es aber sehr lecker.
:Bigsmile Selbstgespräche sind nicht schlimm solange du nichts Neues erfährst. :Bigsmile
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Re: Windsor für Pale Ale?

#12

Beitrag von Colindo »

Um die Maltotriose zu reduzieren würde ich eine Kombirast bei 67°C machen, dann wird es am trockensten. Optional kannst du zusätzlich auch einen Teil der Schüttung durch Zucker ersetzen, mit Invertzucker No.1 oder No.2 wird es sogar authentisch für ein Pale Ale. Deine Stufenrasten werden ein sehr süßes Bier erzeugen.

Die Starter sind meiner Meinung nach deutlich zu fein gestaffelt. Für 44L Würde ich einen Starter mit 2,2L machen und den mit 1g/L Trockenhefe anstellen. Mehr braucht es nicht. Wenn du unbedingt 1 Mio/ml/°P haben willst, mach 4,4L Starter mit gleicher Anstellrate.
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Re: Windsor für Pale Ale?

#13

Beitrag von R0B »

Stuggbrew hat geschrieben: Samstag 2. November 2024, 07:26 Also ich kann mich outen - ich hab das mal probiert, war aber doch nicht so der Bringer:
Ich fand es hatte eine etwas komische Süße, die hinten raus leichte Ester hatte. Eigentlich schön für ein mild Ale a la Kilkenny.
Interessant! Mild ist schon mal super, sowas hatte ich im Sinn. Dann werde ich gucken, dass ich die Süße noch halbwegs in Schach halte. Fruchtige Ester passen ja bestimmt schön zu den Hopfensorten.
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Re: Windsor für Pale Ale?

#14

Beitrag von R0B »

integrator hat geschrieben: Samstag 2. November 2024, 08:38 Wer sich am Stil klammert, der ist eher negativ eingestellt.
Wer sich am Geschmack orientiert kann/soll so etwas machen, sollte es aber nicht PaleAle nennen. Das weckt nur komische Geister auf.
Genau so sehe ich das auch, ich brauche da nicht unbedingt eine Schublade, in die das Bier reinpassen muss. Ich habe beim Rezeptbau in Brewfather nur deswegen ein APA als Stil ausgesucht, weil die Werte ziemlich gut zu dem passen, wo ich hin will.
integrator hat geschrieben: Samstag 2. November 2024, 08:38 Ich habe mal mit der Windsor und mehr fruchtigen Hopfen gebraut. Schmeckt interessant aber man hat das Gefühl das die Süße und der Hopfen konkurrieren und sich nicht einigen können. Fürs Protokoll ... die Hälfte der Verkoster fand es aber sehr lecker.
Gut zu wissen! Etwas Süße passt bestimmt gut zu den Hopfensorten, ich werde dann mal schauen, dass ich es nicht übertreibe.
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Re: Windsor für Pale Ale?

#15

Beitrag von R0B »

Colindo hat geschrieben: Samstag 2. November 2024, 08:42 Um die Maltotriose zu reduzieren würde ich eine Kombirast bei 67°C machen, dann wird es am trockensten. Optional kannst du zusätzlich auch einen Teil der Schüttung durch Zucker ersetzen, mit Invertzucker No.1 oder No.2 wird es sogar authentisch für ein Pale Ale. Deine Stufenrasten werden ein sehr süßes Bier erzeugen.
Das ist ne gute Idee mit der Kombirast, sollte dadurch ja schon mal eine gute Ecke entspannter werden. Wie oben erwähnt, es muss kein "echtes" Pale Ale werden, das kam der Idee nur am nahsten. Ich würde es glaube ich auch nicht übers Herz bringen, Zucker in den Kessel zu kippen.
Colindo hat geschrieben: Samstag 2. November 2024, 08:42 Die Starter sind meiner Meinung nach deutlich zu fein gestaffelt. Für 44L Würde ich einen Starter mit 2,2L machen und den mit 1g/L Trockenhefe anstellen. Mehr braucht es nicht. Wenn du unbedingt 1 Mio/ml/°P haben willst, mach 4,4L Starter mit gleicher Anstellrate.
Ich gehe da meistens nach dem Pitch Yeast Calculator, das deckte sich dann auch ganz gut mit dem Rechner in Brewfather. Die Hefe war schon relativ alt, deswegen bin ich da mal ganz pessimistisch rangegangen. Sieht mittlerweile sehr gut aus, da war auf jeden Fall noch genug Leben in der Tüte.
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Grandes
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Re: Windsor für Pale Ale?

#16

Beitrag von Grandes »

Habe Anfang September ein Red Ale mit der Windsor gebraut >> als Grünhopfen Bier mit sehr viel ( 1500g auf 45 Liter ) Golding Hopfen.

Dieses ist sehr lecker geworden, die gewisse Restsüße ( sEVG 73% ) passt meines Erachtens sehr gut zum Hopfen :Greets
Schöne Grüße von der Mosel

Ralf
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An der Mosel wird nicht nur guter Wein gemacht sondern auch lecker Biiiieeerrr :Drink
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Re: Windsor für Pale Ale?

#17

Beitrag von R0B »

Grandes hat geschrieben: Samstag 2. November 2024, 13:41 Dieses ist sehr lecker geworden, die gewisse Restsüße ( sEVG 73% ) passt meines Erachtens sehr gut zum Hopfen :Greets
Kann ich mir gut vorstellen, wir haben an Sylvester auch mal ein Grünhopfen Red Ale gebraut, allerdings mit einer anderen Hefe. Ich werde mal berichten, wenn's fertig ist! :Smile
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