bin ganz neu hier und stelle mich kurz vor, bevor ich zum eigentlichen Thema komme.
Ich bin eigentlich Badener, aber schon lange im Berliner Exil. Hatte schon seit Jahren vor, mal eigenes Bier zu brauen, aber wie so oft, kam es nicht dazu. Im letzten Urlaub habe ich dann "Bier brauen" von Richard Lehrl praktisch am Straßenrand gefunden (wirklich!) und gleich im Urlaub verschlungen. Es hatte mich erwischt. Habe dann viel im Internet geblättert, jetzt habe ich mir einen Profi-Cook bestellt und auch die ersten Zutaten. Ich stehe auf malzige, körperreiche Biere, gerne fränkischen Ursprungs. Pils ist mir ein Graus.
Gedanklich bereite ich mich auf den ersten Sud vor, den ich mal im Einzelnen schildern möchte. Vielleicht kann mir der eine oder andere einen hilfreichen Tipp geben, wo ich einen größeren Fehler machen würde. Und ein paar Fragen habe ich auch eingewoben...
Das Urrezept für 20l, das ich leicht abwandeln möchte: 3,9kg Pilsener M., 1,4kg Münchener M., 0,2kg dunkles Karamellm., Hefe 2206 (?), 55gr Tettnanger 3% 90min, 10gr Tettnanger 3% 15min. Maische 50°C/20min, 66°C/60min. Soll ergeben: 14% STW, 19 EBU, 5,8 vol% Alk.
Ich habe Wasser mit ca. 4°dH aus Ionenaustauscher und folgende Zutaten in ausreichender Menge: Böhmisches Pilsener Malz, Münschner Malz, Karamellmalz 120 EBC, Röstmalz 1100 EBC, Tettnanger 4,2%, UG Hefe Gozdawa W35.
Das Rezept würde ich so abwandeln: 47% PiMa, 47% MüMa, 4% Karamellm. <1% Röstmalz. Zusammen 5,5kg wie im orig. Rezept.
(Was ist das für ein Bier?

Ich würde so vorgehen:
Anwärmverfahren mit 2 Rasten wie im Rezept:
In 20l Wasser mit 52°C die 5,5kg Malz einrühren, dann 20min bei 50°C halten.
Erwärmen bis 66°C und 60min halten.
Da das Anwärmen Zeit benötigt, ist mir nicht klar, wie diese den Rasten zugeordnet wird.
Die verwendete Hefe hat einen "sehr hohen" Endvergärungsgrad, sollte daher anders als im Rezept noch eine 3. Rast eingelegt werden? Das Bier soll ja Restzucker enthalten.
Zu welchem Zeitpunkt der Maische führe ich die Jodprobe durch, so dass ich bei Reststärke verlängern kann?
Erwärmen bis 78°C
Läutern aus dem Profi-Cook (Eigenbau im Prinzip der Läuterhexe) in den Gärballon
Ca. 5-7l Wasser mit 78°C als Nachguss
Stammwürze mit dem Refraktometer messen (war schon vorh.)
umrechnen und auf 12% einstellen. (Rechner von MaischeMalzundMehr)
Würze im gereinigten Profi-Cook zum Kochen bringen,
40gr Tettnanger 4,2% zugeben,
nach 75min 7gr. Tettnanger 4,2% zugeben,
weitere 15min kochen.
Abkühlung durch gefrorene Kühlelemente in die Würze (Habe noch keine Kühlschlange) im Freien. Die Temperaturen werden im November sicher ideal sein.
Bei erreichen von 25°C umfüllen in den Gärbehälter.
Wie filtere ich hier am besten den Trub heraus? Reicht es, die Würze in Drehung zu versetzen, zu warten und vorsichtig abzulassen?
Zugabe der Trockenhefe und weiteres Abkühlen.
Reichen 15°C im Keller, oder muss die Würze in den Kühler (Peltier Kühlbox)? Die Hefe soll angeblich bis 17°C funktionieren.
Wenn die Gärung zum Erliegen kommt, umfüllen in Flaschen.
Vorher Zugabe von Zucker für die Karbonisierung.
Für 4g/l CO2 bei 15°C: 2g/l Zucker. (Von MaischeMalzundMehr)
...warten.
...Ich bin jetzt schon sehr gespannt.

Erster Gruß an die Gemeinde
Biergit Kraft