Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
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mcmahon
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Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#1

Beitrag von mcmahon »

Hallo zusammen!

Wir sind 2 Nachwuchskräfte, die sich zum Ziel gesetzt haben, schnell und zügig ein passables Bier zu produzieren...
Leider ist unser 1. Brauvorgang nicht ganz geglückt. Gerne möchten wir hier die Profis fragen, was ggf. falsch gelaufen sein könnte...
Unser Ziel: Produktion von 10l dunklem Weizenbier.
Rezeptur: 1kg Pilsner Malz, 1kg Weizenmalz dunkel, 150g Karamalz, 57g Hallertauer Saphir, 4g WB06 Hefe.
Der Einkocher ist von Severin und hat in der Mitte eine kleine Heizplatte. Wir haben uns ans Rezept gehalten, Jodproben waren in Ordnung, die Stammwürze beim 1.Spindeln lag bei 12 und 6,5 beim Schlauchen.
1. ersichtliches Problem: Wir hatten nach dem Hopfenkochen beim Läutern recht viel Schlammbildung.1. Frage: Ist hier evtl. bei den 90min Hopfenkochen nicht der Hopfen richtig gekocht worden? Oder ist eine starke Schlammbildung normal?
Die Schlammbildung hat uns auch Bier gekostet: Wir haben statt den definierten 10l nur 6,5l erreicht....

Wir haben Samstags gebraut und die Hefe zugegeben, die Gärung war für uns schon am Dienstag abend fertig, da auf der Oberfläche alles rein wieder war. Während der Gärung haben wir aber alle typischen Faktoren wahrnehmen können.
Die Gärung wurde in einem Zimmer mit knapp 20Grad Temperatur vorgenommen. Wir haben 1,2l Speise hinzugefügt und abgefüllt. Danach standen die abgefüllten Flaschen noch ca. 4-5 Tage im Zimmer, dannach ging es in den Keller mit einer Temperatur von 12Grad zur Reifung.

Nun zum Hauptproblem und unserem Anliegen: Wir haben nach 3 Wochen und 4 Tagen das erste Bier zu uns genommen. Auffällig war eine starker Druck in der Flasche, der auch trotz mehrmaligen Druckablassens nicht geringer wurde. Das Bier schmeckte in Ordnung, hatte aber eine recht starke Bitterkeit im Abgang.Einige Tester nahmen auch eine leichte Säuerlichkeit war. Durch Zugabe von einem kleine Teelöfel Zucker wurde es besser und hatte nicht mehr so die Bitterkeit im Abgang. Eine Woche später, nach wie vor starker Druck beim Öffnen der Flasche, aber nun war das Bier grundsätzlich bitter und nicht mehr genießbar. Was ist passiert? Was haben wir falsch gemacht?

Wir freuen uns auf eine rege Unterstützung und Einschätzung von Euch Profis. Sind für eine sachliche Kritik offen und hoffen, mit Eurer Unterstützung von Brauvorgang zu Brauvorgang besser zu werden.

In diesem Sinne, ein sportliches Prosit an alle!
McMahon
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Alt-Phex
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#2

Beitrag von Alt-Phex »

Ihr habt zu früh abgefüllt, deshalb der starke Druck. Das Bier war noch nicht ausgegoren.

Lies dir das hier mal durch:
Zusammenfassung: Bier abfüllen und reifen

Ja, die "Schlammbildung" ist normal. Dafür gibt es Hopfenfilter.

Die zu starke, kratzige Bittere kann von eurem Wasser kommen, wenn das zu Hart ist.
Also Wasserwerte überprüfen und ggf. anpassen oder weniger Hopfen nehmen.

Wichtig ist natürlich auch wann du den Hopfen zugibst, ohne "Aromagabe" wird es halt einfach nur Bitter.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
Bierolo
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#3

Beitrag von Bierolo »

Hallo,
57 Gramm auf 10 Liter scheinen mir arg viel.
Das würde auch den Schaum und den Schlamm erklären.
Die Bittere ist Teil des Hopfens.
Hast Du noch weitere Angaben zum Hopfen ?
Welche Sorte ?
Wann wurde der Hopfen zugegeben ?
Eine Hopfengabe im Ganzen oder in Teilen zu welchen Zeiten ?

GÄRFASS. Wie sauber / rein war es ?
Wie wurde es vorbehandelt ?
Was für ein Gärfass ?
Wurde während der Gärung im Fass "gearbeitet" (Proben nehmen / Kräusen abschschöpfen) ?
Hier wäre der Verdacht an eine "Infektion" mit Bezug auf Sauer / Milchsäure, aber da bin ich noch Lehrling und kein Meister.

Zum Druck: Stimmt die Speiseberechnung auf 1 Liter oder pro 0,5l Flasche ?
Und 6,5 beim schlauchen lassen vermuten, dass die Gärung noch nicht zu Ende war.
Habt bei den 6,5 auch 3-4 Tage später noch mal nachgemessen und ebenfalls 6,5 erhalten ???

VG
Reinhard
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Bierolo startet in der 20L Einkocher-Liga.
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Rage
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#4

Beitrag von Rage »

1,2 L Speise bei 6,5 L Bier ???? . Das wundert mich nicht . Das sind ca 8g/l Co2. Wie hast du das berechnet ?
Lg ROland
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Bilbobreu
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#5

Beitrag von Bilbobreu »

Passt bloß auf, dass Euch die Flaschen nicht noch um die Ohren fliegen und sich einer verletzt. Immer schön weiter entlüften.
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marsabba
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#6

Beitrag von marsabba »

Hallo MacMahon,
der erste Versuch endet oft unzufriedenstellend. Willkommen im Club der Lernenden.
Der zweite Sud wird sicherlich schon viel besser, und nach 10 weiteren werdet ihr sicherlich schon regelmässig gutes Bier produzieren.
Nicht aufgeben und nicht ungeduldig sein.
In deinem Fall wurde ja schon erkannt:
* Bittere falsch berechnet
* Speise falsch berechnet
* Viel zu früh abgefüllt
* Evtl Probleme mit dem Wasser pH Wert
* Kein Hopfenfilter bzw Whirlpool

Viele Grüße
Martin
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Lehabraeu
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#7

Beitrag von Lehabraeu »

Hallo Mcmahon,

das meiste wurde ja schon geklärt. Meine Frage: woher hast du das Rezept? Da kann ja einiges nicht zusammenpassen.
Ich glaube auch nicht, das du 35% der Ausschlagmenge durch Heisstrub verlierst. Da hat auch die ursprüngliche Wassermenge nicht gepasst.
Bierige Grüsse,
Hans

Am Morgen ein Bier und der Tag gehört dir.
mcmahon
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#8

Beitrag von mcmahon »

Also ersteinmal vielen Dank für Ihre tatkräftige Unterstützung. Hätte nicht gedacht, dass hier gleich soviel Hilfe kommt.

Ich habe bewusst den Eingangstext so sachlich wie möglich gehalten, damit Ihr uns helfen könnt. Wir sind selber bei der Fehlersuche schon heiß gelaufen und wollten uns nun mal Antworten von den Profis geben lassen.

Zu Euren Fragen:
Wasserhärte liegt bei 2-3 dH, der PH Wert bei 8,2, die Restalkalität bei 1,3.
Die Hopfenberechnung lt. Rezept: 40g für 10l, da der Hallertauer Saphir lt. Beipackzettel 2,8% Alphasäure hat und wir für das Rezept 4% Alphasäure benötigten, unsere Berechnung: 40g x 4 ./.2,8 = 57g.
Die Speisenzuführung von 1,2l war auf die 10l berechnet. Tröööt! Also beides falsch? Wir hätten runterrechnen müssen auf 6,5l, oder? Und 3,5l Verlust auf 10l ist auch nicht normal, oder? Haben wir zu wenig Wasser für 10l Produktion genutzt? Ich schau nochmal ins Brauprotokoll...
Der Gäreimer ist ein handelsüblicher. Wir haben diesen nur mit Wasser ausgewaschen? Zu wenig? Was sollten wir zur Desinfektion alles beachten? Haben wir zu unsauber gearbeitet? Die Idee mit der Milchsäure bzw. Infektion ist uns auch gekommen... Da stimmt was nicht.
Den Whirpool-Effekt haben wir in der Tat nicht beachtet. Das können wir besser:-)

Wenn Ihr wüsstet, was noch so alles passiert ist. Wir wären echte YouTube Stars geworden... Habt Ihr schon von den Braunasen aus X gehört?... Aber Kopf hoch, Mund abwischen, weiter geht's, wir sind ja nicht zum Spass hier.

LG
McMahon
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Lehabraeu
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#9

Beitrag von Lehabraeu »

Unser erstes Bier sollte 25l werden. Endergebnis waren 15l - aber in der Tat trinkbar!

Einfach weiter so. Ihr werdet es wie alle hier bestimmt schaffen.

Hopfenberechnung stimmt, wobei mir die Rezeptangabe für eine Gabe bei Kochbeginn sehr hoch vorkommt. Würde diese Menge eher auf 2-3 Hopfengaben aufteilen. 50% davon kurz vor Sudende.
Bierige Grüsse,
Hans

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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#10

Beitrag von alias2222 »

Hallo erstmal hier im Forum

Ich find die Hopfenmenge allerdings von Anfang an zu hoch. Für eine Ausschlacksmenge von 10l würde ich eher eine Hopfenmenge von 16g - 19g anpeilen. Wie ja schon vorher gesagt liegt die Bittere im Hopfen und wird auch erst über die Reifezeit im Geschmack immer intensiver. Ich denke hier ist das Rezept nicht stimmig.

Und passt auf eure Handgranaten im Keller auf :Bigsmile

Viel Erfolg fürs weiter brauen.
Alex
"Wenn ich Bier so in die Sonne halte, sieht es aus wie Flüssiges Gold"

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gremmel
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#11

Beitrag von gremmel »

Wenn du den ganzen Hopfen 90min gekocht hast dann dürften das ca 45IBU sein, was schon sehr ordentlich ist für ein Bier mit ca 12°P wenn nun am ende es jetzt nur 6,5 Liter sind gibt das ca. 70IBU

Das Rezept ist etwas für IBU Junkies :Wink

Hier typische IBU Werte für die gängigen deutschen Bierstiele
mcmahon
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#12

Beitrag von mcmahon »

Hallo zusammen,

wir sind nun mittlerweile wesentlich besser geworden, haben schon jetzt zum 4.Mal gebraut. Allerdings habe ich an die Experten hier wiederum eine Frage:

Unser Bier ist nach wie vor recht bitter im Geschmack. Woran kann das liegen. Die Hopfenmenge haben wir im Verhältnis zur Ausschlagungsmenge richtig gesetzt. Kann es an der Hefe liegen, machen wir etwas im Gärungsprozess falsch. Was sind die Faktoren für Bitterkeit....

Vielen Dank für Eure Hilfe, ich beantworte auch gerne Fragen, um die Fehlerquelle einkreisen zu können.
mcmahon
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#13

Beitrag von mcmahon »

Kann es daran liegen, das wir es nach dem hopfenkochen und Filtern dann über Nacht abgekühlt haben? Erst am nächsten Morgen die Hefe hinzugaben? Ist eine lange Abkühlung Schuld für Bitterkeit?
Rudiratlos
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#14

Beitrag von Rudiratlos »

Werd bitte mal bisschen konkreter:
- Welches Bier ist zu bitter (Stammwürze, Restextrakt, IBU)?
- Wie wurden die IBU berechnet (welcher Rechner, Nachisomerisierung mit einbezogen?)?
hannibal
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#15

Beitrag von hannibal »

Hi,
beim Hopfenkochen ist es wichtig zu beachten welchen Hopfen man wann hinzugibt (also wie lange mitkocht).
Grüße und gut Sud,
Holger
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PabloNop
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#16

Beitrag von PabloNop »

mcmahon hat geschrieben:Kann es daran liegen, das wir es nach dem hopfenkochen und Filtern dann über Nacht abgekühlt haben? Erst am nächsten Morgen die Hefe hinzugaben? Ist eine lange Abkühlung Schuld für Bitterkeit?
Wenn Du die Würze nach dem Kochen nicht aktiv kühlst, hast Du noch eine gewisse Nachisomerisierungszeit, die Du bei der Berechnung der Bitterkeit berücksichtigen musst. Gibt doch mal dein Rezept in den IBU-Rechner von MMuM ein und spiele da mit der Nachisomerisierungszeit bzw. der Temperatur am Ende der Nachisomerisierung.

Link: http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... iburechner
Schlinsermändle
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#17

Beitrag von Schlinsermändle »

Hallo,

kurz zur Sauberkeit und Hygiene:
Mein Brau / Gäreimer, 30 Liter, nehme ich zum Läutern mit dem matt mill läuterblech und es ist auch mein gäreimer.

Ich reinige den Eimer immer mit kochend heissen wasser, gebe also 5 liter davon in den eimer und gebe den deckel drauf, verschiesse diesen fest und schüttle ordentlich, vorsicht, verbrennungsgefahr! aber mit gefühl geht das, lasse den eimer dann 5 minuten stehen und leere dann das wasser aus, der eimer bleibt offen wegen der verdampfung, trocknet dann gut ab, bis auf ein paar topfen, die ich dann später wegschütte.
desinfiziet wird vor dem ausschlagen mit 70 prozentigem alcohol, den ich 10 minuten einwirken lasse und fertig.
hab somit seit dem ersten anstellen nie probleme gehabt.

zum druck: uiiii, da hast bomben im keller :Pulpfiction

ich habe das problem bei meinen ersten suden auch gehabt, bin dann von der speise weg hin zum zucker. vorteil: ich kann durch messung der temperatur des jungbieres vor dem abfüllen und der anschiessenden berechnung auf maischemalzundmehr die genaue zuckerdosis errechnen und entsprechend einfüllen. fertig!
ich lasse das jungbier aber komplett endvergären, also im schnitt geht beim obergärigen meine gärdauer 7-8 tage.

seit diesem zeitpunkt, habe ich keine probleme mehr mit der carbonisierung / druck.
ich kann leichter fahren mit zucker als mit speise, davon lasse ich mittlerweile seit geraumer zeit die finger davon.

sg
thomas :Smile
Gruss Thomas :Smile
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Boludo
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#18

Beitrag von Boludo »

Die WB 06 macht eine sehr eigenartige Bittere. Außerdem ist sie keine Weizenhefe auch wenn sie als solche verkauft wird Nimm mal ne vernünftige Weizenhefe.

Stefan
mcmahon
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#19

Beitrag von mcmahon »

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Die Reinigung des Gäreimers kann ich natürlich noch optimieren, wie ich hier lese. Das haben wir so nicht gemacht.

Wir haben bisher in der Tat als Hefe die WB06 genutzt. Gibt es für Weizenbiere eine bessere? Was sind hier Eure Erfahrungen?

Vielen Dank auch für den Rechner, der die Nachisomerisierungszeit noch mitberücksichtigt. Wie muss ich den lesen. Was bedeuten die Eingaben "Extrakt zu Kochbeginn" und zu "Kochende". Die beiden Eingabefelder habe ich als Anfänger noch nicht verstanden. Die anderen Eingabefelder soweit verstanden und Haken dran.

Danke für Eure Hilfe, anbei nochmal kurz der LInk, wo das Berechnungstool zu finden ist: http://www.maischemalzundmehr.de/index. ... iburechner
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Boludo
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#20

Beitrag von Boludo »

Bei einem normalen Hefeweizen würde ich keine Aromahopfung machen und dann ist die Nachisomerisierung auch egal.
Die WB 06 ist nach der Danstar Munich meiner Meinung nach die zweitschlechteste Weizenhefe, die ich kenne. Und so eine eigenartige scharfe Bittere nach einiger Zeit kenn ich von dieser Hefe durchaus.

Stefan
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gulp
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#21

Beitrag von gulp »

Was bedeuten die Eingaben "Extrakt zu Kochbeginn" und zu "Kochende"
Kochbeginn = Pfannevollwürze
Kochende = Ausschlagwürze
Literatur


Gruß
Peter
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#22

Beitrag von PabloNop »

mcmahon hat geschrieben:Was bedeuten die Eingaben "Extrakt zu Kochbeginn" und zu "Kochende". Die beiden Eingabefelder habe ich als Anfänger noch nicht verstanden.
Das sind die Angaben, dafür, wieviel Zucker vor/nach dem Kochen in deiner Würze ist (gemessen mit Refraktometer/Spindel analog zur Messung der Stammwürze vor dem Anstellen). Vom Zuckergehalt hängt ab, wie stark der Hopfen ausgenutzt wird: je mehr Zucker, desto weniger wird der Hopfen ausgenutzt.
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#23

Beitrag von mcmahon »

Vielen Dank für Eure Antworten. Ich lerne und habe verstanden.

Welches ist denn für Euch die oder eine geeignete Hefe für ein Weizenbier? Ich würde das gerne mal im Vergleich testen...
mcmahon
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#24

Beitrag von mcmahon »

Wir haben überings bisher mit dem Saazer Hopfen sowie dem Hallertauer Saphir gebraut, auch hier gerne Meinungen, ob das so für ein Weizenbier ideal war...
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#25

Beitrag von Boludo »

Der Hopfen ist in einem normalen Hefeweizen egal. Das hat nämlich kein Hopfenaroma.
Bei der Hefe kommst Du um eine Flüssighefe kaum drum rum. 3068 zum Beispiel.
Oder eine gestrippte Schneider oder Gutmann.
Die König Ludwig Weizenhefe von Malzwerkstatt.de soll angeblich eine gute Weizentrockenhefe sein. Die kenn ich aber nicht.

Wenn Du ein bißchen gesucht hättest, wäre Dir sicher aufgefallen, dass das Thema schon oft hier durchgekaut wurde.

Stefan
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#26

Beitrag von gulp »

Welches ist denn für Euch die oder eine geeignete Hefe für ein Weizenbier? Ich würde das gerne mal im Vergleich testen...
Gestrippte Gutmann, Schneider oder Wheat`n fruity.

Gruß
Peter
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#27

Beitrag von mcmahon »

Hallo,

wir haben mittlerweile fleißig weiterproduziert. Diesmal ein Pils, geplante Ausschlagungsmenge 20l, herausgekommen sind 17l. Als Hopfen haben wir den Saazer genutzt, die Hefe war Wyeast 2001 Pilsner Urquell.

Nun meine Frage in die Runde: Wir haben in 0,5l Flaschen nach der Gärung und Speisezuführung (ca. 1,5l) abgefüllt. Reifezeit 6 Wochen. Es schmeckt recht mild, aber: am Boden der Flasche hat sich ein Hefeextrakt abgelagert. Bei Einschenken ins Glas ist die erste Hälfte des Glases hell gelb und klar, in der zweiten Schüttung ins Glas gelangt dann natürlich die abgelagerte Hefe des Reifeprozesses. Die Farbe wird dadurch naturtrüb.

Gibt es nach der Gärung ein Filterunsverfahren, das bei Abfüllung in die Flaschen nicht mehr als zu viel Hefe in der Flasche während des Reifeprozesses entstehen lässt. Ich weiß, es ist alles natürlich und schmeckt auch nicht schlecht. Es geht mehr um das Auge, welches mittrinkt...Und das wird durch die Medien beeinflusst. Ein Pils muss hell-Gelb oder Gold-Gelb sein...

Liegt es an der Hefe? Oder kann man die Ablagerung schlichtweg nicht verhindern... Wie machen es die Mikrobrauereien? Kann jemand helfen?

Bitte bedenkt bei Euren Antworten, das wir nachwievor Anfänger sind... Schonmal vielen Dank.
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Bierwisch
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#28

Beitrag von Bierwisch »

Wenn Du nicht filtrieren willst / kannst (niemand will das) und trotzdem ein schönes blankes Bier im Glas haben möchtest, solltest Du eine gut sedimentierende Hefe benutzen, die sich nach getaner Arbeit möglichst schnell und geräuschlos am Flaschenboden absetzt. Außerdem sollte schon beim Abfüllen möglichst wenig Hefe in die Flaschen gelangen.

Dafür gibt es zum einen die Möglichkeit des cold crush nach Abschluss der Hauptgärung (Lagerung bei Temperaturen knapp über null Grad). Ich bevorzuge aber eine andere Methode, die ohne viel Aufwand das Bier klärt: ein oder zwei Tage vor dem Abfüllen gebe ich Gelatine (ca. 10g in ausreichend Wasser aufgelöst auf 50 Liter Jungbier) ins Gärfass. Nach kurzer Zeit ist das Jungbier völlig blank. Für die Nachgärung ist trotzdem noch genügend Hefe in Schwebe. Nach der NG bildet sich ein ziemlich festes Sediment am Flaschenboden, das dort auch beim vorsichtigen Einschenken bleibt.

Gruß,
Bierwisch
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cyme
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#29

Beitrag von cyme »

Wenn man wenig Bodensatz will, sollte man auch verfrühtes Abfüllen vermeiden und beim Abfüllen vorsichtig arbeiten, um keinen Bodensatz aufzuwirbeln. Ein, zwei Wochen stehen lassen nach der Hauptgärung können schon einen großen Unterschied ausmachen.
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grüner Drache
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#30

Beitrag von grüner Drache »

Hallo!
Ihr habt also jetzt ca. Fünfmal gebraut und macht Euch nun Gedanken zum Bodensatz in den Flaschen? :Grübel
Ich denke es an der Zeit nicht mehr aus der Ecke
"zum ersten Mal gebraut" heraus nach Anfängerhilfe zu fragen.
Beim Thema " Bodenssatz" sollte man zahlreiche Faktoren bedenken, Von Umschlauchen vorm Abfüllen bis hin zum Schichtenfilter im geschlossenen System unter Druck.
Da gilt es natürlich viel Für und Wider gegeneinander abzuwägen, und hat auch viel mit "Neuanschaffungen" zu tun.

Allzeit gut Sud!
:Drink
Ciao!
Der grüne Drache zu Wasserau - Dort brauen sie ein Bier so braun, dass selbst der Mann im Mond kam schauen ...
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#31

Beitrag von Pman »

Ich glaube, solange Du die NG in der Flasche machst, hast Du immer Hefe in der Flasche - die brauchst Du halt dafür. Mit Methoden wir Cold Crash oder Gelatine kannst Du diesen Hefesatz lediglich geringer machen.

Ich habs noch nie gemacht, denke aber, dass Du blankes Bier nur dadurch erreichen kannst, wenn Du die NG im Fass machst und dann von dort aus umschlauchst und per GDA in Flaschen füllst.
Bis denne,
Pitt.
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#32

Beitrag von Johnny H »

mcmahon hat geschrieben:[...], die Hefe war Wyeast 2001 Pilsner Urquell.

[...]aber: am Boden der Flasche hat sich ein Hefeextrakt abgelagert. Bei Einschenken ins Glas ist die erste Hälfte des Glases hell gelb und klar, in der zweiten Schüttung ins Glas gelangt dann natürlich die abgelagerte Hefe des Reifeprozesses. Die Farbe wird dadurch naturtrüb.[...]
Die Wyeast 2001 formt in meiner Erfahrung ein sehr viel weniger festes Sediment als z.B. die W34/70 oder auch die Wyeast Budvar 2000.

Bei uns war das ähnlich: glasklares Bier, aber das Sediment wirbelt nach dem ersten Einschenken bzw. Abstellen sofort wieder auf. Diesbezüglich sind die beiden anderen Hefen besser. Die sind aber geschmacklich etwas anders.

Wir schlauchen mittlerweile immer um vor dem Abfüllen. Den ganzen Flascheninhalt ohne abzusetzen in die Gläser bringen hilft auch.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
Gru
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#33

Beitrag von Gru »

mcmahon hat geschrieben: Bei Einschenken ins Glas ist die erste Hälfte des Glases hell gelb und klar, in der zweiten Schüttung ins Glas gelangt dann natürlich die abgelagerte Hefe des Reifeprozesses. Die Farbe wird dadurch naturtrüb.
Und der Geschmack wird hefig. Aber da gibt es einen ganz einfachen Trick den ich erfolgreich anwende. 0,5L Gläser und nur einmal einschütten, die Hefe bleibt dann in der Flasche.
Oder eine 0,5L Flasche auf zwei 0,3L Gläser aufteilen, dabei nicht zu viel bewegen.
mcmahon hat geschrieben: Liegt es an der Hefe? Oder kann man die Ablagerung schlichtweg nicht verhindern... Wie machen es die Mikrobrauereien? Kann jemand helfen?
Bei Nachgärung in der Flasche kannst du das nicht verhindern. Die Lösung wäre Gärung im Fass/Keg, dann umdrücken oder mit Gegendruckabfüller in Flaschen füllen.

Gruß
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#34

Beitrag von Boludo »

Ja unbedingt auf einen Rutsch vorsichtig einschenken, ohne die Flasche abzusetzen.

Stefan
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#35

Beitrag von mcmahon »

Zu folgender Überzeugung sind wir nun für die nächste Produktion (es soll ein Maibock werden) gelangt, um das Thema Hefeextraktbildung in der Flasche eindämmen zu können: Wir nutzen zusätzlich zum Standardgäreimer für die Hauptgärung noch ein Gärfass für Nachgärung und Reifung.

Der Prozessaufbau ist wie folgt:

1.Hauptgärung im Gäreimer
2.Speisezuführung nach Hauptgärung
3.Abschlauchen in das Gärfass
4.Nachgärung und Reifung im Gärfass
5.Abfüllen in die Flaschen

Ist das so in Ordnung, was meint Ihr?
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Alt-Phex
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#36

Beitrag von Alt-Phex »

mcmahon hat geschrieben: 4.Nachgärung und Reifung im Gärfass
Nö, so geht das nicht. Du willst doch Kohlensäure im Bier haben, daher muss die Nachgärung in einem
Druckbehälter stattfinden - z.b. in der Flasche.

Einzige Möglichkeit sind richtige Bierfässer (KEG oder NC/CC) und dann das Bier mit einem Gegendruckabfüller
in die Flaschen zu bringen. Alles andere funktioniert nicht.
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gulp
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#37

Beitrag von gulp »

Ist das so in Ordnung, was meint Ihr?
Na ja, Punkt 4 hat mit Nachgärung nichts zu tun, das ist secondary fermantation. Nachgärung erfolgt unter Druck.

Gruß
Peter
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#38

Beitrag von mcmahon »

Wir haben mal wieder gebraut... Ein Märzen, 20l bei leider knapp 30 Grad beim brauen und späteren Gärung bei 18 Grad. In der Reifezeit war der Kühlschrank bei 2-3 Grad eingestellt. Nun meine Frage: beim einschenken entsteht zwar Schaum, dieser kann sich aber nur ca. 30 Sekunden halten und danach ist er weg. Das Bier ist lecker..sieht aber wie mezzo mix aus... Was ist schief gelaufen? Die unterschiedlichen Temperaturen?
hoggel1
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#39

Beitrag von hoggel1 »

Kann sein, muss aber nicht.

MfG
Thomas
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afri
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#40

Beitrag von afri »

Gläser mit herkömmlichem Spülmittel gespült? Dass die Temperaturen für den Schaum eine große Rolle spielen, glaube ich nicht.
Achim
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hoepfli

Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#41

Beitrag von hoepfli »

3 Sachen kommen in Frage;
1. hast du die Gläser mit Spülmitttel, Geschirrspüler behandelt, siehe Afri
2. wie hast du die Eiweissrast gemacht?
3. wie hast du die Kältereifung gemacht?
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#42

Beitrag von hoggel1 »

4. Wie aufgespeist
5. Wie lange NG und Reifung

Diese Liste kann man noch weiterführen. Wenn du Hilfe möchtest, brauchen wir mehr Infos.

MfG
Thomas
mcmahon
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#43

Beitrag von mcmahon »

Danke für die Unterstützung.

1. Gläser waren in der Spülmaschine... wurden aber noch mal vor dem Servieren durchgespült.
2. Wir haben keine Eiweisrast gemacht. Bisher noch nie, direkt in die Maltoserast übergegangen
3. Kältereifung: abgefüllte Flaschen nach der Nachgärung in den Kühlschrank bei 3 Grad Temperatur oder meinst Du Prozess von über 70 Grad auf knapp 18 Grad: hier wurde der abgedeckte Gäreimer im Keller über Nacht ruhend gestellt. Der Keller hatte nur leider in den heißten Tagen im Juli knapp 20 Grad, Thermometer zeigte bei der Nachgärung 18 Grad an.
4.Speise wurde im Verhältnis von 10% der produzierten Menge 20l (untergärig) vor der Gärung abgezapft bei sicherlich noch über 50 Grad Temperatur. Die Speise wurde nach der Gärung hinzugefügt.
5. NG: 3 Tage, die Gärung hat 5 Tage gedauert, die Reifezeit 5 Wochen. In der Reifezeit war der Kühlschrank permanent auf 2-3 Grad eingestellt.

Ich hoffe, jetzt könnt ihr besser einschätzen und helfen.
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Alt-Phex
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#44

Beitrag von Alt-Phex »

4.Speise wurde im Verhältnis von 10% der produzierten Menge...
5. NG: 3 Tage
Zu 4: Karbonisierung muss man ausrechnen, irgendwelche prozentualen Angabern zur Speisemenge
können funktionieren, müssen sie aber nicht. Hier wird dir geholfen -> http://fabier.de/biercalcs.html

Zu 5: 3 Tage Nachgärung sind viel zu wenig, wie kommst du auf sowas ?
Wann die Nachgärung beendet ist kann man nur mit einem Manometer überprüfen.
Bei mir, mit (Trauben)zucker, dauert das mind. 1,5 Wochen. Hat aber auch schon mal
3-4 Wochen gedauert.

Lies dir das mal durch, dann wird dir einiges klar werden.
Zusammenfassung: Bier abfüllen und reifen
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#45

Beitrag von mcmahon »

Vielen Dank zunächst, dass heißt aber im Klartext: Ich habe eine viel zu kurze Nachgärung mit 3 Tagen vorgenommen und muss auch nicht zwingend direkt die Flaschen in den Kühlschrank bei 2-3 Grad stehen lassen. Reifezeit kann auch bei höheren Temperaturen durchgeführt werden. Und die Kühlung kann später erfolgen, richtig?

Kann mir noch jemand eine exakte Definition von Nachgärung und Reifeprozess liefern? Vielleicht arbeiten wir hier in der Tat nicht optimal und können dies verbessern.

So oder so benötige ich also ein Flaschenmanometer, richtig? Was genau sollte da dann als Wert gemessen werden, um eine Nachgärung für beendet zu erklären?
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#46

Beitrag von Alt-Phex »

Bei der Nachgärung wollen wir Kohlensäure ins Bier bekommen, das geht am besten bei
warmen Temperaturen (Zimmertemperatur). Dabei ist es auch egal ob du ein Ober- oder ein
Untergäriges gebraut hast. Ist die Nachgärung beendet folgt die Reifung

Bei der Reifung soll sich das Bier geschmacklich entwickeln, das geht am besten bei kalten
Temperaturen, also im Kühlschrank. Obwohl es hier auch einige gibt die das Bier bei Raumtemperatur
reifen lassen, kann ich das nicht empfehlen - kalt ist besser. Alles unter 8°C ist in Ordnung, je kälter
desto besser (aber nicht einfrieren!). Neben der geschmacklichen Entwiklung des Bieres klärt es sich
auch auf natürliche Weise in dem die Hefe und andere Trubstoffe am Flaschenboden sedimentieren.

Zum Manometer:
Wier hoch der Druck ist hängt davon ab wie du dein Bier karbonisieren willst. Also wieviel Gramm CO2
pro liter du gerne hättest. Die meisten Biere vertragen 5g/L sehr gut, bei einem Weizen dürfen es auch
6-7g/L sein. 5g/L entsprechen in etwa 2 Bar.

Hier kannst du dir das ausrechnen lassen -> http://fabier.de/biercalcs.html

Ansonsten solltest du auf jeden fall nochmal den von mir verlinkten Thread lesen.
Da ist die genaue Vorgehensweise sehr gut erklärt.
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Re: Das erste Mal gebraut - was ist schief gelaufen?

#47

Beitrag von afri »

Noch ergänzend: die Carbonisierung in g/L gilt dann für die Temperatur beim Trinken, nicht beim Lagern. Das wird gern verwechselt. Der Druck ist dementsprechend bei der Lagerung ein anderer, als bei Trinktemperatur (die meistens abweicht).
Achim
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