Erntehefe in anderem Sud - Sinnvoll? Menge?

Antworten
Monty
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 58
Registriert: Samstag 8. Februar 2025, 20:13

Erntehefe in anderem Sud - Sinnvoll? Menge?

#1

Beitrag von Monty »

Hallo zusammen.

Leider habe ich zu folgenden Fragen keine Antwort gefunden. Wenn ich nur zu dumm zum Suchen bin, nehme ich gerne auch nen Link als Antwort.

Ich habe heute mein Reisbier Morgenröte von MMuM abgefüllt und erstmals die Hefe (W34/70) geerntet, weil ich nächstes oder spätestens übernächstes WE erneut brauen möchte, diesmal allerdings Orthofer Dunkles Amber Lager, welches ebenfalls mit W34/70 vergoren wird.

Macht es Sinn bzw. hat es Nachteile, Erntehefe aus einem anderen Sud zu verwenden? Die Hefe wurde einfach aufgeschwenkt und nicht gewaschen.

Wie dosiert man Erntehefe, um die richtige Anstellrate zu erreichen?

Alternativ hätte ich auch noch Trockenhefe parat liegen...

Danke.
Gruß Monty

Amerikanisches Bier ist der erfolgreiche Versuch, Wasser zu verdünnen.
Benutzeravatar
mesmerize
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 140
Registriert: Donnerstag 17. September 2020, 11:27

Re: Erntehefe in anderem Sud - Sinnvoll? Menge?

#2

Beitrag von mesmerize »

Hi Monty, Erntehefe zu verwenden funktioniert ganz hervorragend. Bei gleicher Sudgröße und ungefähr gleicher Stammwürze sagt man bei UG ca. 1/2 der Erntehefe für den nächsten Sud, und für OG etwa 1/3. VG Tommy
Beste Grüße
Tommy
Two beer or not two beer, that's the question! :Drink -
Benutzeravatar
MaltHopMagic
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 360
Registriert: Dienstag 2. Januar 2024, 17:57

Re: Erntehefe in anderem Sud - Sinnvoll? Menge?

#3

Beitrag von MaltHopMagic »

Grüße Thomas

What would Jesus brew?
Benutzeravatar
Malzknecht
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 776
Registriert: Freitag 2. Juni 2017, 09:17
Wohnort: Ascheberg (Westf)

Re: Erntehefe in anderem Sud - Sinnvoll? Menge?

#4

Beitrag von Malzknecht »

MaltHopMagic hat geschrieben: Sonntag 26. Oktober 2025, 09:24 Hier noch etwas Erläuterung und Hintergrund:
https://malzknecht.de/besser-brauen/tip ... fe-ernten/

https://malzknecht.de/besser-brauen/tip ... _erntehefe
Danke für die Blumen!

Lustigerweise habe ich vorhin meinen Newsletter "Braukompass" an alle Abonnenten verschickt und genau das Thema mit aufgegriffen. Es war nämlich Thema bei Brulosophy letzte Woche und ich habe das Thema übersetzt und das Wichtigste zusammengefasst.

Was ist Braukompass??
Heinz0815
Neuling
Neuling
Beiträge: 1
Registriert: Sonntag 23. November 2025, 11:30

Re: Erntehefe in anderem Sud - Sinnvoll? Menge?

#5

Beitrag von Heinz0815 »

Hallo zusammen
als absoluter Anfänger hätte ich auch eine Frage zu dem Thema.
Mein zweiter Sud gärt momentan und ich möchte direkt im Anschluss einen Dritten ansetzen.
Wenn ich das richtig verstanden habe könnte ich die Hälfte der Hefe aus dem Gärfaß nehmen und damit neu ansetzen.

Was spricht dagegen die Hälfte der Hefe zu entnehmen/entsorgen und den nächsten Sud direkt im Gärfaß anzusetzen. Als Hefe habe ich Nova Lager also ug benutzt.

Es grüßt der neuer Hobbybrauer
Heinz
Benutzeravatar
MaltHopMagic
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 360
Registriert: Dienstag 2. Januar 2024, 17:57

Re: Erntehefe in anderem Sud - Sinnvoll? Menge?

#6

Beitrag von MaltHopMagic »

Da spricht nichts dagegen.
Grüße Thomas

What would Jesus brew?
jojo5
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 106
Registriert: Montag 21. November 2016, 12:45

Re: Erntehefe in anderem Sud - Sinnvoll? Menge?

#7

Beitrag von jojo5 »

MaltHopMagic hat geschrieben: Montag 24. November 2025, 17:29 Da spricht nichts dagegen.
Kann ich so bestätigen! :thumbsup
Hab ich schon öfters gemacht, allerdings kommt man dann schnell dazu über alle 2 Wochen Bier brauen zu "müssen".
Benutzeravatar
Birnsojjel
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 299
Registriert: Samstag 2. Januar 2016, 23:30
Wohnort: Hilchenbach

Re: Erntehefe in anderem Sud - Sinnvoll? Menge?

#8

Beitrag von Birnsojjel »

Nabend zusammen, weiß jemand, ob man die WHC Lowrider als Erntehefe weiter verwenden kann? Ich hab sie jetzt mal in die Kühlung gepackt und probiere es demnächst einfach mal aus… Aber da sie auch eine Saccharomyces cerevisiae sein soll, müsste es ja eigentlich funktionieren.
Gruß, Thomas
Colindo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2018
Registriert: Dienstag 16. Februar 2021, 16:36
Wohnort: bei Düsseldorf

Re: Erntehefe in anderem Sud - Sinnvoll? Menge?

#9

Beitrag von Colindo »

Birnsojjel hat geschrieben: Montag 24. November 2025, 20:18 Nabend zusammen, weiß jemand, ob man die WHC Lowrider als Erntehefe weiter verwenden kann? Ich hab sie jetzt mal in die Kühlung gepackt und probiere es demnächst einfach mal aus… Aber da sie auch eine Saccharomyces cerevisiae sein soll, müsste es ja eigentlich funktionieren.
Das müsste die Windsor sein, die kann man problemlos mehrfach verwenden.
Auf Youtube: The British Pint
Benutzeravatar
Birnsojjel
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 299
Registriert: Samstag 2. Januar 2016, 23:30
Wohnort: Hilchenbach

Re: Erntehefe in anderem Sud - Sinnvoll? Menge?

#10

Beitrag von Birnsojjel »

Prima, danke Christoph.
Wie könnte ich sowas rauskriegen, wenn man es nicht weiß? Oder anders: bist du dir sicher und woher weißt du das?😊
Gruß, Thomas
Benutzeravatar
Sebasstian
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 1664
Registriert: Freitag 26. August 2016, 11:54
Wohnort: Jena-Ziegenhain

Re: Erntehefe in anderem Sud - Sinnvoll? Menge?

#11

Beitrag von Sebasstian »

Heinz0815 hat geschrieben: Sonntag 23. November 2025, 12:20 Was spricht dagegen die Hälfte der Hefe zu entnehmen/entsorgen und den nächsten Sud direkt im Gärfaß anzusetzen.
Meiner Meinung nach spricht schon was gegen dieses Vorgehen.
Nämlich, dass du dann das Gärfass nicht reinigen kannst. Das mag einmal gutgehen, aber häufig hintereinander solltest du das nicht machen. Lieber Hefe ernten (= entnehmen), Gärfass reinigen und desinfizieren und dann frisch befüllen und mit Erntehefe anstellen.

Und Thema Belüftung beachten! Eine schön aufgezogene Hefe macht dir sicher mehr Freude als eine die am Boden des Gärfasses dümpelt.
Grüße,
Sebastian
Colindo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2018
Registriert: Dienstag 16. Februar 2021, 16:36
Wohnort: bei Düsseldorf

Re: Erntehefe in anderem Sud - Sinnvoll? Menge?

#12

Beitrag von Colindo »

Birnsojjel hat geschrieben: Dienstag 25. November 2025, 17:31 Prima, danke Christoph.
Wie könnte ich sowas rauskriegen, wenn man es nicht weiß? Oder anders: bist du dir sicher und woher weißt du das?😊
Es gibt generell nur wenige Trockenhefestämme. Hersteller wie Mangrove Jack's oder WHCLab haben keine einzigartigen Stämme im Programm (zumindest nicht, dass ich es weiß) sondern bieten die gleichen Stämme wie die klassischen Hersteller Fermentis und Lallemand an. Das liegt hauptsächlich daran, dass sich nur eine gewisse Anzahl an Stämmen gut für die Trocknung eignet. Wenn man sich dann die Eigenschaften anschaut, also neben der Maltotriose-Negativität noch die hervorgehobene Biotransformation, dann sieht man, dass die Lallemand Windsor genau so beworben wird.

Die S-33 als zweiter maltotriosenegativer Stamm (EDME genannt, nach der Firma, die den früher vertrieben hat) hat diese Biotransformation nicht oder deutlich weniger.
Auf Youtube: The British Pint
Benutzeravatar
Ernie
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 468
Registriert: Donnerstag 24. März 2016, 15:04

Re: Erntehefe in anderem Sud - Sinnvoll? Menge?

#13

Beitrag von Ernie »

Birnsojjel hat geschrieben: Dienstag 25. November 2025, 17:31 Prima, danke Christoph.
Wie könnte ich sowas rauskriegen, wenn man es nicht weiß? Oder anders: bist du dir sicher und woher weißt du das?😊
Moin,

mittlerweile liefern KI-Tools wie z.B.: ChatGPT oder Copilot ganz brauchbare Ergebnisse.
26-11-2025_13-47-45.jpg
26-11-2025_13-45-46.jpg
Gruß Ernie
Die deutsche Rechtschreibung ist Freeware, sprich, du kannst sie kostenlos nutzen.
Allerdings ist sie nicht Open Source, d.h. du darfst sie nicht verändern oder in veränderter Form veröffentlichen.
Benutzeravatar
MaltHopMagic
Posting Senior
Posting Senior
Beiträge: 360
Registriert: Dienstag 2. Januar 2024, 17:57

Re: Erntehefe in anderem Sud - Sinnvoll? Menge?

#14

Beitrag von MaltHopMagic »

Ernie hat geschrieben: Mittwoch 26. November 2025, 13:43
Birnsojjel hat geschrieben: Dienstag 25. November 2025, 17:31 Prima, danke Christoph.
Wie könnte ich sowas rauskriegen, wenn man es nicht weiß? Oder anders: bist du dir sicher und woher weißt du das?😊
Moin,

mittlerweile liefern KI-Tools wie z.B.: ChatGPT oder Copilot ganz brauchbare Ergebnisse.

26-11-2025_13-47-45.jpg

26-11-2025_13-45-46.jpg

Gruß Ernie
Wo siehst du jetzt den Erkenntnisgewinn gegenüber dem Produktdatenblatt ?
Grüße Thomas

What would Jesus brew?
Benutzeravatar
Birnsojjel
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 299
Registriert: Samstag 2. Januar 2016, 23:30
Wohnort: Hilchenbach

Re: Erntehefe in anderem Sud - Sinnvoll? Menge?

#15

Beitrag von Birnsojjel »

Colindo hat geschrieben: Mittwoch 26. November 2025, 11:50
Birnsojjel hat geschrieben: Dienstag 25. November 2025, 17:31 Prima, danke Christoph.
Wie könnte ich sowas rauskriegen, wenn man es nicht weiß? Oder anders: bist du dir sicher und woher weißt du das?😊
Es gibt generell nur wenige Trockenhefestämme. Hersteller wie Mangrove Jack's oder WHCLab haben keine einzigartigen Stämme im Programm (zumindest nicht, dass ich es weiß) sondern bieten die gleichen Stämme wie die klassischen Hersteller Fermentis und Lallemand an. Das liegt hauptsächlich daran, dass sich nur eine gewisse Anzahl an Stämmen gut für die Trocknung eignet. Wenn man sich dann die Eigenschaften anschaut, also neben der Maltotriose-Negativität noch die hervorgehobene Biotransformation, dann sieht man, dass die Lallemand Windsor genau so beworben wird.

Die S-33 als zweiter maltotriosenegativer Stamm (EDME genannt, nach der Firma, die den früher vertrieben hat) hat diese Biotransformation nicht oder deutlich weniger.
Danke dir. Ich hatte dazu auch mittels ChatGPT die Eigenschaften der lowrider und der Windsor verglichen, die sich demnach schon unterscheiden. Z. B. bei Vergärungsgrad , Aromaprofil oder Alkoholtoleranz. Daher meine skeptische Nachfrage…
Ich meine mich an eine Übersicht vieler hefestämme und ihrer Bezeichnung bei verschiedenen Herstellern erinnern zu können, weiß aber leider nicht mehr woher die stammen könnte…
Gruß, Thomas
Sliveroverlord
Posting Junior
Posting Junior
Beiträge: 23
Registriert: Donnerstag 30. Januar 2025, 12:12

Re: Erntehefe in anderem Sud - Sinnvoll? Menge?

#16

Beitrag von Sliveroverlord »

Colindo
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2018
Registriert: Dienstag 16. Februar 2021, 16:36
Wohnort: bei Düsseldorf

Re: Erntehefe in anderem Sud - Sinnvoll? Menge?

#17

Beitrag von Colindo »

Birnsojjel hat geschrieben: Mittwoch 26. November 2025, 23:02
Colindo hat geschrieben: Mittwoch 26. November 2025, 11:50
Birnsojjel hat geschrieben: Dienstag 25. November 2025, 17:31 Prima, danke Christoph.
Wie könnte ich sowas rauskriegen, wenn man es nicht weiß? Oder anders: bist du dir sicher und woher weißt du das?😊
Es gibt generell nur wenige Trockenhefestämme. Hersteller wie Mangrove Jack's oder WHCLab haben keine einzigartigen Stämme im Programm (zumindest nicht, dass ich es weiß) sondern bieten die gleichen Stämme wie die klassischen Hersteller Fermentis und Lallemand an. Das liegt hauptsächlich daran, dass sich nur eine gewisse Anzahl an Stämmen gut für die Trocknung eignet. Wenn man sich dann die Eigenschaften anschaut, also neben der Maltotriose-Negativität noch die hervorgehobene Biotransformation, dann sieht man, dass die Lallemand Windsor genau so beworben wird.

Die S-33 als zweiter maltotriosenegativer Stamm (EDME genannt, nach der Firma, die den früher vertrieben hat) hat diese Biotransformation nicht oder deutlich weniger.
Danke dir. Ich hatte dazu auch mittels ChatGPT die Eigenschaften der lowrider und der Windsor verglichen, die sich demnach schon unterscheiden. Z. B. bei Vergärungsgrad , Aromaprofil oder Alkoholtoleranz. Daher meine skeptische Nachfrage…
Ich meine mich an eine Übersicht vieler hefestämme und ihrer Bezeichnung bei verschiedenen Herstellern erinnern zu können, weiß aber leider nicht mehr woher die stammen könnte…
Bei den Zahlen musst du vorsichtig sein, da nicht normiert ist, wie die Hersteller die bestimmen. Oft hat Hersteller A generell höhere Vergärgrade angegeben als Hersteller B, obwohl sich die Hefen bei einem Splitsud dann gleich verhalten. Meine Herangehensweise ist mittlerweile, dass es wie gesagt viel weniger einzigartige Stämme gibt als man den Eindruck bekommt.

Meinst du als Übersicht diese hier? Die ist auch nicht 100% korrekt. Man muss alles kritisch hinterfragen.
Auf Youtube: The British Pint
Benutzeravatar
Birnsojjel
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 299
Registriert: Samstag 2. Januar 2016, 23:30
Wohnort: Hilchenbach

Re: Erntehefe in anderem Sud - Sinnvoll? Menge?

#18

Beitrag von Birnsojjel »

Danke für die Übersichten, sowas meinte ich…
Ich hinterfrage ja auch gerne, aber manchmal wären einfache Antworten irgendwie auch schön… 😬
Mein Fazit für meine Frage: da es vermutlich die Windsor ist, sollte das Ernten und Wiederverwenden funktionieren- das ist doch was 😊
Gruß, Thomas
Antworten