Erster Brauversuch

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BierBoy89
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Erster Brauversuch

#1

Beitrag von BierBoy89 »

Hallo liebe Hobbybrauer. :Greets


Falls das hier der falsche Thread ist für diesen Post, entschuldige ich mich.
Ich bin neu hier.
Ich hoffe Ihr könnt mir Auskunft geben :Smile



Meine Ausgangszutaten waren:
Eine Flasche Ahornsirup, Brauner Zucker (300g), Weißer Zucker (700g), Gozdawa Bierkit Weizen (verhopfter Malzextrakt), Gozdawa Hefe: BW11
Es sollte also ein Weizenbier sein.
Outcome: 43 Flaschen á 0,5l

Ich trinke gerne und viel Bier, nur eigenes habe ich bisher nicht gemacht.
Vor 4 Wochen habe ich es zum ersten mal gewagt und eigene Würze aus Extrakt zusammen gemischt, erhitzt und anschließend vergoren.
Nachdem der Gärprozess abgeschlossen war, habe ich es in 0,5l Flaschen gefüllt und mit Kronkorken versehen.
Das war vor 8 Tagen.
Heute habe ich eine Flasche in den Kühlschrank gestellt und später geöffnet und probiert. :Drink

Kurz nach dem Abfüllen schwamm noch etwas Hefe an der Flüssigkeitsoberfläche in den Flaschen.
Jetzt ist sie aber auch zum Flascchenboden abgesunken.
Da erstaunlich viel Hefe entstanden ist, habe ich sie nicht aufgewirbelt und mit ins Glas gegeben.

Mein Fazit nach dem Probieren:
Geräusch/Zischen beim öffnen war ganz normal wie bei gekauftem Bier.
Schaum war auch top, hielt aber nur 2-3 Minuten, danach sah mein Bier recht Englisch aus.
Geruch war super.
Farbe war gut.
Gescchmack war etwas sauer, extrem wenig hopfig/bitter aber sehr schön prickelnd und erfrischend.
Man könnte sagen es schmeckte etwas wie Irischer Cider aber ohne Apfelnote, oder als hätte man etwas Weiswein mit Bier gemischt.
Den Ahornsirup schmeckt man auch nicht wirklich.
Wirklich nach Hefeweizen schmeckt es nicht :Grübel

Ich würde gerne wenn es geht etwas Feedback erhalten um eventuell zu erfahren ob oder was ich falsch gemacht habe.

Zum Vorgang:
Ich habe dan Malzextrakt des Bierkits mit Wasser und der vorgegebenen Zuckermenge (braun, weiß und Ahornsirup) aufgekocht.
Dies stand auch so im Rezept (nur nicht Ahornsirup oder brauner Zucker)
Ist am Boden ein klein bisschen angebrannt aber nicht bedeutend viel.
Anschließend habe ich die Hefe rehydriert.
Dazu nahm ich den Malzextraktbehälter, füllte ihn mit kochendem Wasser und gab nach dem Abkühlen die Hefe dazu.
Ich gab die nicht mehr kochende, aber heiße Würzemischung in den Gäreimer und füllte die vorgegebene Menge Wasser hinzu. (aus der Leitung)
Als alles schön gemischt war und ca 20°C hatte, gab ich die Hefe hinzu.
Deckel mit Gärröhrchen drauf und warten. Anfangsdichte: 1,0420
Alle 24-48 Stunden öffnete ich den Eimer, rührte um und entnahm eine Probe um die Dichte zu messen.
die ersten 2 Tage passierte mit der Dichte nichts.
Dann stellte ich den Eimer in die Küche, wo es wärmer war als in der Garage.
Die Würze wurde wärmer und begann zu gären.
Ein deutlicher Hefeschwamm bildete sich oben und es stiegen Blasen durch das Gärröhrchen auf.
Es roch stark nach Bier :thumbup
Bei den Messungen stellte ich auch einen Rückgang der Dichte fest :thumbsup
Vor jeder Messung habe ich mein Equipment und alles was mit der Würze in Kontakt kam stark gereinigt.
Da oben sehr viel Hefe schwamm, rührte ich sie bei jeder Messung unter, damit ich eine 'homogene' flüssigkeit messen konnte.
Nach ca 10 Tagen konnte ich keinen Rückgang der Dichte mehr feststellen.
Enddichte: 1,0115
Die Hefe schwamm auch nicht mehr oben sondern war zum Boden abgesunken.
For dem Abfüllen gab ich ca 30 Teelöffel Zucker zur Nachgärung hinzu.
Ich habe um den Zucker zu lösen ein paar mal gerührt.
Dann habe ich gewartet bis die Hefe sich unten absetzt und es abgefüllt.
Die Flaschen lagerten seit dem Bei mir im Keller (8 Tage bei 10-14°C)

Warum ist mein Bier sauer und nicht bierig :crying


Entschuldigung für den langen Post.
Danke im Vorraus für eure hilfreichen Antworten :)
nobody2k
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Re: Erster Brauversuch

#2

Beitrag von nobody2k »

Hast du über Nacht gekühlt?

Saurer Geschmack kommt oft von leichten Kontaminationen ...
Grüße,
Christoph
uli74
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Re: Erster Brauversuch

#3

Beitrag von uli74 »

Bei zu hoher Karbonisierung kanns auch leicht säuerlich schmecken, es muss nicht unbedingt ein Anzeichen einer Infektion sein. Wenn Dus genau wissen willst solltest Du eine oder zwei Flaschen warm stellen.
Gruss

Uli
BierBoy89
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Re: Erster Brauversuch

#4

Beitrag von BierBoy89 »

Ich habe es ungefähr 4 Stunden im Kühlschrank gehabt bevor ich es getrunken habe.
Glaubst du es wäre besser, beim nächsten mal bei Messungen nicht umzurühren oder den Deckel abzunehmen?
Ich könnte auch einfach etwas aus dem Hahn abgießen und das dann mit Spindel messen.
Nur ist das dann eine genaue Messung? Ist die dichte des Bieres während der Gärung homogen?
Oder schwimmt der Alkohol mit der Hefe oben?
Und unten ist mehr Zucker?
BierBoy89
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Re: Erster Brauversuch

#5

Beitrag von BierBoy89 »

uli74 hat geschrieben:Bei zu hoher Karbonisierung kanns auch leicht säuerlich schmecken, es muss nicht unbedingt ein Anzeichen einer Infektion sein. Wenn Dus genau wissen willst solltest Du eine oder zwei Flaschen warm stellen.
Zimmertemperatur oder so richtig warm?
BierBoy89
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Re: Erster Brauversuch

#6

Beitrag von BierBoy89 »

Andere Frage:
Wird sich der Geschmack noch ändern, wenn ich es weiter lagere?
Es lagert ja erst seit 8 Tagen...
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flying
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Re: Erster Brauversuch

#7

Beitrag von flying »

Das war ein Dünnbier mit 10,5 Plato mit außerdem viel Zucker. Durch das ganze Gerühre hast Du Dir mit ziemlicher Sicherheit eine Milchsäureinfektion eingefangen. Kristallzucker umgerührt kurz vor dem Abfüllen..Ersten löst der sich schlecht und zweitens sedimentiert die Hefe danach ewig nicht, bzw. kann sie auch gar nicht, weil sie wieder was zu futtern hat.
Kurz und gut. Du hast so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Tut mir leid aber vorher mal fragen wär eventuell besser gewesen..sorry

m.f.g
René
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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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TeufelchenBW
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Re: Erster Brauversuch

#8

Beitrag von TeufelchenBW »

Also ich messe immer während der Gärung indem ich aus dem Hahn etwas ablasse (Erst kurz ein paar ml ablassen -> meist fast nur Hefe / dann etwas zum messen ablassen) das funktiert super mit Umrechner kann man hier auch gut spindeln und den Restextrakt bestimmen.

Beim Abfüllen gehe ich so vor:

Bier abziehen in einen anderen Gärbehälter / Eimer mit Ablasshahn, dabei Hefe nicht aufwirbeln bzw. nicht mit abziehen. Errechnete Zuckermenge in etwas Wasser lösen (z.B. kurz aufkochen) dann das ganze mit in den Behälter und vorsichtig ohne Luft einzubringen verrühren. Danach einfach in Flaschen, Fässer oder sonstwas füllen. Bei der Hauptgärtemperatur ca 1 Woche nachgären lassen, kühl stellen und reifen lassen. Ein Weizenbier schmeckt meist nach wenigen Tagen Reife schon ganz passabel.

Es muss nicht alles sterilisiert werden aber achte darauf dass Würze und gerade gärendes Jungbier empfindlich sind und du dir schnell Infektionien holen kannst. Beim Abfüllen immer darauf achten wenig bis keine Luft ins Bier zu bringen ( z.B. beim Rühren und Füllen). Die Flaschen sollten natürlich auch gut gereinigt sein.

Wenn dein Weizenbier eine Infektion hat ist es evtl immernoch trinkbar (auch nicht gefährlich) wird aber über die Zeit immer saurer.
Auch Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen
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