Hallo Robsen,
erst einmal etwas Manöverkritik zu Deinem Beitragsinhalt:
Es fehlt die Angabe zur Stammwürze, der aktuelle
Es % und es fehlen die Angaben zu den tatsächlich gegebenen Hopfenmengen nach der Korrektur. Insgesamt wären die
Ist-Rezepte-Werte vom Brautag interessant. Weiter nennt sich der
Ausbeute-Guru nicht Tensith sondern
Tinseth.
Seis drum.
Robsen hat geschrieben:Habe das Rezept gerade noch ein Mal in seiner ursprünglichen Form in den kleinen Brauhelfer geladen. Bei der Hopfengabe ist die Gabe prozentual in Menge aufgeteilt. Nach meiner Rechnung habe ich die Gabe prozentual in IBU aufgeteilt....

Verdammt....
Und ? Ist doch grundsätzlich nicht verkehrt. Beides ist möglich. Du darfst nur keinen bunten Mix daraus machen und die % Hopfenteilgabemenge im Original als % Teilgabe-IBU in der Variante annehmen.
Robsen hat geschrieben:Wie rechne ich die prozentuale Gabe in Gramm um??
In Deinem Fall ist das recht einfach, da Du für beide Teilgaben einen identischen Hopfen verwendest und das Rezeptoriginal ebenso daher kommt. Es genügt die Berechnung eines Faktors für alle Teilgaben:
Hallertauer Tradition mit 3,5% a-Säure entspricht 100%
Steierer Golding mit 4,9% a-Säure entsprich X %
-> 4,9 x 100 / 3,5 = 140% = Faktor 1,4
-> g Steierer Golding 4,9% = g Hallertauer Tradition mit 3,5% x 1,4
Anmerkung:
Das funktioniert hier mit einem einfachen Dreisatz, da für beide Teilgaben(Original und Variante) die Kochzeiten identisch sind. Möchtest Du die Kochzeiten zusätzlich ändern und trotzdem auf die IBU kommen die je Teilgabe für die IBU im Original festgelegt sind, wird ein Vielsatz daraus. Nach diesem Muster:
Steierer Golding mit 4,9 % a-Säure und einer Kochdauer von 60 min entspricht 24,25 g Gabe
Hallertauer Tradition mit 3,5 % a-Säure und einer Kochdauer von 30 min entspricht x g Gabe
-> ( 24,25 g x 60 min x 4,9% a-Säure / 3,5% a-Säure x 30 min ) = 67 g Gabe Hallertauer Tradition mit 3,5% a-Säure
Noch ein kleiner Trick zum lösen von Vielsätzen:
1. Die Wertangabe über dem X im Vielsatz gehört immer auf den Bruchstrich:
24,25 g
----------------------------------
2. Je Wertepaar gilt zu überlegen, ob das Endergebnis durch die Konstellation erhöht oder erniedrigt wird. Soll es mehr werden, gehört die größere Zahl in den Zähler, sonst in den Nenner. Konkret: "
Wenn mein Hopfen anstatt 4,9%-alpha nur 3,5%-alpha hat - muss ich dann mehr oder weniger Hopfen geben?" Natürlich mehr. Ergo: 4,9 in den Zähler, 3,5 in den Nenner:
24,25 g x 4,9 % alpha
----------------------------------
3,5 % alpha
3. Wie 2. eine identische Überlegung für die Kochdauer
"
Wenn ich anstatt 60 min nur 30 min koche. Muss ich dann mehr Hopfen geben oder weniger ?" Natürlich mehr. Ergo: 60 in den Zähler, 30 in den Nenner:
24,25 g x 4,9 % alpha x 60 min
----------------------------------
3,5 % alpha x 30 min
Noch eine Anmerkung:
Wie beschrieben vorzugehen hat seine Grenzen, da die Isomerisierungsraten im Isomerisierungszeitraum nicht linear sind. Es kommt zusätzlich darauf an, zu welchem Zeitpunkt man den "
Ball spielt". Allgemein kann man sagen, dass je höher eine Teilgabe in g und alpha ausfällt und je später eine Teilgabe gegeben wird, die Abläufe undurchsichtiger werden und die reine Mathematik den technologischen Zusammenhängen nur noch eingeschränkt auf Augenhöhe begegnen kann.
Ich habe Dir in I., II. und III. Varianten gerechnet. In III. finden sich dann die Teilgabemengen, die Du analog zum Original und mit den verfügbaren Angaben im Beitragstext hättest geben müssen.
Selbst wenn Du Dich um 10 IBU nach oben
verhauen hast, finden sich in den verfügbaren Angaben keine Erklärungen für "
eklige" Hopfennoten in Geschmack und Aroma. 10 IBU mehr im Weissbier machen es vielleicht "
untypisch", aber nicht "
ekelhaft".
Es bleibt also offen, was genau passiert ist. Es könnte aber auch einzig und alleine an Deiner Wahrnehmung liegen.
Zitat:
"
Ich würde es schon als ekelhaft bezeichnen. Dazu riecht es auch wie eine aufgerissene Hopfentüte"
Ich habe an eine aufgerissene, gut verpackte Hopfentüte keine schlechten Erinnerungen. Ganz im Gegenteil.
Varianten:
Weissbier. Rezept von
Robsen. Erstellt am
08.07.2015. Erzeugt mit
Brew Recipe Developer v2.4.2
Zielwerte Fertigbier:
- Stammwürze: 12,00 %mas(angenommen da nicht angegeben)
- Menge: 30,00 l
I. Hopfengabe Original
- 24,25 g Steierer Golding(Pellets TYP90, 4,9% a-Säure, kochen, 60 min), Ausbeute:25,7%, IBU:10,2
- 16,17 g Steierer Golding(Pellets TYP90, 4,9% a-Säure, kochen, 5 min), Ausbeute:5,1%, IBU:1,4
SUMME IBU: 11,6
Anmerkung:
Will man mit diesen Gaben auf 16 IBU kommen, muss man auf jede Teilgabe min. 20 min
NachIsoDauer draufhauen - n.Tinseth. Die Angaben zur Kochdauer scheinen hier schon fehlerhaft.
II. Hopfengabe mit anderem Hopfen: ohne Anpassung der Gabemenge
- 24,25 g Hallertauer Tradition(Pellets TYP90, 3,5% a-Säure, kochen, 60 min), Ausbeute:25,7%, IBU:7,3
- 16,17 g Hallertauer Tradition(Pellets TYP90, 3,5% a-Säure, kochen, 5 min), Ausbeute:5,1%, IBU:1
SUMME IBU: 8,3
III. Hopfengabe mit anderem Hopfen: mit Anpassung der Gabemenge
Die Gabemengen werden nach folgendem Muster angepasst:
3,5% a-Säure entspricht 100%, 4,9% a-Säure entsprich X % -> 4,9 x 100 / 3,5 = 140%, also Faktor 1,4
Berechnung der Teilgabemengen:
1. Gabe 24,25 g Steierer Golding 4,9% a-Säure x 1,4 = 33,95 g Hallertauer Tradition 3,5% a-Säure
1. Gabe 16,17 g Steierer Golding 4,9% a-Säure x 1,4 = 22,63 g Hallertauer Tradition 3,5% a-Säure
Kontrolle:
- 33,95 g Hallertauer Tradition(Pellets TYP90, 3,5% a-Säure, kochen, 60 min), Ausbeute:25,7%, IBU:10,3
- 22,63 g Hallertauer Tradition(Pellets TYP90, 3,5% a-Säure, kochen, 5 min), Ausbeute:5,1%, IBU:1,36
SUMME IBU: 11,6 (wie Original) -> passt !
Gruß
Oli