Untergäriges Weizen

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
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Scheibelhund
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Untergäriges Weizen

#1

Beitrag von Scheibelhund »

Die Brauerei Gänstaller in Schnaid hatte vor kurzem so ein untergärig vergorenes Weizenbier.

Da meine Brauerei auf untergärige Biere ausgerichtet ist, bringt der eine Sud Weizen im Jahr immer alles durcheinander. Daher möchte ich ein untergäriges Weizen ausprobieren.

Hat jemand Erfahrungen damit gemacht?
Im Winter trink' ich und singe Lieder
aus Freude, daß der Frühling nah ist,
und kommt der Frühling, trink' ich wieder,
aus Freude, daß er endlich da ist.
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Alt-Phex
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Re: Untergäriges Weizen

#2

Beitrag von Alt-Phex »

Erfahrung Nein, aber ein untergäriges Weizen ist doch kein Weizen mehr. Wie willst du denn untergärig
diese Hefe-Aromen hinbekommen ? - Davon lebt doch ein Weizen, Nelke und/oder Banane.

Ausprobieren kannst du das natürlich, wird je nach Rezept sicherlich auch ein gutes Bier, aber eben kein
Weizen wie man es kennt. Wenn dir das Prozess-Technisch Problme bereitet, dann sattel doch um auf ein
Märzen oder Landbier. Da kannst du untergärig arbeiten aber trotzdem Weizenmalz verarbeiten,
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gulp
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Re: Untergäriges Weizen

#3

Beitrag von gulp »

Alles schon mal dagewesen. Suche
Da den Thead Titel eingeben. Zusammenfassung: fad wirds halt, weil die obergärigen Aromen fehlen.
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Robsen
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Re: Untergäriges Weizen

#4

Beitrag von Robsen »

Unsere Brauerei hat ein sog. Sommerbier. PiMa und WeiMa untergärig...
Schmeckt irgendwie wie ein leichtes Pils, aber irgendwie hat es keinen Charakter..... :thumbdown

Bleibe da lieber beim Pils und Roggenbier. Das kriegen die echt gut hin.
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GamZuBo
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Re: Untergäriges Weizen

#5

Beitrag von GamZuBo »

Ist das überhaupt zulässig? Normal Gerstenmalz nicht Weizenmalz :redhead
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Seed7
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Re: Untergäriges Weizen

#6

Beitrag von Seed7 »

Alt-Phex hat geschrieben:Wie willst du denn untergärig
diese Hefe-Aromen hinbekommen ?
Mit etwas muehe(pdf),

Ingo
"Wabi-Sabi" braucht das Bier.
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Boludo
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Re: Untergäriges Weizen

#7

Beitrag von Boludo »

Wenn du das in Deutschland machst und verkaufst, solltest Du Dich nicht erwischen lassen. Da wurde schon mal einer erwischt. Traurig aber wahr. Schmecken wird es eh nicht.

Stefan
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Boludo
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Re: Untergäriges Weizen

#8

Beitrag von Boludo »

Hab den link gefunden, kostet wohl 10000 Euro der Spaß.

Stefan
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afri
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Re: Untergäriges Weizen

#9

Beitrag von afri »

Zurück zur Fragestellung: ich mixe auf 8kg Schüttung UG immer ein kg Wei mit unter. Das verbessert das Mundgefühl, so steht es zumindest irgendwo zu lesen. Schaden tut es nix und wenn man es nicht professionell verkauft, ist es eh egal. Noch ein Grund: ich brauche das Weizenmalz nicht mehr und werde es so Kilo für Kilo los.
Achim
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Alt-Phex
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Re: Untergäriges Weizen

#10

Beitrag von Alt-Phex »

Stimmt, bei untergärigem Bier darf nur Gerstenmalz benutzt werden, was eine kommerzielle
Produktion definitiv ausschliesst. Ist im übrigen mein Lieblingsargument gegen das RHG.
Oder besser gesagt das BierSTG von 1993. Welcher Amateur sich das zurecht gedacht hat
bleibt fraglich. Eine logische Erklärung gibt es nicht.
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Johnny H
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Re: Untergäriges Weizen

#11

Beitrag von Johnny H »

Ich habe das noch nie ausprobiert, stelle mir aber vor, dass man etwas mehr Aromahopfen (spät oder als Stopfhopfen) geben muss/kann, um etwas mehr Charakter ins Bier zu bekommen.
Jubel erscholl, als sich die Trinker von dem schneidigen, köstlichen, bei dem früher in Pilsen erzeugten nie wahrgenommenen Geschmack überzeugten. Die Geburt des Pilsner Bieres!
(E. Jalowetz, Pilsner Bier im Lichte von Praxis und Wissenschaft, 1930)
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Re: Untergäriges Weizen

#12

Beitrag von Robsen »

Soweit ich gehört habe, gibt es wohl unter gewissen Voraussetzungen eine Sondergenehmigung, welches das Reinheitsgebot etwas lockert, im Bezug auf Hefe und Malze, sofern alles Andere stimmig ist. Was genaues kann ich dazu jedoch nicht sagen. Mein geliebtes Roggenbier ist auch ein UG.
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Re: Untergäriges Weizen

#13

Beitrag von Ulrich »

ich habe in Rußland ein untergäriges Bier mit 25% Weizenmalz gebraut, 13,5°P. Wurde eines der Schlachtschiffe (>30% Anteil). Sehr mild, rund und süffig. Ein Weizenbier, ja, aber eben kein Weissbier, nicht einmal nahe dran.
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Re: Untergäriges Weizen

#14

Beitrag von bierhistoriker.org »

Hallo Scheibelhund,

hatte am WE das Vergnügen, mich länger mit Andreas Gänstaller zu unterhalten :Bigsmile
P1010227.JPG
Das von Dir angesprochene Bier (untergärig) ist der 18,5° Plato/ 8,1% abv Amber Weizenbock, der mir und anderen Festival-Teilnehmern
exczellent geschmeckt hat.
Null Banane/Nelke!
Ob das bei einem "normalen" Weizenbier so 1:1 gewollt ist, ist fraglich. Aber: Versuch macht kluch!

Gruß aus Kölle
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