Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

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Sura
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Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#1

Beitrag von Sura »

Erster Brauvorgang ist nun bis in die Flaschen gelangt, und nun, ein paar Tage später, gehe ich fü das nächstemal die Notizen durch.... das, und ein paar der Fragen die neu dazukamen, habe ich irgendwie nicht ganz klären können. Hier mal der Teil zu "maischen und läutern":

1. Ich habe eine Entkalkungsanlage mit Ionenaustausch. Soll für das brauen ja eh nicht geeignet sein, von daher werde ich die beim nächstenmal beim Wasserholen deaktivieren. Mein Wasser hat somit eine Carbonathärte ~12,5°dH und eine Restalkalität von ~8,8°dH .... ich habe hier ein bischen Schiss mit Milchsäure oder Sauermalz beizugehen. Wirkt sich das nicht zu sehr auf den Geschmack aus und schmeckt irgendwann Richtung Buttermilch? Wie bringe ich das vernünftig auf einen brauchbaren Wert in Richtung Pils? Was ist mit abkochen, über Nacht stehen lassen, und am nächsten Tag mit Calciumchlorid nachsalzen? Oder welche einfachen(!) Möglichkeiten gibts da?

2. Wenn in einem Rezept steht "Einmaischen bei 60°C" ... heisst das dann, NACHDEM Malz und Wasser zusammengekippt wurde? Oder die Temperatur des Wassers BEVOR das Malz hinzugefügt wurde?

3. Ist eine Läutergeschwindigkeit von 1Liter/min in Ordnung, oder soll ich laufen lassen wies geht solange die Stammwürze am Ende passt?
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#2

Beitrag von Fricky »

Sura hat geschrieben:Erster Brauvorgang ist nun bis in die Flaschen gelangt, und nun, ein paar Tage später, gehe ich fü das nächstemal die Notizen durch.... das, und ein paar der Fragen die neu dazukamen, habe ich irgendwie nicht ganz klären können.
Alter Schwede.....

Mit den Fragen aus deinen 3 Threads kannst Du ja ganze Heerscharen von Hobbybrauern tagelang beschäftigen...

:puzz
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Sura
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#3

Beitrag von Sura »

Äh, naja, darum hab ich die vorsichthalber erstmal aufgeteilt...... ich möchte zwar alles gerne wissen, allerdings bin ich auch (vorerst) gerne mit einem "iss im Prinzip wurscht, mach dir darüber erstmal keinen Kopp...." auch zufrieden.... :)
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#4

Beitrag von Fricky »

War auch nicht böse gemeint. :Drink

so, dann fang ich mal an:

zu 1.
Ionentauscher ist nicht per se ungeeignet, es kommt auf die Art des Tauschers an. Die mit Kochsalz regeneriert werden (Neutraltauscher) sind definitiv ungeeignet. Vollentsalzer mit Mischbettharz oder kombinierte Kathionen/Anionentauscher sind ok.

zu 2.
Einmaischen bei 60 Grad heisst, die Maische hat nach einmaischen 60Grad, sprich das Wasser muss etwas wärmer sein. Gibt Berechnungstools (Über Mischkreuz)

zu 3.
das kann man nicht pauschal an der Geschwindigkeit in Litern pro Minute festmachen, kommt auf mehrere Faktoren an wie z.B. Dicke des Treberbettes, Art der Maische (Viskosität), Art der Läutervorrichtung (Blech, Hexe, Panzerschlauch...)Da muss man sich rantasten, lieber langsamer, 1 L/min kann schon zu schnell sein.

Gruß, Peter.
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#5

Beitrag von Sura »

zu 1: Das ist einer der mit Kochsalz regeneriert. Für den normalen Hausgebrauch genial, beim Brauwasser habe ich keine Ahnung mehr was ich eigentlich für ein Wasser verwende, von daher werde ich ihn ausstellen. Fragt sich nur noch, wie ich das Wasser am geschicktesten verbessern kann.... irgendwie gibts unendliche Möglichkeiten (abkochen dann aufhärten, Lactol (nicht Lactose... ), Calciumchlorid, Calciumsulfat, Sauermalz,.... ) .... aber nirgendwo steht, wie sich was negativ auf den eschmack auswirkt.... Lactol (nicht Lactose... ) z.b. stelle ich mir irgendwann nicht mehr so angenehm vor....

zu 2: ok, dann hätte ich das falsch verstanden :) .... ich fand halt in einem Rezept 60°C ... das ist ja die untere Grenze Maltose und knapp über Eiweiss, von daher hätte ich verstanden das gemeint ist, nach dem einmaischen direkt in der Eiweissrast zu landen...

zu 3: hmmm... ok, dann muss ich echt darauf achten, weil es mit der Hexe läuft wie doof...
Zuletzt geändert von Sura am Donnerstag 26. November 2015, 20:22, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#6

Beitrag von Sura »

zum Wasser nochmal:
Warum auch immer hatte ich diesen Artikel bis jetzt komplett übersehen. Ich werds mal ausprobieren, meine Werte gehen in die Richtung. Ein wenig nachrechnen, dann sollte das passen.
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#7

Beitrag von Fricky »

Das ist eine interessante und sicher auch gut funktionierende Methode, allerdings ist das sog. Split Treatment nicht unbedingt für Anfänger geeignet.
Ich will die Methode nicht schlecht reden, aber es gibt Methoden die leichter zu handhaben sind.

Der erste Schritt in Richtung Brauwasseraufbereitung ist m.E. erstmal, sich die exakten Wasserwerte des Versorgers zu besorgen. Nur anhand einer genauen Analyse kann man entscheiden, was unternommen werden muss (wenn überhaupt). 12,5 dH ist jetzt auf den erstem Blick nichtmal soviel, da gibts ganz andere Wässer.

wenn die Wasserwerte bekannt sind, kann man z.B. hier mit den Werten rumspielen und probieren, welche Maßnahmen sinnvoll sind.

Gruß, Peter.
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#8

Beitrag von Sura »

Die Werte des Wassers habe ich :)

Den Rechner aus dem Link habe ich unter anderem auch benutzt, und im Endeffekt kamen die Werte aus dem Bericht auch hin. Von der Handhabung finde ich das eigentlich ok. Einen Tag davor 2/3 des Wasser in einen Bottich (bei meinen Mengen reicht da die Größe "Gäreimer"....) und dann Calciumoxid und Calciumchlorid hinzu. Über Nacht stehenlassen. Am nächsten morgen 1/3 Restwasser dazu. Stehenlassen. Am Nachmittag dann ohne Bodensatz auslassen, Sulfat und Lactol (nicht Lactose... ) dazu, und loslegen. Hinterher den Eimer auswaschen.

Klingt eigentlich nicht kniffliger als die Schritte die man beim abfüllen nach der HG in die Buddeln macht, nur das man nicht vorher alles abkochen muss :Bigsmile
Zuletzt geändert von Sura am Donnerstag 26. November 2015, 20:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#9

Beitrag von philipp »

Sura hat geschrieben: 3. Ist eine Läutergeschwindigkeit von 1Liter/min in Ordnung, oder soll ich laufen lassen wies geht solange die Stammwürze am Ende passt?
So schnell wie nötig, so langsam wie möglich.

Gerade zu Beginn des Hobbybrauen macht man häufig den Fehler, zu schnell zu läutern. Es kann dann passieren, dass sich der Treberkuchen zusammen zieht und gar nichts mehr läuft (besonders, wenn da noch ein langer Schlauch zur Verhinderung von Oxidation dran ist, der hydraulischen Zug aufbauen kann).

Anfängern empfehle ich immer, ohne Schlauch zu läutern oder oben in den Schlauch ein Loch zu schneiden.


Sura, du bist soweit ich mich erinnern kann gerade vor dem zweiten Sud, stellst aber echt eine Menge komplexer Fragen. Ich bin die ganze Zeit versucht mit "ruhig mit den Pferden, erstmal Routine gewinnen" zu antworten. Es gibt ganze Bücher zur Wasseraufbereitung.

Wenn du wirklich ein Bücherwurm bist, der schon direkt tief einsteigen will:
http://www.amazon.de/Water-Comprehensiv ... J36ZCDKY1T
http://www.amazon.de/For-Love-Hops-Prac ... J36ZCDKY1T
http://www.amazon.de/Yeast-Practical-Fe ... ords=Yeast

Wenn du einen Überblick über verschiedene Homebrew-Möglichkeiten und verschiedene Stile haben willst:
http://www.amazon.de/Radical-Brewing-Re ... al+Brewing

(Alle auch woanders als bei Amazon bestellbar...)
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246

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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#10

Beitrag von SaBe »

Fricky hat geschrieben:War auch nicht böse gemeint. :Drink

zu 2.
Einmaischen bei 60 Grad heisst, die Maische hat nach einmaischen 60Grad, sprich das Wasser muss etwas wärmer sein. Gibt Berechnungstools (Über Mischkreuz)

Gruß, Peter.
Wirklich sicher? :Shocked Das hab ich auch immer anders verstanden. Zumal in manchen Rezepten die erste Rast ein paar Grad unter der Einmaischtemperatur ist, z.B. heißt es Einmaischen bei 60°C, 1. Rast bei 57°C. Wie sollte das gehen, wenn nicht mit Einmaischen bei 60° die reine Wassertemperatur gemeint wäre? Dann müsste man ja unmittelbar nach dem Einmaischen streng genommen um 3 Grad runterkühlen. Ergo habe ich gar nicht drüber nachgedacht und bei 60° Wassertemperatur das Malz in den Topf geschmissen und danach die 57° gehalten.

Und bei Rezepten, wo die erste Rast über der Einmaischtemperatur liegt (z.B. Einmaischen 62°, 1. Rast bei 68) ist es doch sicher eh unerheblich, da man sowieso gleich aufheizen muss?

Und der Mischkreuzrechner bei Fabier ist ja nur für verschiedene Flüssigkeiten, da kann ich ja nix berechnen, welche Temperatur ich brauche, damit meine Maische nach Zugabe des Malzes die Temperatur XY hat. Ich glaub, ich steh grad auf dem Schlauch... :Waa

P.S.: Ich rede natürlich vom Einkocher, nicht vom Bottichmaischen (da gelten ja vielleicht wieder etwas andere Regeln).
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#11

Beitrag von Sura »

Erstmal danke für die ausführlichen Antworten :)
philipp hat geschrieben:
Sura hat geschrieben: [...]
Sura, du bist soweit ich mich erinnern kann gerade vor dem zweiten Sud, stellst aber echt eine Menge komplexer Fragen. Ich bin die ganze Zeit versucht mit "ruhig mit den Pferden, erstmal Routine gewinnen" zu antworten. Es gibt ganze Bücher zur Wasseraufbereitung. [....]
Äh, ja, stimmt schon :) ... Ich habe halt grade Zeit (dummerweise nur nicht am Stück....), und ich neige dazu mich in Themen reinzuknien bis ich Problematiken in einem für mich ausreichendem Maße interpretieren kann.... dann ists meistens auch erstmal gut. :) ..... Ich experimentiere halt lieber, wenn ich schon vorher weiß auf was ich achten muss um hinterher auch Schlüsse ziehen zu können warum und wieso....
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#12

Beitrag von Fricky »

SaBe hat geschrieben:[Wirklich sicher? :Shocked Das hab ich auch immer anders verstanden. Zumal in manchen Rezepten die erste Rast ein paar Grad unter der Einmaischtemperatur ist, z.B. heißt es Einmaischen bei 60°C, 1. Rast bei 57°C. Wie sollte das gehen, wenn nicht mit Einmaischen bei 60° die reine Wassertemperatur gemeint wäre? Dann müsste man ja unmittelbar nach dem Einmaischen streng genommen um 3 Grad runterkühlen. Ergo habe ich gar nicht drüber nachgedacht und bei 60° Wassertemperatur das Malz in den Topf geschmissen und danach die 57° gehalten.

Und bei Rezepten, wo die erste Rast über der Einmaischtemperatur liegt (z.B. Einmaischen 62°, 1. Rast bei 68) ist es doch sicher eh unerheblich, da man sowieso gleich aufheizen muss?

Und der Mischkreuzrechner bei Fabier ist ja nur für verschiedene Flüssigkeiten, da kann ich ja nix berechnen, welche Temperatur ich brauche, damit meine Maische nach Zugabe des Malzes die Temperatur XY hat. Ich glaub, ich steh grad auf dem Schlauch... :Waa
Ich denke das ist Auslegungssache, wie man das versteht und vorallem wie es im jeweiligen Rezept formuliert ist. Wenn es heisst, erste Rast bei 57 und einmaischen bei 60 Grad, dann ist das ja bereits (ungefähr) berücksichtigt.
Ich hatte mal ein Rezept da hiess es "Ein­mai­schen bei 67°C und bis Jod­nor­ma­li­tät hal­ten", da musste ich ein paar Grad höher gehen, damit ich dann die richtige Temperatur für die Kombirast hatte. Gut ich hätte sicher auch bei 57grad Wassertemperatur einmaischen können und dann die Temperatur nachführen/hochheizen. Ich stand damals auch etwas auf'm Schlauch und hab hier nachgefragt, dabei wurde ich auf folgendes Tool hingewiesen. Da kann man sich das ausrechnen.

Gruß, Peter.
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#13

Beitrag von philipp »

SaBe hat geschrieben:
Fricky hat geschrieben: Einmaischen bei 60 Grad heisst, die Maische hat nach einmaischen 60Grad, sprich das Wasser muss etwas wärmer sein. Gibt Berechnungstools (Über Mischkreuz)
Wirklich sicher? :Shocked Das hab ich auch immer anders verstanden.
Nur als Notiz für den Neuling:
In der Praxis spielt der Unterschied für uns Hobbybrauer keine Rolle.

3°C Differenz sind in 3 Minuten nachgeheizt. Bei Rasten von 60 Minuten irrelevant. (Und erst Recht irrelevant, weil wir unsere Rezepte ja nicht auf den Enzymgehalt des aktuellen Malzes einstellen)
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#14

Beitrag von Hagen »

Nun, für mich ist seit 13 Jahren "einmaischen bei" die Temperatur des Wassers, bei der die Schüttung zugegeben wird.
Alles andere wäre doch auch irgendwie Humbug, wenn ich noch großartig berechnen müsste, auf welche Temperatur ich höher gehen muss, um bei meiner Menge Wasser und meiner Schüttungsgröße, womöglich noch unter Berücksichtigung der Temperatur des Schrots ich gehen muss, damit die Einmaschtemperatur hinterher stimmt!?

Letztlich macht es wie Philipp inhaltich auch schon anmerkte, den Kohl aber nicht fett.....

Nun, ich habe keine Ahnung und man lernt ja nie aus.....

@Sura, nun, du hast nicht nur den Wasserbeitrag im Braumagazin übersehen, sondern auch den sehr instruktiven Artikel zum Läutern. Am besten suchst du nochmal
Besten Gruß

Hagen

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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#15

Beitrag von olibaer »

Hallo Peter,lten
Fricky hat geschrieben: zu 2.
Einmaischen bei 60 Grad heisst, die Maische hat nach einmaischen 60Grad, sprich das Wasser muss etwas wärmer sein. Gibt Berechnungstools (Über Mischkreuz)
Nö.

Einmaischen beschreibt zunächst mal keinen Zeitpunkt, sondern einen Vorgang.
Einmaischtemperatur benennt ganz konkret die Temperatur des Hauptgusses zum Zeitpunkt "Einmaischen Beginn"(hier im Bsp.60°C) - Schrot und Wasser sind zu diesem Zeitpunkt noch gänzlich getrennt.

Wie im Einzelfall damit umgegangen wird liegt an der Qualität der Rezeptur und im Verständnis für die eigene Anlage.

In jedem Fall lässt sich "Einmaischtemperatur" nicht berechnen - das ist eine Rezeptvorgabe. Wer rechnen möchte, kann sich "die Temperatur der Maische nach dem Einmaischen" berechnen lassen und ggf. mit der Hauptgusstemperatur(Einmaischtemperatur) gegensteuern. Die Einmaischtemperatur allerdings sollte man nicht ändern - die muss immer so sein, wie sie im Rezept steht ;-)

Gruß
Oli
Gruss
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#16

Beitrag von Fricky »

Gut, wenn Du das so sagst, wirds wohl so sein. Ich denke, Du kennst dich damit besser aus.
Ich hab das bis dato immer anders verstanden, bin aber auch nicht schlecht damit gefahren.

Um nochmal auf das Beispiel zu kommen, an dem ich das festgemacht hatte:
"Ein­mai­schen bei 67°C und bis Jod­nor­ma­li­tät hal­ten", was bedeutet das dann konkret?

Was muss ich bis Jodnormalität halten? Die 67 Grad, oder die erreichte Temperatur nach dem Einmaischen, die dann so bei ca. 64 bis 65°C liegen dürfte?

Wenn Du mit "Qualität der Rezeptur" die Art und Weise meinst, in der das mehr oder weniger eindeutig im Rezept benannt wird, dann ist es manchmal schon schwierig, das richtig zu interpretieren.

Gruß, Peter.
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#17

Beitrag von inem »

olibaer hat geschrieben:Hallo Peter,lten
Die Einmaischtemperatur allerdings sollte man nicht ändern - die muss immer so sein, wie sie im Rezept steht ;-)
Das gilt halt nur, wenn der Rezeptersteller das auch so verstanden hat.
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#18

Beitrag von Hagen »

Gemeint sollten die 67° sein. Wenn die Temp nach dem Enmaischen herunter geht, solltest du wieder auf die Einmaischtemperatur hoch fahren und diese halten. Wenn es ein, zwei ° weniger oder mehr sein sollten, dürfte dies an den gewünschten enzymatischen Prozessen auch nicht viel ändern. Die Temperaturangaben erfodern ja keine Punktlandungen, sondern beschreiben Mittelwerte, um die herum die gewünschten enzymatischen Prozesse ablaufen.
Besten Gruß

Hagen

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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#19

Beitrag von Hagen »

inem hat geschrieben:
olibaer hat geschrieben:Hallo Peter,lten
Die Einmaischtemperatur allerdings sollte man nicht ändern - die muss immer so sein, wie sie im Rezept steht ;-)
Das gilt halt nur, wenn der Rezeptersteller das auch so verstanden hat.
Nichts für ungut. Aber Fricky ist der erste, von dem ich höre, der das anders verstanden hat. Daher dürften die Rezepte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von der Temp des Einmaischwassers BEIM Einmaischen ausgehen.
Besten Gruß

Hagen

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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#20

Beitrag von inem »

Hagen hat geschrieben:Nichts für ungut. Aber Fricky ist der erste, von dem ich höre, der das anders verstanden hat. Daher dürften die Rezepte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von der Temp des Einmaischwassers BEIM Einmaischen ausgehen.
Und der/die Threadersteller. Und es ist nicht der erste Thread mit der Frage...
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#21

Beitrag von Hagen »

Und ich von Rezepterstellern/-einstellern.
Das die Frage von jemanden kommt der überhaupt keine oder nur wenig Erfahrungen hat, ist etwas anderes.
Bei Leuten, die ihre Rezepte in DBs einpflegen, gehe ich eigentlich davon aus, dass sie wissen, was sie machen.
Aber du hast natürlich recht. Manche Leute hier haben echt Chuzpe, muss man also die Möglichkeit von Rezepteinstellern mit besonders großem Selbstbewusstsein trotz mangelnder Kenntnisse in Betracht ziehen........
Besten Gruß

Hagen

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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#22

Beitrag von gulp »

Einmaischen bei 67° ist schwammig und muss man interpretieren. Ein bisschen mitdenken kann ja auch nicht schaden. Wenn ich 60 min bei 67° raste, muss ich halt bei 70 + x° einmaischen. Eine 60 min Rast bei 64° macht ja auch nicht viel Sinn. :Greets

Gruß
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#23

Beitrag von Sura »

Ich hab mir die Antworten nochmal durchgelesen und bin auch nochmal in mich gegangen...... und eigentlich macht es nur so Sinn wie Fricky sagt: "bei 60°C" heisst, nach dem einmaischen. Der Grund ist schlicht, das der Rezeptersteller keine Ahnung haben kann wie es bei mir aussieht. Wie olibaer auch sagte.

Wenn ich mir jetzt ein Rezept bei MMuM nehme, und die Wassermenge ändere, ändert sich Temperatur nicht. Beide Verhältnisse bleiben gleich. Mein System wird aber anders reagieren, was aber (wie olibaer auch sagte) erstmal mein eigenes Problem ist. Ändere ich aber die Sudhausausbeute (und die kann der Rezeptersteller auch wissen!), ändert sich das Verhältnis zwischen Wasser und Malz, und damit auch die Temperatur mit der ich einmaischen muss. (Sind zwar auch nur 1-2 Grad, aber um mehr gehts ja nicht.....)

Wenn die Rezeptdatenbanken das berücksichtungen würden, müsste die Einmaischtemperatur bei Änderung der Sudhausausbeute auch geändert werden. Oder es kommt nur darauf an, daß am Ende die Temperatur die angegebene ist: Maische ist angerührt und hat 60°C.
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#24

Beitrag von philipp »

Ich kann dir echt nur raten, bei deinem nächsten Brautag das Thermometer nicht zu bewegen. Du gehtst kaputt, wenn du merkst, dass bei 25l Volumen und 4kg Schüttung es Unterschiede von bis zu 8°C im Sud gibt. Gemessen unten, oben, mittig und an den Topfwänden...

Ganz ehrlich, die 0,5°C Unterschied zwischen 10% verschiedener Schüttung spielen keine Rolle. Die Enzymaktivität deines Malzes interessiert viel mehr.
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#25

Beitrag von gulp »

Maische ist angerührt und hat 60°C.
...und macht so keinen Sinn. Sinnvoll wären 57°, 62° oder 67° Nach dem Einmaischen.
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#26

Beitrag von Sura »

Das es Sinn macht habe ich nicht behauptet. Könnte ja auch was anderes stehen. z.b. 55°C .... da wären dann heute bei mir <50°C bei rausgekommen. Wäre jetzt auch kaum sinnvoll gewesen. Aber anzunehmen das bei mir oder bei dir oder bei Fricky das selbe rauskommen würde ist doch genauso sinnlos. Und das alles was man sich vorher schön ausrechnet am Ende anders ist habe ich heute bei mir bewiesen. :Bigsmile

Im Endeffekt halte ich für mich fest, das man die Angaben in Rezepten hinterfragen muss obs Sinn macht, und gegebenenfalls anpassen.
Zuletzt geändert von Sura am Donnerstag 26. November 2015, 18:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#27

Beitrag von gulp »

Im Endeffekt halte ich für mich fest, das man die Angaben in Rezepten hinterfragen muss, obs Sinn macht und gegebenenfalls anpassen.
Genau so schauts aus. :Greets

Gruß
Peter, der seine eigenen Rezepte macht. :Smile
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#28

Beitrag von schollsedigger »

Hallo,

welchen Effekt auf den pH soll denn die Zugabe von Lactose (=Milchzucker) haben? Der müsste eigentlich keinen Einfluß auf den pH haben. Oder meinst Du Milchsäure?

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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#29

Beitrag von Sura »

Mist, ja, Lactol meine ich, nicht Lactose...... habs geändert, danke.
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#30

Beitrag von SaBe »

Sura hat geschrieben: Wenn die Rezeptdatenbanken das berücksichtungen würden, müsste die Einmaischtemperatur bei Änderung der Sudhausausbeute auch geändert werden. Oder es kommt nur darauf an, daß am Ende die Temperatur die angegebene ist: Maische ist angerührt und hat 60°C.
Das verstehe ich nicht, was soll denn die Sudhausausbeute (also das, was Du mit Deinem "Werkzeug" aus Malz und Wasser gesamt am Ende rausgeholt hast) mit der Einmaischtemperatur zu tun haben? Das find ich jetzt schon weit übers Ziel hinausgeschossen... sicher kann da irgendein Mathematiker irgendne Formel erstellen, die sogar das berücksichtigt, aber dann musst Du auch die Temperatur der Umgebungsluft, die Temperatur des Malzes vor Zugabe (und vielleicht auch noch den Mahlgrad des Malzes, wer weiß, wie der sich auf die Temperatur auswirkt?) etc. pp. genau messen und miteinberechnen, am besten auf 0,000001 Grad genau. :-P

Sorry, aber ich finde, dass solche Posts eher zur Verwirrung von Einsteigern beitragen, als dass sie wirklich helfen.

Und wie hier mehrfach schon geschrieben wurde, auf die 1-2 Grad Unterschied kommt es im Hobbybrauwesen sicher nicht an (s. die Anmerkung von philipp zu den möglichen unterschiedlichen Temperaturzonen im Einkocher).
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#31

Beitrag von Fricky »

SaBe hat geschrieben:Sorry, aber ich finde, dass solche Posts eher zur Verwirrung von Einsteigern beitragen, als dass sie wirklich helfen.
Ich finde eher, dass es den Blickwinkel erweitert, wenn man das mal unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet.
Dass es diese ganz offensichtlich gibt und dass längst nicht alles so klar ist, wie manche vielleicht meinen, sieht man ja an dem Thread. Verwirrend wird es m.E. nur dann, wenn man versucht, an irgendeiner Sichtweise krampfhaft festzuhalten, ohne über den Tellerrand zu blicken. Mir persönlich bringt das schon was, wenn so ein Thema hier kontrovers diskutiert wird.

Gruß, Peter.
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Sura
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#32

Beitrag von Sura »

SaBe hat geschrieben:
Sura hat geschrieben: Wenn die Rezeptdatenbanken das berücksichtungen würden, müsste die Einmaischtemperatur bei Änderung der Sudhausausbeute auch geändert werden. Oder es kommt nur darauf an, daß am Ende die Temperatur die angegebene ist: Maische ist angerührt und hat 60°C.
Das verstehe ich nicht, was soll denn die Sudhausausbeute (also das, was Du mit Deinem "Werkzeug" aus Malz und Wasser gesamt am Ende rausgeholt hast) mit der Einmaischtemperatur zu tun haben? Das find ich jetzt schon weit übers Ziel hinausgeschossen... sicher kann da irgendein Mathematiker irgendne Formel erstellen, die sogar das berücksichtigt, aber dann musst Du auch die Temperatur der Umgebungsluft, die Temperatur des Malzes vor Zugabe (und vielleicht auch noch den Mahlgrad des Malzes, wer weiß, wie der sich auf die Temperatur auswirkt?) etc. pp. genau messen und miteinberechnen, am besten auf 0,000001 Grad genau. :-P

Sorry, aber ich finde, dass solche Posts eher zur Verwirrung von Einsteigern beitragen, als dass sie wirklich helfen.

Und wie hier mehrfach schon geschrieben wurde, auf die 1-2 Grad Unterschied kommt es im Hobbybrauwesen sicher nicht an (s. die Anmerkung von philipp zu den möglichen unterschiedlichen Temperaturzonen im Einkocher).
Ich bin Einsteiger. Und wenn ich sowas lese wie z.b. 68°C ists vollmundig, und 65°C ists trocken, dann mache ich mir über alle Temperaturen Gedanken. Bei welcher Rest wie entscheidend 1-2 Grad sind, das kann ich als Einsteiger eben nicht beurteilen. Mittlerweile weiss ich, das z.b. irgendwas zwischen 52 und 58 für Eiweiss für den Bereich ok sind. Bei einer Kombirast isses dann wieder anders zu handhaben, und fürs abmaischen ist irgendwas zwicshen 75°C und 78°C in Ordnung.

Soweit so gut. Zur Sudhausausbeute....:
Angenommen ist eine Einmaischtemperatur von 72°C, beim Schreiber des Rezeptes läuft es perfekt, und er hat eine Sudhausausbeute von 80% und dazu passend das Rezept niedergeschrieben. Ich nehme 15Liter (Laut seinem Rezept), dazu die 3,9kg Malz, kippe beides zusammen und habe dann am Ende 68°C. Die erste Rast ist bei 66°C, ok, dann .... warte ich halt und raste dann....?!
Jetzt habe ich das selbe Rezept von jemandem dessen Sudhausausbeute nur 50% ist. Wieder 15 Liter, dazu jetzt aber 6,2kg Malz und .... punktlandung bei 66°C, was auch Sinn macht.
Das beides nicht stimmt, und bei mir stattdessen im erstern Fall ca. 61°C und beim und beim zweiten ca. 63°C rauskommen würden, zeigt eigentlich nur wie verwirrend das ganze für Einsteiger wirklich ist.

Das ist beides nicht schlimm wenn man weiß warum, wieso usw., und vor allem die Sudhausausbeute ist ziemlich relativ wie ich festgestellt habe. Aber .... für jemanden der sich die Rezepte das erstemal durchliesst, vielleicht hier und da was querliesst (es sind viele(!!) Infos beim Start!). Vor allem wenn man nicht weiß was wichtig ist und hier und da ein wenig den Überblick verliert..... für denjenigen sind solch schwammige Angaben echt ein Riesenstolperstein. Anfänger (wie ich) wissen noch nicht was wirklich wichtig ist, und daher ist grundsätzlich JEDE Angabe wichtig. (Vor allem wenn man Variablen ändern kann!)

Ich habe meine Schlüsse daraus gezogen, kann es jetzt vielleicht einschätzen bzw. damit umgehen..... Erfahrungen wie der Unterschied schmeckt (wenn überhaupt) habe ich natürlich noch nicht..... ich behandel das jetzt einfach so: "Wenn die angegebene Einmaischtemperatur nicht halbwegs zur danach angegebenen Rast passt, suche eine Temperaturzone irgendwo knapp drunter und wähle diese als Zieltemperatur. Dann wird wahrscheinlich diese auch gemeint sein!"
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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#33

Beitrag von Hagen »

Naja, die SHA ist stark abhängig von deiner Anlage, deiner Schrotung und deiner Maischarbeit. Da musst du eben deinen Erfahrungen machen, um die durchschnittlichen SHA bei dir zu ermitteln. Und Abweichungen sind ja kein Problem. Hast doch verschiedene Stellschrauben die Zielstammwürze zu beeinflussen (Größere/kleinere Menge des NG-Wassers, Kochdauer kürzer oder länger, um über die Verdampfung die StW zu beeinflussen etc.)

Ich mag mich täuschen, aber dir scheinen doch noch viele Basics zu fehlen. Hole dir doch eine gute Einführung ins Brauen und lies bei Fragen die speziellen Threads hier und im alten Forum. Da wird deine Bld vom Brauen schon feinkörniger
Besten Gruß

Hagen

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Re: Wasser, Einmaischtemperatur, Läutergeschwindigkeit

#34

Beitrag von Sura »

Klar fehlen mir noch Basics :) .... ist halt ein weites Feld.....
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