Fragen zum Hefeweizen-Rezept (Anfänger)

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
blackarrow1990
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Re: Fragen zum Hefeweizen-Rezept (Anfänger)

#51

Beitrag von blackarrow1990 »

27.09. gebraut und am 04.10. abgefüllt.
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rakader
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Re: Fragen zum Hefeweizen-Rezept (Anfänger)

#52

Beitrag von rakader »

Gut. Dann ist die Karbonisierung jetzt durch. Gib ihm 2-3 Tage bei 22-24 °C, 2 Tage hintereinander konstant, und es ist durch. Dann ab in die Reifung. Und nicht schon wieder kosten und schütteln
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Ras Tafaric
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Re: Fragen zum Hefeweizen-Rezept (Anfänger)

#53

Beitrag von Ras Tafaric »

Nicht schimpfen, Radulph, Geduld ist eine Kunst die grad bei den ersten eigenen Bieren echt schwerfällt. :P
Auch wenn die erfahrenen Brauer sich selten noch daran erinnern wie man auf glühenden Kohlen sitzt. Ist die Hefe angekommen? Ich geh lieber nochmal gucken. Ist es fertig? Ist es karbonisiert? Wann kann ich denn endlich kosten?
Ich hab mein erstes Bier mit nem alten Wassermax aufkarbonisiert, weil ich unbedingt kosten musste. Schmeckte natürlich finster, weil Bier grad aus der Hauptgärung nicht grad selten einfach mal richtig mies ist.
Gib dem Ganzen noch 2 3 Sude und dann wird die Geduld schon besser. :Drink
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Re: Fragen zum Hefeweizen-Rezept (Anfänger)

#54

Beitrag von Windkind »

Ras Tafaric hat geschrieben: Montag 13. Oktober 2025, 09:40 Nicht schimpfen, Radulph, Geduld ist eine Kunst die grad bei den ersten eigenen Bieren echt schwerfällt. :P
[...]
Gib dem Ganzen noch 2 3 Sude und dann wird die Geduld schon besser. :Drink
Ist auch für mich ein relativ wichtiger Teil des "Lernens". Natürlich ist es auch wichtig, dass man Einsteigern in das Hobby mitgibt, dass Geduld gefordert ist - aber am Ende sammelt man so auch eigene Erfahrungen, wie sich ein Bier entwickelt. Solange man sich keine Infektion einfängt, bekommt man so direktes Feedback wie der Prozess abläuft. Auch beim "frühen probieren" kann man so selbst erschmecken, wie unrund ein junges Bier sein kann und wie groß der Impact einer kurzen Reifung sein kann. Auf den "glühenden Kohlen" sitze ich auch immer noch, aber weiß aus meiner eigenen Erfahrung mittlerweile, dass ich Gedult haben muss :D Bei kleinen Mengen besteht natürlich nur die Gefahr, dass das Bier weg ist, bevor es sich richtig entwickelt hat ;)
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rakader
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Re: Fragen zum Hefeweizen-Rezept (Anfänger)

#55

Beitrag von rakader »

Windkind hat geschrieben: Montag 13. Oktober 2025, 10:02
Ras Tafaric hat geschrieben: Montag 13. Oktober 2025, 09:40 Nicht schimpfen, Radulph, Geduld ist eine Kunst die grad bei den ersten eigenen Bieren echt schwerfällt. :P
[...]
Gib dem Ganzen noch 2 3 Sude und dann wird die Geduld schon besser. :Drink
Windkind hat geschrieben: Montag 13. Oktober 2025, 10:02 Ist auch für mich ein relativ wichtiger Teil des "Lernens". Natürlich ist es auch wichtig, dass man Einsteigern in das Hobby mitgibt, dass Geduld gefordert ist - aber am Ende sammelt man so auch eigene Erfahrungen, wie sich ein Bier entwickelt. Solange man sich keine Infektion einfängt, bekommt man so direktes Feedback wie der Prozess abläuft. Auch beim "frühen probieren" kann man so selbst erschmecken, wie unrund ein junges Bier sein kann und wie groß der Impact einer kurzen Reifung sein kann.
Das sehe ich in Teilen anders. Ich versuche ausführlicher zu erklären warum: Fehlende Geduld erhöht die Gefahr von Infektionen und Fehlschlüssen gerade am Anfang. (@Ras Tafaric sagt treffend "nicht grad selten einfach mal richtig mies".) Ich beobachte seit vielen Jahren hier im Forum, dass das der Punkt schlechthin ist, wo viele Anfänger abspringen und man sie nie wieder sieht, weil sie das Hobby wieder aufgeben. Das sieht man auch im Forum "Verkaufen". Ein weiterer Punkt: Warum muss ein Anfänger zwei oder drei Sude in den Gulli schütten, bis ein akzeptables Bier herauskommt? Ich meine, das muss nicht sein. Das kann man für alle vermeiden. Und in dieser Rolle sehen sich wohl auch die meisten erfahrenen Brauer, die hier Anfänger unterstützen.

Einige Braukollegen haben mich in meiner Anfangszeit hier genau an diesem Punkt an die Hand genommen, und ich bin bis heute dankbar. Mir ist zu Beginn kein Bier verrutscht. Das passierte erst ab dem 20. Sud, als ich nachlässiger wurde. Da aber hatte ich schon so viel Wissen, um dem Fehler selbst einzugrenzen.

Gerade das frühe Probieren halte ich für einen eklatanten Fehler. Da vertrete ich eine radikale Linie, ich weiß. Wer Fermentiert, kann das wohl besser nachvollziehen. Gurken oder Salzzitronen oder Essig braucht eben Zeit. Da ist es selbstverständlich - warum nicht beim Bier?
Auch gut: In vielen Großstädten gibt es Weinseminare, die das olfaktorische Zuordnen trainieren: Mir half vor 25 Jahren dazu ein Geruchs- und Geschmacksseminar mit einer französischen Geruchsorgel.

Auch die Hygieneregeln gemahnen: Tu's nicht! Gerade während der Gär- und Abbauprozesse ist das Bier besonders anfällig. Und schließlich der psychologische Effekt: Ein "Wow!!" wenn's beim ersten Schluck besser schmeckt als erwartet, ist doch allemal mehr wert, als eine stufenweise Verbesserung, wo immer der Eindruck des Fehlers mitschwingt und die Furcht es am Ende doch entsorgen zu müssen.

Vielleicht muss ich das Thema doch mal auf meine Webseite nehmen. Mich schreckt nur der Umfang der Beiträge zu diesem Thema ab :Bigsmile

Cheers und :Drink
Radulph
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Re: Fragen zum Hefeweizen-Rezept (Anfänger)

#56

Beitrag von Windkind »

rakader hat geschrieben: Montag 13. Oktober 2025, 16:30 Das sehe ich in Teilen anders. Ich versuche ausführlicher zu erklären warum: Fehlende Geduld erhöht die Gefahr von Infektionen und Fehlschlüssen gerade am Anfang. (@Ras Tafaric sagt treffend "nicht grad selten einfach mal richtig mies".) Ich beobachte seit vielen Jahren hier im Forum, dass das der Punkt schlechthin ist, wo viele Anfänger abspringen und man sie nie wieder sieht, weil sie das Hobby wieder aufgeben. Das sieht man auch im Forum "Verkaufen". Ein weiterer Punkt: Warum muss ein Anfänger zwei oder drei Sude in den Gulli schütten, bis ein akzeptables Bier herauskommt? Ich meine, das muss nicht sein. Das kann man für alle vermeiden. Und in dieser Rolle sehen sich wohl auch die meisten erfahrenen Brauer, die hier Anfänger unterstützen.
Weil ich es vielleicht nicht klar gesagt habe: Beim Thema Infektionen-vermeiden bin ich voll bei dir. Da würde ich auch jedem Anfänger ein Maximum an Sauberkeit und dann auch Geduld abverlangen. Klar, nach ein paar Tagen kann man mal einen kurzen Blick in den Eimer riskieren, ob die Hefe angekommen ist - aber darüber hinaus würd ich von allem abraten. Erstmal pauschal min(!) 10 Tage stehen lassen schadet keinem Bier (würde fast sogar 14 empfehlen) und dann sollte (bei Anfängern Raum- oder Kellertemperatur vorausgesetzt) die Gärung schon quasi durch sein. Dann kann man mal mit dem Messen anfangen.

Wie demotivierend das Probieren ist, ist dann wohl auch Typ-Sache und individuell ;) Ich nehme deinen Hinweis aber gerne auf, dass das auch abschrecken mag - da ist sicher was dran. Gerade den Hinweis auf "wo immer der Eindruck des Fehlers mitschwingt" kann ich gut nachempfinden. Eins meiner Biere konnte ich nicht trinken, obwohl ich dazu extern Rückmeldung bekommen habe, dass nichts fundamental falsch ist. Da hat sich einfach früh die Meinung verfestigt, dass was nicht stimmt. Und tatsächlich war das Bier der Auslöser, dass ich persönlich jetzt jedem Bier mehr Zeit gebe und nicht mehr voreilig probiere!

Aber grundsätzlich würde ich niemandem verwehren wollen, mal direkt nach der Nachgärung eine Flasche zu öffnen - wenngleich der Hinweis angebracht wäre, dass man mit der nächsten im Besten fall nochmal 2-4 Wochen wartet. Und: Realistisch fällt ja beim Messen oder spätestens beim Abfüllen so oder so ein Schluck Jungbier ab, den wohl jeder Anfänger (oder alter Hase) probiert - und ab da kann es ja nur bergauf gehen ;) Daher muss man die Neulinge sicher etwas bremsen, aber insbesondere auch aufklären und ihre Erfahrungen machen lassen :) (wobei ich mich mit knapp 20 Suden immer noch selbst als Anfänger bezeichnen würde - daher aber vielleicht die Erinnerungen an die "richtigen Anfänge" noch frischer sind ;))
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