Bananenaroma vom Malz?

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GregorSud
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Bananenaroma vom Malz?

#1

Beitrag von GregorSud »

Hallo zusammen,

ich habe jetzt zwei Sude mit einem neuen Pale Ale Malz gebraut, welches ich von einer Mälzerei aus der Umgebung habe. Der erste Sud war ein Barley Wine aus 100% Pale Ale Malz, mit 23°P STW. Der zweite Sud ein IPA mit 75% Pale Ale und 25% Pilsner Malz. 13,5°P. Der Barley Wine wurde mit einer frischen Notti vergoren, das IPA mit einem #1968er Starter. Gärtemperatur 19°C, Anstelltemperatur (vermutlich!) ähnlich.

Beim Barley Wine schmeckte ich beim Abfüllen gleich eine schwere Süße. Ich musste als erstes an Bananen denken. Dachte mir nichts dabei, schob es auf den hohen Alkoholgehalt und die fehlende Reifung. Jetzt habe ich das oben beschriebene IPA in der NG und schmecke schon wieder dieses Bananenaroma! Und das bei 50 IBU mit Fuggles und Saazer?!Außerdem ist das Jungbier noch auffällig trüb und ich schmecke die #1968er Hefe überhaupt nicht durch. Wie kann das kommen? Das IPA braue ich zum dritten Mal, ich kenne also den Geschmack. Da ich sonst immer Maris Otter benutzt habe, kommt für mich nur das Malz in Frage. Weitere Ideen? :Drink
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Ladeberger
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Re: Bananenaroma vom Malz?

#2

Beitrag von Ladeberger »

Alle Hefen produzieren den Bananenester Isoamylacetat, nur in sehr viel geringerer Konzentration als die typischen Weißbierhefen. Bei höheren Stammwürzen wie die des Barley Wines wird i.d.R. überproportional viel produziert, da kann das sicher mal über die recht geringe Wahrnehmungsschwelle schwappen. Da Isoamylacetat aber nicht besonders geschmacksstabil ist, dürfte sich das in der ausgereiften Phase dieser Biere meist schon abgebaut/verflüchtigt haben oder war durch eine Überlagerung mit Ethylacetat, Acetaldehyd & Co. nicht als solches wahrnehmbar. Vielleicht hast du da zweimal zufällig ein Fenster erwischt, in dem man das ganze Gefüge als bananig wahrnehmen kann.

Gruß
Andy
GregorSud
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Re: Bananenaroma vom Malz?

#3

Beitrag von GregorSud »

Aaaah, das wäre natürlich eine Erklärung und mir die Allerliebste ;) Danke für die Erklärung, werde das Phänomen in der Nase behalten...
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Birk
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Re: Bananenaroma vom Malz?

#4

Beitrag von Birk »

Deleted because I was told this is SPAM and someone thinks I tried to Hijack this thread, it was however just a simple tip.

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Re: Bananenaroma vom Malz?

#5

Beitrag von cerveceriasultana »

Birk hat geschrieben:offtopic, Jarylo hopfen was wir haben bei AmiHopfen ist die einzige hopfen ich kenne die gibsts Bananen Aroma. Ist auf lager bei amihopfen.
(zumindest in der Kombination, die ich benutzt hab) fand ich den Jarrylo nicht sonderlich bananig. Allerdings ziemlich würzig. Angenehm.
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Re: Bananenaroma vom Malz?

#6

Beitrag von BrauFuchs »

Darf ich eine Bierstildiskussion anfangen?
Mit der Stammwürze und der schüttung würde ich nicht von einem IPA reden. Barley Wine ist soweit akzeptiert. Stammwürze ist ja ordentlich hoch.
Zurück zum Thema, hab grad n imperial Stout in der gärung. Riecht auch nach banane mit der workhorse hefe vergoren bei 25P.
Das legt sich wieder...

Darf ich nach der einmaischtemperatur fragen. Da liegt ja oft der grundstein für das isoamylacetat..."

Gruß
Lukas
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Ladeberger
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Re: Bananenaroma vom Malz?

#7

Beitrag von Ladeberger »

BrauFuchs hat geschrieben:Darf ich eine Bierstildiskussion anfangen?
Mit der Stammwürze und der schüttung würde ich nicht von einem IPA reden.
Bei der WY1968, Fuggles und Saazer kann man wohl getrost von einem English IPA ausgehen. Passt also alles.

Gruß
Andy
GregorSud
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Re: Bananenaroma vom Malz?

#8

Beitrag von GregorSud »

BrauFuchs hat geschrieben:Darf ich eine Bierstildiskussion anfangen?
Mit der Stammwürze und der schüttung würde ich nicht von einem IPA reden. Barley Wine ist soweit akzeptiert. Stammwürze ist ja ordentlich hoch.
Zurück zum Thema, hab grad n imperial Stout in der gärung. Riecht auch nach banane mit der workhorse hefe vergoren bei 25P.
Das legt sich wieder...

Darf ich nach der einmaischtemperatur fragen. Da liegt ja oft der grundstein für das isoamylacetat..."

Gruß
Lukas
Es handelt sich um ein englisches Rezept von 1868 ;) Einmaischtemperatur war bei 71°C, danach Abfall auf 67°C und eine Stunde Kombirast.
Vielleicht hat auch die Hefe nen Schlag. Habe gestern nochmal probiert und habe schon wieder Ortho-Chlorophenol geschnuppert. Der Barley Wine ist jedenfalls in Ordnung. Na mal abwarten...
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