Gärkühlung ausgefallen - 200l Bier noch zu retten?
Gärkühlung ausgefallen - 200l Bier noch zu retten?
Hallo zusammen!
Meine Gärkühlung hat sich mitten in der HG das Leben genommen.
Aber zu den Fakten:
200l Export mit 8,5 Grad angestellt und 3 Tage mit 9 Grad vergoren. Am dritten Tag der HG ist die Pumpe des Eiswasserbereiters ausgefallen und so hat sich das Ganze auf 17,9 Grad erwärmt.
Jetzt ist die HG durch, und so sollte es sich nicht noch weiter erwärmen.
Mit welchen Auswirkungen hab ich zu rechnen? Phenole, höhere Alkohole??
Soll ich mit Unmengen an Stopfhopfen drauffahren und ein Abklatsch von einem American Pale Ale versuchen?
Oder gleich Hahn auf und den Gully runter?
Danke für Eure Inspirationen
lg ehwo
Meine Gärkühlung hat sich mitten in der HG das Leben genommen.
Aber zu den Fakten:
200l Export mit 8,5 Grad angestellt und 3 Tage mit 9 Grad vergoren. Am dritten Tag der HG ist die Pumpe des Eiswasserbereiters ausgefallen und so hat sich das Ganze auf 17,9 Grad erwärmt.
Jetzt ist die HG durch, und so sollte es sich nicht noch weiter erwärmen.
Mit welchen Auswirkungen hab ich zu rechnen? Phenole, höhere Alkohole??
Soll ich mit Unmengen an Stopfhopfen drauffahren und ein Abklatsch von einem American Pale Ale versuchen?
Oder gleich Hahn auf und den Gully runter?
Danke für Eure Inspirationen
lg ehwo
Re: Gärkühlung ausgefallen - 200l Bier noch zu retten?
Hallo Ehwo,
Anstellen, Angärung und der wichtigste Teil der Hauptgärung hat zu den gewünschten Temperaturen stattgefunden. Ich würde das jetzt abkühlen und wie gewohnt bzw. geplant weitermachen.
Über zu viel höhere Alkohole, Ester usw. musst Du Dir keine Gedanken machen und über nicht abgebaute Gärnebenprodukte erst recht nicht.
Ergo: nichts machen, einfach durchziehen.
Gruß
Oli
Ich denke es ist halb so schlimm.ehwo hat geschrieben: 200l Export mit 8,5 Grad angestellt und 3 Tage mit 9 Grad vergoren. Am dritten Tag der HG ist die Pumpe des Eiswasserbereiters ausgefallen und so hat sich das Ganze auf 17,9 Grad erwärmt.
Anstellen, Angärung und der wichtigste Teil der Hauptgärung hat zu den gewünschten Temperaturen stattgefunden. Ich würde das jetzt abkühlen und wie gewohnt bzw. geplant weitermachen.
Über zu viel höhere Alkohole, Ester usw. musst Du Dir keine Gedanken machen und über nicht abgebaute Gärnebenprodukte erst recht nicht.
Ergo: nichts machen, einfach durchziehen.
Gruß
Oli
- hutschpferd
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Re: Gärkühlung ausgefallen - 200l Bier noch zu retten?
Einfach durchziehen, Stopfen kannst immer noch, wart mal die HG ab und mach eine Kostprobe, das hat sicher kaum Einbußen, wenn überhaupt.
Re: Gärkühlung ausgefallen - 200l Bier noch zu retten?
Ha, Du hast quasi aus Versehen diese Gärmethode verwendet. Die erste Hälfte der Gärung kühl, dann stetig steigend bis auf 18-20°C zum Diacetylabbau. Jetzt fehlt noch die Rückkühlung auf wenige Grad über Null. Berichte mal wie´s geworden ist, ich habe grade selbst ein böhmisches Pils in der Gärung das ich so vergäre.
Re: Gärkühlung ausgefallen - 200l Bier noch zu retten?
Danke euch, für eure Zuversicht!!
Geschmacklich ist es zur Zeit noch nicht auffällig. Jungbier halt.
Ich hoffe, die Ersatzteile kommen bald, dass ich mal richtig durchkühlen kann.
Ist wieder mal ein Klassiker, kaum die Garantie abgelaufen, schon defekt und wieder 200 € futsch.
Letzte Woche die Steuerung vom BM 200 eingegangen, diese Woche der Gärkühler. Schauen wir mal, was nächste Woche so bringt
Sellerie, wie der Gärtner sagt
lg ehwo
Geschmacklich ist es zur Zeit noch nicht auffällig. Jungbier halt.
Ich hoffe, die Ersatzteile kommen bald, dass ich mal richtig durchkühlen kann.
Ist wieder mal ein Klassiker, kaum die Garantie abgelaufen, schon defekt und wieder 200 € futsch.
Letzte Woche die Steuerung vom BM 200 eingegangen, diese Woche der Gärkühler. Schauen wir mal, was nächste Woche so bringt
Sellerie, wie der Gärtner sagt
lg ehwo
Re: Gärkühlung ausgefallen - 200l Bier noch zu retten?
Ne, Sellerie nur, wenn der Kocher auch defekt war ;-)ehwo hat geschrieben: Sellerie, wie der Gärtner sagt
Ich würde mir auch nicht die schweren Gedanken machen, zumal auch 17°C noch nicht zwingend viel zu warm sein muss.
Der Porter, den man in London gemeiniglich Bier zu nennen pflegt, ist unter den Malz-Getränken das vollkommenste.
http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/h ... ew/1817246
Im alten Forum als 'rattenfurz' bekannt gewesen.
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- hutschpferd
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Re: Gärkühlung ausgefallen - 200l Bier noch zu retten?
Bei den Temperaturen brauchst ja nur das Wasser von draußen im Kreis pumpen, derzeit hats eh angenehme 12 Grad bei dir ^^
Re: Gärkühlung ausgefallen - 200l Bier noch zu retten?
Also bei den Temperaturen, die wir gerade haben, heiz ich mein Bier noch mehr auf
Heute morgen 15 Grad

Heute morgen 15 Grad

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Re: Gärkühlung ausgefallen - 200l Bier noch zu retten?
die Auswirkung ist abhängig davon, bei welchem VG° die Gärung war, als die Kühlung schlapp gemacht hat.
Ich gehe aber davon aus, dass Du Glück haben könntest und die Hefevermehrung schon eingestellt wurde, bzw der Sauerstoff schon komplett verstoffwechselt wurde. So, wie Du es beschrieben hast (in kürzester Zeit auf 17°C), hat sich die Hefe gerade im Hochkräusenstadium befunden.
Aber, nun ist der eben warm geworden, dann lässt man ihn noch 3-4 Tage warm (Endvergoren + 2-3 Tage), dann herunterkühlen auf 4°C oder wenn man will tiefer. Der grösste Fehler wäre es auseiner Kurzschlusshandlung heraus die Gärung wieder abzukühlen.
Die Bukettstoffe (höhere Alkohole und Ester) werden in den ersten Tagen gebildet, können von der Hefe aber nicht mehr wirklich abgebaut werden. Die Jungbukettstoffe (organische Säuren, S-Verbindungen, VDK) können von der Hefe wieder verstoffwechselt werden. Wenn man unbedacht früh wieder herunterkühlt kann es passieren, dass die Stoddwechselprozesse der Hefe eingestellt werden.
Ich gehe aber davon aus, dass Du Glück haben könntest und die Hefevermehrung schon eingestellt wurde, bzw der Sauerstoff schon komplett verstoffwechselt wurde. So, wie Du es beschrieben hast (in kürzester Zeit auf 17°C), hat sich die Hefe gerade im Hochkräusenstadium befunden.
Aber, nun ist der eben warm geworden, dann lässt man ihn noch 3-4 Tage warm (Endvergoren + 2-3 Tage), dann herunterkühlen auf 4°C oder wenn man will tiefer. Der grösste Fehler wäre es auseiner Kurzschlusshandlung heraus die Gärung wieder abzukühlen.
Die Bukettstoffe (höhere Alkohole und Ester) werden in den ersten Tagen gebildet, können von der Hefe aber nicht mehr wirklich abgebaut werden. Die Jungbukettstoffe (organische Säuren, S-Verbindungen, VDK) können von der Hefe wieder verstoffwechselt werden. Wenn man unbedacht früh wieder herunterkühlt kann es passieren, dass die Stoddwechselprozesse der Hefe eingestellt werden.