Sodela,
nach der "ausführlichen" Bilderdokumentation bzgl. des blauen Getränks.... hier die Verkostungseindrücke.
Nun, man muss ganz ehrlich sagen, dass es die blaue Farbe ist, die das Ganze etwas "Abstrakt" erscheinen lässt, denkt man sich die Farbe weg, schmeckt es fast wie Einheitsbrühe aus USA.
Wilko hat mir ein paar Dinge zum Rezept verraten, die ich hier veröffentlichen darf und auch gerne tue:
Beginnen wir mit dem Augenscheinlichen.....
Das BIer ist gut karbonisiert, hat einen ausgezeichneten Schaum und ist durch eine konsequente Lagerung auch schön klar. Ein guter Bodensatz zeugt von den letzten Resten von Solods Lieblingshefe dem "Russischen Panzer T-58", also war das Ganze - was man im ersten und zweiten Schluck nicht feststellen konnte: obergärig, weiß Gott!!
Insgesamt wurde das Ganze auf letztendliche 13,xx% Stammwürze eingenordet, wobei der größte Teil des vergärbaren Extraktes aus Reis stammte. Daher war der Alkoholgehalt trotz der eigentlich "normalen" 13% ganz erheblich und wir beide haben da schon nach dem Gläschen erst mal geglotzt - das Zeug geht in den Giebel und zwar ohne Umwege:
Zitat Worf bei Rikers Hochzeit: "Romulanisches Ale sollte verboten werden." Antwort: "Ist es ja auch....."
Das "R-A" hatte insgesamt 7 Hopfen intus, die teilweise auch mitgestopft wurden. Mal schauen, ob ich wenigstens einen Teil noch zusammenbekomme:
Amarillo, Topaz, Cristal, Nugget, Opal, üüüähh und die anderen beiden sind mir irgendwie entfallen. Eingestellt war das Teil auf 35 IBU.
Nun zur Verkostung: Eine deutliche Bittere macht sich sofort breit, einen Malzkörper sucht man fast vergeblich, daher schlagen die 35 IBUs auch sofort und unbarmherzig zu. Der tropische Geschmack verschiedener Hopfen macht sich gleich im Nachtrunk breit: Zitrone, Maracuja, aber auch kräuteriges und auch ein leichter Orangenton machen sich breit. Die Bittere bleibt immer noch anhaltend. Eine leichte Süße bleibt noch am Rachen hängen und regt doch tatsächlich zu einem weiteren Schluck an. In der vergangenen Woche bei 38 Grad hätte das wohl noch besser geschmeckt wie gestern bei lausigen 15 Grad, aber gut man will nicht meckern.
Der blaue Farbstoff ist übrigens wie Beize, einmal wohin gekippt ist er nicht mehr wegzubekommen, was die Ränder auf meinen Backprotokoll deutlich zeigen. Möchte nicht wissen, wie es in meiner Magenwand jetzt aussieht.
Auf jeden Fall nichts Ekliges, auch wenn die Farbe wie gesagt gewöhnungsbedürftig ist. Wird bei Camba sicherlich einer DER Hingucker.
Trotzdem: waren wir wohl beide froh, nach erfolgter Verkostung mit gutem fränkischen Landbier nachspülen zu können.
Grüßele
Holger