Vorderwürzehopfung wann genau

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Mr.Markus
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Vorderwürzehopfung wann genau

#1

Beitrag von Mr.Markus »

Hallo zusammen.

Ich mache mir gerade Gedanken zur Vorderwürzehopfung und frage mich wann genau ich die Hopfen zugeben soll:

1. Entweder direkt nach dem Maischen, also noch vor dem Abläutern
2. Nach dem Abläutern, also bevor ich das Hopfe kochen starte und die Würze noch "kalt" ist

Ist zeitlich schon noch ein rechter Unterschied, da das Abläuft bei mir manchmal bis zu 1 Stunde dauert. Somit wäre der Hopfen etwa 1 Stunde länger bei circa 80° in der Würze.

Könnt ihr mir hier weiterhelfen?

Gruss Markus
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dieck
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Re: Vorderwürzehopfung wann genau

#2

Beitrag von dieck »

1. klingt bei dir als ob du es in die Maische tun wolltest? Das ist nicht der Fall.

Vorderwürzehopfung geht in die leere Sudpfanne, also vor dem / zum Abläutern, vor dem Aufheizen, und da läutert man dann drauf.

wiki/doku.php/vorderwuerzhopfung
Zuletzt geändert von dieck am Sonntag 10. November 2024, 14:15, insgesamt 1-mal geändert.
20L-"Einkocher"-Klasse. Neugierig neue Dinge auszuprobieren, im Rezept und in der Technik...
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Juergen_Mueller
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Re: Vorderwürzehopfung wann genau

#3

Beitrag von Juergen_Mueller »

2.
Du lässt einfach die Vorderwürze in die kalte Pfanne mit dem vorgelegten Hopfen laufen.

Zur Sinnhaftigkeit einer Vorderwürzehopfung gibt es inzwischen Untersuchungen. Darüber lässt sich sicher etwas auch hier im Forum finden. Bin gerade zu faul zum Suchen....
Kompetent im Promillebereich
Gruß
Jürgen
BrewerTimothy
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Re: Vorderwürzehopfung wann genau

#4

Beitrag von BrewerTimothy »

dieck hat geschrieben: Sonntag 10. November 2024, 14:13 1. klingt bei dir als ob du es in die Maische tun wolltest? Das ist nicht der Fall.
Wenn es um VWH geht dann ja, aber es gibt auch das Prinzip der Maische Hopfung, dann kannst Du es so machen.
mash hopping has received a bit more attention by those interested in maximizing the desirable characteristics in modern hop-forward styles
OS-Schlingel
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Re: Vorderwürzehopfung wann genau

#5

Beitrag von OS-Schlingel »

Hallo Markus,

Vorderwürzehopfung meint, Du gibst zuerst den Hopfen in Deinen Topf zum Kochen und schlauchst die geläuterte Würze direkt darauf.
Du kannst auch schon mit dem Aufheizen beginnen, wenn sich der Topf füllt...

Es gibt aber auch die Maischehopfung. Der Hopfen wird tatsächlich zum Ende des Maischens dazugegeben. Du musst aber wissen, dass sich hier aufgrund der Temperatur Hopfenterpene lösen und einen anderen Geschmack abgegeben als beim Hopfenkochen! Ich habe das mal ausprobiert, da ich hier kein besseres Aroma feststellen konnte aber auch nicht weiter verfolgt. Vielleicht hat das aber auch an der Hopfengabe gelegen.

Gruß Stephen

Antworten auf allgemeine Fragen findest Du aber hier auch im Wiki
Or kindly when his credit's out
Surprise him with a pint of Stout
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MaltHopMagic
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Re: Vorderwürzehopfung wann genau

#6

Beitrag von MaltHopMagic »

Nach Kochende ist die Nachisomerisierungsdauer zu beachten, bis die Würze unter 80 Grad abgekühlt ist. Ich frage mich nun, ob es bei der VWH eine "Vorisomerisierungsdauer" gibt, also der Hopfen bei der Aufheizung zwischen 80 und 100 Grad auch schon bittert.
Grüße Thomas

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renzbräu
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Re: Vorderwürzehopfung wann genau

#7

Beitrag von renzbräu »

Gegenfrage: woher weiß sie Alphasäure ob der aus aufheizt oder abkühlt? :P
Jedoch ist zu beachten, dass mit dem Eiweißbruch Hopfeninhaltsstoffe ausgeschieden werden.
Der Braureka-Rechner hat im Textteil was dazu und geht dabei von 10% weniger Nutzung im Vergleich zur Habe beim Kochbeginn aus, siehe: https://braureka.de/berechnungen/hoputil/
Grüße Johannes

- hausgebraut, handgeklöppelt & mundgetrunken -
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Sebasstian
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Re: Vorderwürzehopfung wann genau

#8

Beitrag von Sebasstian »

MaltHopMagic hat geschrieben: Sonntag 10. November 2024, 15:08 Nach Kochende ist die Nachisomerisierungsdauer zu beachten, bis die Würze unter 80 Grad abgekühlt ist. Ich frage mich nun, ob es bei der VWH eine "Vorisomerisierungsdauer" gibt, also der Hopfen bei der Aufheizung zwischen 80 und 100 Grad auch schon bittert.
Die gibt's schon, nur spielt sie in der Regel keine große Rolle weil im Anschluss an die "Vorisomerisierung" ja noch durchschnittlich eine ganze Stunde weitergekocht wird. Die Nachisomerisierung ist für Hopfengaben die zu Kochbeginn (ohne VWH) gegeben werden ja auch nahezu zu vernachlässigen. Die schlägt halt umso mehr durch je später die Hopfengaben erfolgen und je mehr man sich dem Kochende nähert..
Grüße,
Sebastian
Stefan G.
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Re: Vorderwürzehopfung wann genau

#9

Beitrag von Stefan G. »

Bei meinem Grainfather mit Malzrohr, mache ich die Vorderwürzehopfung nach dem Abläutern. Ich gebe quasi den Hofen in die ca. 76°C Würze bevor ich anfange zu kochen.
Mr.Markus
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Re: Vorderwürzehopfung wann genau

#10

Beitrag von Mr.Markus »

Vielen Dank an alle für die Antworten. Ich habe einen Braumeister, darum brauch ich die Würze nicht Umschlauchen sondern nehme um Abmaischen nur das Rohr raus. Ich werde es so machen dass ich den Hopfen in einem Socken in die Würze gebe und dann drauf abläuter, das ist glaub am ehesten vergleichbar mit der kalten Pfannen Methode.
iwoasnix
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Re: Vorderwürzehopfung wann genau

#11

Beitrag von iwoasnix »

https://www.researchgate.net/publicatio ... -_BRAUWELT Laut diesem Paper kann man sich die Vorderwürzehopfung sparen
Bierige Grüße Stephan

Speidel Braumeister 20L + Tilt pro + Ferminator Connect + Biersommelier Doemens.
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rakader
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Re: Vorderwürzehopfung wann genau

#12

Beitrag von rakader »

Mr.Markus hat geschrieben: Montag 11. November 2024, 06:46 Vielen Dank an alle für die Antworten. Ich habe einen Braumeister, darum brauch ich die Würze nicht Umschlauchen sondern nehme um Abmaischen nur das Rohr raus. Ich werde es so machen dass ich den Hopfen in einem Socken in die Würze gebe und dann drauf abläuter, das ist glaub am ehesten vergleichbar mit der kalten Pfannen Methode.
In diesem Fall solltest Du darauf achten, die VWH unter 80 °C zu machen, ansonsten läufst Du Gefahr, dass der Hopfen mehr bittert als vorgesehen.

VWH ist immer mit Ungenauigkeiten verbunden, da auch abhängig von der Heizleistung bis zum Kochen. Dafür ist die Bittere immer milder, warum auch immer. So richtig erklären kann das niemand.

VWH sind meist kleinere Mengen der Grundbitterung, insofern ist dann der Unterschied zur Bitterung bei Kochbeginn in der Gesamthopfung nicht so groß

Cheers
Radulph
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