mein erster Brauversuch, Keep it simple ... Pale Ale

Bitte beschränkt Euch auf das Wesentliche, die Bilder. Nach Möglichkeit langatmige oder ausführliche Textpassagen vermeiden. In der Kürze liegt die Würze.
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tweezer
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mein erster Brauversuch, Keep it simple ... Pale Ale

#1

Beitrag von tweezer »

Nach einem Besuch in einer kleinen Craftbrauerei hat mich die Lust gepackt und ich wollte selber wieder brauen. Erste Gehversuche habe ich bereits vor einigen Jahren gemacht, die teilweise auch relativ gut geklappt haben. Nun wollte ich es aber richtig angehen :)

Ich habe mich für das Bier von brauanleitung.de entschieden, da es wirklich sehr einfach auf mich wirkt. :) Beim Hopfen habe ich mich Tettnanger und bei der Hefe für Nottingham Ale entschieden. Ziel ist es in die Richtung Helles zu kommen.

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Gestartet am Sonntag 25.10.2015 06:00 - traumhafte Kulisse hat mich am Gang in den Keller begrüßt :)

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Nach einiger Zeit hatte das Wasser die ideale Temperatur und ich konnte das geschrottete Malz schütten. Danach habe ich bzw. haben wir immer gleichmäßig gerührt um die Temperatur gleichmäßig zu verteilen

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Schaum geht langsam zurück und das Zeug ist picksüß ... wollten eigentlich auch die Jodprobe machen, doch irgendwie haben wir dann darauf vergessen.

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Nach dem Vorlauf, konnten wir mit dem eigentlichen läutern beginnen. Mit der Hexe ging das echt fein, bei meinen damaligen Versuchen hab ich es mit einem auskochten Tuch gemacht ... das hat gedauert! Vor dem Hopfenkochen haben wir noch kurz die Stammwürze geprüft und waren bei 12° Plato

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Dann gings los mit der Kocherei :) 90 Minuten durfte das ganze schön wallend im Weck bleiben

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Dann wurde es Zeit für das Whirlpool und wir gingen zum Mittagessen :)

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Nach dem letzten Abfiltern haben wir erneut gemessen und sind auf 16° Plato gekommen. Zwar etwas mehr als in der Anleitung, doch wir haben uns dann gegen Verdünnen entschieden

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Über Nacht haben wir alles schon abkühlen lassen (abgedeckt etc, damit ja nichts sein kann) und am nächsten Morgen die Hefe rehydrieren lassen

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Danach gings noch mit dem abgekochten Schöpfer durch und das Fassl wurde verschlossen

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Nun verweilt es bei 17°C im Keller und darf gären

Gärung startete um den 26. bzw. 27. Oktober herum. Danach gings mit dem "Leben" im Gärfassl immer bergauf. Seit gestern, 01.11.2015, ist wieder Ruhe eingekehrt und heute Abend werden wir mal den aktuellen Wert kontrollieren und in ein paar Tagen erneut.

Ich bin gespannt wie es weitergehen wird und werde natürlich berichten. :)

Thomas
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Karhu
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Re: mein erster Brauversuch, Keep it simple ... Pale Ale

#2

Beitrag von Karhu »

Sehr cool. Bist du aus dem Waldviertel?
Auch Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen!
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saschabouchon
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Re: mein erster Brauversuch, Keep it simple ... Pale Ale

#3

Beitrag von saschabouchon »

Hi,

Glückwunsch zum ersten Sud! Der Himmel allerdings ist ja echt beeindruckend :Bigsmile

Beste GRüße
sascha
http://www.brauhardware.de
Rührwerk selber bauen, von der Einkocher- bis zur 70l Brauklasse! Läuterfreund, Edelstahlhähne etc...
tweezer
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Re: mein erster Brauversuch, Keep it simple ... Pale Ale

#4

Beitrag von tweezer »

@Karhu: ja bin gebürtiger Waldviertler und hab auch dort gebraut. Wohne aber seit über 10 Jahren in Wien.
nobody2k
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Re: mein erster Brauversuch, Keep it simple ... Pale Ale

#5

Beitrag von nobody2k »

Einzig das mit dem Hefe rehydrieren sollte man mal ansprechen :Smile
DIe meisten Hefen sollte man in Wasser rehydrieren und dann in die Würze schütten...auf die Würze direkt aufstreuen funktioniert auch, ist aber halt nicht optimal :Wink
Wird das Ergebnis aber wahrscheinlich dennoch nicht verschlechtern also keine Sorge!
Grüße,
Christoph
tweezer
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Re: mein erster Brauversuch, Keep it simple ... Pale Ale

#6

Beitrag von tweezer »

@nobody2k: kommt die Hefe dann besser an? Evt. hab ich die Anleitung auch falsch interpretiert mit dem rehydrieren.

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Auf jeden Fall wurde gestern gespindelt und das Bier hat zZ ~4,5° Plato. Morgen erfolgt dann erneut eine Messung, wenn diese ident ist kommt das Bierchen in die Flaschen zum nächsten Schritt.
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not
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Re: mein erster Brauversuch, Keep it simple ... Pale Ale

#7

Beitrag von not »

Glückwunsch, das sieht doch super aus!

Bist Du mit der Anleitung gut zurecht gekommen? Ich hatte mir das PDF durchgelesen und fand das Skript super, aber es ist ja immer etwas anderes, wenn Du die Anleitung richtig "durcharbeitest"...

Klar kannst Du Dir überlegen, wie Du in Zukunft mit der Hefe umgehst (OG /UG (Helles!), rehydrieren, aufstreuen, Flüssighefe, Starter usw. usf.) aber das letzte Bild zeigt doch: der Zucker ist weg. Lass es Dir schmecken!

Viele Grüße aus dem schattigen Norden, wo es <b>solche</b> Himmel nur selten gibt. Wenn überhaupt.!
Ahoi und gut Sud,
Sönke :Drink
... nicht vergessen: immer schön die Schaumpumpe schmieren!
nobody2k
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Re: mein erster Brauversuch, Keep it simple ... Pale Ale

#8

Beitrag von nobody2k »

tweezer hat geschrieben:@nobody2k: kommt die Hefe dann besser an? Evt. hab ich die Anleitung auch falsch interpretiert mit dem rehydrieren.

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Auf jeden Fall wurde gestern gespindelt und das Bier hat zZ ~4,5° Plato. Morgen erfolgt dann erneut eine Messung, wenn diese ident ist kommt das Bierchen in die Flaschen zum nächsten Schritt.
Bei den meisten Hefen steht drauf man soll sie in Wasser rehydrieren, jedenfalls ist es immer ratsam die Hefe generell zu rehydrieren bevor sie in den Gärkübel kommt. :Smile
Lies dir die DAtenblätter am besten online durch, auf den Packerln steht oft nicht das ganze Prozedere drauf...

Das ist aber schon eher "feintuning", also nix weltbewegendes das dir den ganzen Sud versaut :Wink
Grüße,
Christoph
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Karhu
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Re: mein erster Brauversuch, Keep it simple ... Pale Ale

#9

Beitrag von Karhu »

tweezer hat geschrieben:@Karhu: ja bin gebürtiger Waldviertler und hab auch dort gebraut. Wohne aber seit über 10 Jahren in Wien.
Habs an der Zwettler-Kiste erkannt! ;-)
Auch Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen!
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Karhu
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Re: mein erster Brauversuch, Keep it simple ... Pale Ale

#10

Beitrag von Karhu »

Bei den Mangrove Jack-hefen steht drauf, dass man sie direkt auf die Würze streuen soll....aber rehydrieren ist wohl auch nicht so falsch.
Auch Wasser wird zum edlen Tropfen, mischt man es mit Malz und Hopfen!
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cyme
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Re: mein erster Brauversuch, Keep it simple ... Pale Ale

#11

Beitrag von cyme »

Karhu hat geschrieben:Bei den Mangrove Jack-hefen steht drauf, dass man sie direkt auf die Würze streuen soll....aber rehydrieren ist wohl auch nicht so falsch.
Ist wie bei Safale auch - auf der Packung steht das eine, im Datenblatt das andere.
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Karhu
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Re: mein erster Brauversuch, Keep it simple ... Pale Ale

#12

Beitrag von Karhu »

Ah, ok, danke für den Link! :-) :thumbup
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Bierwisch
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Re: mein erster Brauversuch, Keep it simple ... Pale Ale

#13

Beitrag von Bierwisch »

Aufstreuen funktioniert, nur killt man damit einen großen Teil der Hefezellen noch bevor sie an die Arbeit gehen konnten. Der Trocknungsprozess und auch das Wiederbeleben stresst die Hefe extrem. Wenn dann auch noch eine hohe Konzentration an Zucker dazukommt, wird es kritisch.

Viele Zellen sterben ab und es dauert somit länger, bis die Überlebenden mit der eigentlichen Arbeit beginnen können. Das wiederum kann zu Fehlgeschmäckern, Infektionen und zu einem zu geringen Vergärgrad führen.

Darum bitte, auch wenn es manchmal anders empfohlen wird, die Trockenhefe in etwas warmes Wasser (bei 7 oder 11g reichen zwei Schnapsgläser voll) einstreuen, vorsichtig unterrühren und eine halbe Stunde in Ruhe lassen. Danach ist die Hefe bereit.
Der Klügere kippt nach!
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Elia
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Re: mein erster Brauversuch, Keep it simple ... Pale Ale

#14

Beitrag von Elia »

Auf jeden Fall wurde gestern gespindelt und das Bier hat zZ ~4,5° Plato. Morgen erfolgt dann erneut eine Messung, wenn diese ident ist kommt das Bierchen in die Flaschen zum nächsten Schritt.
Da das Bier sehr trüb ist, würde ich 3-4 Tage sicher noch warten, damit die Feststoffen am Boden sinken.... Sonst hast du sehr dicken Bodensatz...

Grüsse Elia
tweezer
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Re: mein erster Brauversuch, Keep it simple ... Pale Ale

#15

Beitrag von tweezer »

@Sönke: Anleitung hat mir sehr gut gefallen, ist wirklich fein geschrieben. :) Ohne die wäre ein vermutlich nicht so brauchbares Getränk entstanden ^^ ;) Meine ersten Gehversuche waren seiner Zeit pure Glückssache ^^

@nobody2k: die Hefe fand ich überhaupt witzig. Auf der Vorderseite stand groß "Product of Austria" und auf der Rückseite "Product of Canada" ah ja ^^ ;) Werde deinen Tipp beim nächsten Sud auf alle Fälle beherzigen :)

@Karhu: hab ich mir gedacht :D

@Bierwisch: danke für die Erklärung :) Muss das Wasser zuvor abgekocht werden oder kann ich es auch direkt von der Leitung nehmen?

@Elia: die Probe wurde vom Hahn genommen, von daher nehme ich an, dass es besonders trüb ist. Das eigentliche Umfüllen wollen wir mit einem abgekochten und lebensmittelechte Silikonschlauch machen. Sollen wir doch noch lieber ein paar Tage warten?
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Bierwisch
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Re: mein erster Brauversuch, Keep it simple ... Pale Ale

#16

Beitrag von Bierwisch »

Wasser ist das am besten überwachte Lebensmittel in Deutschland - sagen sie jedenfalls immer. Ich nehme Leitungswasser, da mir der Aufwand und die Energieverschwendung einfach zu groß sind. Und außerdem erhältst Du nur durch Abkochen eh´ kein steriles Wasser. Also, was soll´s?
Der Klügere kippt nach!
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Re: mein erster Brauversuch, Keep it simple ... Pale Ale

#17

Beitrag von nobody2k »

tweezer hat geschrieben:@Sönke: Anleitung hat mir sehr gut gefallen, ist wirklich fein geschrieben. :) Ohne die wäre ein vermutlich nicht so brauchbares Getränk entstanden ^^ ;) Meine ersten Gehversuche waren seiner Zeit pure Glückssache ^^

@nobody2k: die Hefe fand ich überhaupt witzig. Auf der Vorderseite stand groß "Product of Austria" und auf der Rückseite "Product of Canada" ah ja ^^ ;) Werde deinen Tipp beim nächsten Sud auf alle Fälle beherzigen :)
Dann wars wohl eine Hefe von Danstar/Lallemand? Ich tippe jetzt mal auf die Notti(ngham) ... die wäre extrem robust, dennoch will auch die lieber in 30 Grad warmen Wasser rehydriert werden.
Notti Datenblatt:
http://www.danstaryeast.com/system/file ... download=1
Grüße,
Christoph
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Re: mein erster Brauversuch, Keep it simple ... Pale Ale

#18

Beitrag von nobody2k »

Bierwisch hat geschrieben:Wasser ist das am besten überwachte Lebensmittel in Deutschland - sagen sie jedenfalls immer. Ich nehme Leitungswasser, da mir der Aufwand und die Energieverschwendung einfach zu groß sind. Und außerdem erhältst Du nur durch Abkochen eh´ kein steriles Wasser. Also, was soll´s?
Mach ich auch so, immer aus der Kaltwasserleitung für alles was nach dem Kochen passiert (verdünnen der Würze, Hefe rehydrieren).
Mein Brunnenwasser würde ich jedoch ned nehmen wollen, da ich keine Ahnung habe was da drinnen ist...das dient nur zum Garten bewässern :Wink

Wenn du aber nur Brunnenwasser hast, nehme ich an daß du jährlich eine Belastungsprobe ziehen lässt -> ist die in Ordnung passts auch fürs Bier :Smile
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Christoph
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Re: mein erster Brauversuch, Keep it simple ... Pale Ale

#19

Beitrag von tweezer »

@nobody2k: ja genau, von der Marke war meine Nottingham :) Werde es dann beim nächsten mal beherzigen. Ok, dann werde ich das eventuell in Zukunft auch beachten, bei diesem Versuch haben wir das vorher immer abgekocht um ja auf Nummer Sicher zu gehen. Ist übrigens Leitungswasser, nicht vom Brunnen.

@Bierwisch: ich nehme an in AT wird es genau so sein :)
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omitz
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Re: mein erster Brauversuch, Keep it simple ... Pale Ale

#20

Beitrag von omitz »

Prima! Sieht doch nach einer runden Sache aus. Immer schön zu lesen, dass die Anleitung genutzt wird.
Lasst euch das Bier schmecken! :)
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Re: mein erster Brauversuch, Keep it simple ... Pale Ale

#21

Beitrag von tweezer »

Das Bier wurde am Wochenende in Flaschen abgefüllt und darf dort noch etwas nachgären. Leider sind es nicht die erhofften 19 - 20 Liter geworden, sondern 14 Liter. Vermutlich dürften wir wohl zu lange gekocht haben, was auch den höheren Stammwürzegehalt erklären würde. Einzig Sorgen bereitet mir, dass wir die Traubenzuckerlösung für 18 Liter erzeugt haben, ich hoffe die Flaschen werden es überleben (Kronekorken).
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