Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

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Werner
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Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#1

Beitrag von Werner »

Hallo zusammen,
Habe gestern ein Bier in Flaschen umgefüllt und mit 8 Gramm Zucker pro Liter karbonisiert.( 4 Gramm auf eine 0,5 Ltr. Flasche)
das Jungbier war ausgegoren ( garantiert) stand sogar wegen Urlaub 8 Tage länger auf der Hefe.
Der flaschendruck betrug heute morgen um 9.00 Uhr o,8 bar und jetzt da. 17.30 ... 1,9 bar !!!
Rechnerisch müsste eigentlich bei ca. 2,2 bar Schluss sein. ( Temperatur 20 grad )
Die hauptgärung verlief auch sehr rasant und war nach 2 Tagen durch.
EVG bei 71 % mit der Brewferm top.
Wie kann es sein, dass die Nachgärung dermaßen abgeht.?
Hab allerdings direkt vom gärbehälter umgefüllt und ein wenig trübstoffe mit eingefüllt, die sich aber setzten werden.
Ich hoffe ja, dass das keine Bomben werden und werde vorsichtshalber bei 3 bar - falls es soweit kommt - den Druck ablassen. ( bügelflaschen )
Habt ihr so eine rasante Flaschengärungen auch schon mal gehabt ?

Gruß
Werner
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Eisenkopf
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#2

Beitrag von Eisenkopf »

Ja, bei einem Weizenbier mit der WB-06. Habe mich auch erschrocken, ging aber gut.
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tauroplu
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#3

Beitrag von tauroplu »

ACHTUNG DU HAST FLASCHENBOMBEN GEBASTELT!

Offensichtlich wieder mal die Gär-Basics nicht gelesen bzw. darüber informiert. Eine Hauptgärung ist NIEMALS in 2 Tagen komplett abgeschlossen.
Beste Grüße
Michael

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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#4

Beitrag von Rumborak »

@tauroplu:
Werner hat geschrieben:...das Jungbier war ausgegoren ( garantiert) stand sogar wegen Urlaub 8 Tage länger auf der Hefe....
VG
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#5

Beitrag von Alt-Phex »

Die Bewferm Top ist schon fix. Könnte also durchaus sein, das die so schnell ist.
Insbesondere wenn du noch viel Hefe in Schwebe hattest. Ab 3 BAR darfst du
anfangen in Panik zu geraten.

Wenn dem so ist, dann war das Bier allerdings nicht ausgegoren.
Wie lange war es denn insgesamt im Gärbottich ?
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#6

Beitrag von Dr.Edelherb »

Hatte auch schon die merkwürdigsten Nachgärungen.. von stetig und langsam (über 4 Wochen) bishin zu genau zu deinem Fall.
Zuletzt vor ein paar Wochen mit einer Notti, die schon im Gärbehälter abging wie nix und in wenigen Tagen und extremen CO2 Ausstoß 86% svg geschafft hat.
In der Nachgärung (glaubts oder glaubts nicht..) in weniger als 24h 2 Bar auf dem Manometer, dann hat sich nurnoch sehr wenig getan, pro Tag ca. 0,2 bar.

Würd mir keine Sorgen machen, ist halt scheinbar eine sehr vitale Hefe.
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#7

Beitrag von tauroplu »

Oooops...Entschuldigung, Werner, ich sollte schon ALLES lesen...tut mir Leid... :redhead

Meine Erfahrungen hingegen mit sehr schnell ansteigenden Drücken ist halt die, dass es eben doch nicht ganz ausgegoren war...oder dass die Zuckermengenberechnung nicht stimmte. Ändert aber nix daran, dass ich hier nicht richtig gelesen habe.
Zuletzt geändert von tauroplu am Dienstag 24. Januar 2017, 19:33, insgesamt 1-mal geändert.
Beste Grüße
Michael

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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#8

Beitrag von Dr.Edelherb »

Weil du grad schreibst Tauroplu, die extrem schnelle Nachgärung mit der Notti hatte ich übrigens bei deinem OG "Märzen".
War definitiv ausgegoren, Karbonisierung hat auch gepasst trotz des schnellen Druckaufbaus und das Bier war top.
Stammwürze (bewusst etwas niedriger gewählt als in deinem Rezept) sollte 13°P sein und war 12,9°P.
Nach 4 Tagen gemessener RE 1,84, svg 86%. Nach 7 Tagen dann abgefüllt um 16:55 Uhr, Tag darauf früh um 6:16 Uhr (also nur ca. 13 Stunden später) exakt 2 Bar, dann pro 24h 0,1 Bar mehr.
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#9

Beitrag von Werner »

Alt-Phex hat geschrieben:Die Bewferm Top ist schon fix. Könnte also durchaus sein, das die so schnell ist.
Insbesondere wenn du noch viel Hefe in Schwebe hattest. Ab 3 BAR darfst du
anfangen in Panik zu geraten.

Wenn dem so ist, dann war das Bier allerdings nicht ausgegoren.
Wie lange war es denn insgesamt im Gärbottich ?
Das Jungbier ( 13,8 brix ) stand wegen des Urlaubes 18 Tage auf der Hefe. Schon nach 2 Tagen wurde 7,8 brix mit dem
Refraktometer gemessen. Nach 18 Tagen der gleiche Wert. Dass das Bier nicht ausgegoren war, kann nicht sein. Oder :Waa
Hab mal gerade geschaut. 2,0 bar :Shocked
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#10

Beitrag von Werner »

Zucckermenge mit der Dosierhilfe für 0,5 Liter Flaschen zugefügt. Also keine überkarbonisierung.
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#11

Beitrag von Werner »

Oder soll ich das Bier einfach etwas kühler stellen ?
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#12

Beitrag von Alt-Phex »

Ja, nach 18 Tagen sollte die Top auf jeden Fall durch sein.

Der Druck dürfte jetzt eigentlich nicht weiter steigen.
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#13

Beitrag von MichAle »

Werner hat geschrieben:Oder soll ich das Bier einfach etwas kühler stellen ?
kühler stellen würde doch nur bezwecken, dass die Nachgärung langsamer abläuft. Der Druck der erreicht wird, ist gleich.
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#14

Beitrag von Werner »

Alt-Phex hat geschrieben:Ja, nach 18 Tagen sollte die Top auf jeden Fall durch sein.

Der Druck dürfte jetzt eigentlich nicht weiter steigen.
Will ich hoffen. Werde morgen mal den Status durchgeben.
Werd mir jetzt mal ein Fläschchen von meinem letzten Sud gönnen und abwarten. :Drink
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#15

Beitrag von Braumal »

MichAle hat geschrieben:
Werner hat geschrieben:Oder soll ich das Bier einfach etwas kühler stellen ?
kühler stellen würde doch nur bezwecken, dass die Nachgärung langsamer abläuft. Der Druck der erreicht wird, ist gleich.
Ein Bier mit 5 Gramm CO2 pro Liter hat bei 20 Grad einen Druck von 2.04 bar, bei 5 Grad sind es dann noch 0.87 bar, der Druck nimmmt also deutlich ab beim kühlen. Allerdings ist das Kaltstellen von überkarbonisierten Flaschen natürlich auch nicht die Lösung,

Grus, David
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#16

Beitrag von Werner »

Steht jetzt auf 2,4 bar.
Wird wohl nicht mehr viel passieren.
:thumbsup
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#17

Beitrag von riegelbrau »

Ich bin bei der Nachgärung in Flaschen mit Manometer auch oft am Verzweifeln.

Kürzlich hatte ich es zweimal mit UG-Bieren mit der W-34/70. Der Druck stieg rasant an bis auf 2 bar und dann weiter bis auf oder sogar über 3 bar. Soweit ich Bügelflaschen hatte, habe ich entlüftet. Merkwürdigerweise stieg nach dem Entlüften bis runter auf z.B. 1 bar der Druck in wenigen Minuten wieder in Richtung 2 bar. Zwischen Beginn Cold Crash und Abfüllung lagen mehrere Tage. In meinem Fall war das Bier nach Ende der HG und auch nach dem Cold Crash vor dem Abfüllen jeweils 8% Brix, was bei meiner Stw ca. 2,5°P entsprach. Die Zuckergabe habe ich exakt nach dem KBH gemacht, sie lag beide Male um die 3 g pro Flasche für geplanten 5 g/l CO² für Pils bzw. sog. Kellerbier, also im üblichen Bereich.

Mir ist nicht klar, wie der Einfluss der Temperatur des Jungbiers bei der Abfüllung ist. Wenn ich z.B. das Jungbier nach dem Cold Crash ein paar Stunden stehen lasse und bei ca. 15°C abfülle und dann bei Zimmertemperatur die NG mache, entsteht dann nicht schon Druck durch die Erwärmung der Flaschen samt Inhalt?

Überhaupt, was ist denn mit "Temperatur des Jungbiers beim Abfüllen" gemeint? Ist es wörtlich gemeint, dann entsteht doch der o.g. Effekt durch die Erwärmung. Ich lese aber an anderen Stellen, es sei die höchste Temperatur während der HG gemeint. Wenn die für UG z.B. bei 20°C lag, weil schon während der HG z.B. die Diacetylrast im Zimmer gemacht wurde, dann aber bei 15°C nach Cold Crash abgefüllt wurde, was ist dann die Basis für die Zuckerspeiseberechnung? Gebe ich im KBH 20°C ein, wird mehr Speise errechnet und diese Temperatur erscheint auch im Gärverlaufsdiagramm. Dabei war eigentlich das Jungbier viel kälter und die Berechnung ist vielleicht falsch?

Ich hoffe Ihr könnt mir folgen. Ich bin zunehmend verwirrt und Danke für jede Aufklärung.

Gruß Christoph
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Braumal
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#18

Beitrag von Braumal »

Wenn du dein Bier am Ende der HG auf Zimmertemperatur erwärmst, wird sich einiges an CO2 entbinden und verflüchtigen. Eine darauffolgende Abkühlung bringt auch kein CO2 mehr ins Bier, da die Gärung ja abgeschlossenen ist und kein CO2 mehr gebildet wird.
Als Basis für die Berechnung gilt dann also die Zimmertemperatur.

Grüsse, David
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#19

Beitrag von inem »

riegelbrau hat geschrieben: Soweit ich Bügelflaschen hatte, habe ich entlüftet. Merkwürdigerweise stieg nach dem Entlüften bis runter auf z.B. 1 bar der Druck in wenigen Minuten wieder in Richtung 2 bar.
Das ist recht klar, du entlüftest ja nur den Kopfraum, das CO2 aus dem Bier entweicht ja dabei nicht schlagartig. Machst du dann die Flasche wieder zu, dann stellt sich ein Gleichgewicht ein, so dass eben CO2 aus dem Bier wieder in den Kopfraum kommt und der Druck wieder steigt. Deshalb ist Entlüften eigentlich nur wirksam wenn mans öfter wiederholt - nur weiß an halt nie wie oft.
riegelbrau hat geschrieben:Mir ist nicht klar, wie der Einfluss der Temperatur des Jungbiers bei der Abfüllung ist. Wenn ich z.B. das Jungbier nach dem Cold Crash ein paar Stunden stehen lasse und bei ca. 15°C abfülle und dann bei Zimmertemperatur die NG mache, entsteht dann nicht schon Druck durch die Erwärmung der Flaschen samt Inhalt?
Ja der Druck kommt auch von CO2 das zuvor gelöst war und bei höherer Temperatur nicht mehr ist. Ist halt fraglich wie stark man den merkt.
riegelbrau hat geschrieben:Überhaupt, was ist denn mit "Temperatur des Jungbiers beim Abfüllen" gemeint? Ist es wörtlich gemeint, dann entsteht doch der o.g. Effekt durch die Erwärmung. Ich lese aber an anderen Stellen, es sei die höchste Temperatur während der HG gemeint. Wenn die für UG z.B. bei 20°C lag, weil schon während der HG z.B. die Diacetylrast im Zimmer gemacht wurde, dann aber bei 15°C nach Cold Crash abgefüllt wurde, was ist dann die Basis für die Zuckerspeiseberechnung? Gebe ich im KBH 20°C ein, wird mehr Speise errechnet und diese Temperatur erscheint auch im Gärverlaufsdiagramm. Dabei war eigentlich das Jungbier viel kälter und die Berechnung ist vielleicht falsch?
Die Temperatur bei Abfüllung wird dazu verwendet zu ermitteln wieviel CO2 schon vorhanden ist. Der oben genannte Effekt ist dafür irrelevant, weil in der geschlossenen Flasche sich wie gesagt ein Gleichgewicht zwischen CO2 und CO2 im Kopfraum einstellt, es geht also keines verloren und die Gesamtmenge im Bier wird auch bei Erwärmung erreicht.
Zur Berechnung ist die Temperatur zu nehmen bei der CO2 gelöst wird. Also wenn du nach der Gärung einen Cold Crash machst, dann entsteht durch die Gärung kein CO2 und es kann durch die kühle Temperatur trotzdem nicht mehr gelöst werden.
Ist es während der Gärung mal warm, gärt aber kühler weiter, kann es schon gelöst werden, also ist auch nicht unbedingt der höchste Wert relevant.

Eigentlich geht es also um den wärmsten Wert nachdem kein neues CO2 mehr gelöst werden kann - der ist für die Speise/Zuckerberechnung der relevante.
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#20

Beitrag von riegelbrau »

Danke an alle für die ausführlichen Erläuterungen!
inem hat geschrieben:Eigentlich geht es also um den wärmsten Wert nachdem kein neues CO2 mehr gelöst werden kann - der ist für die Speise/Zuckerberechnung der relevante.
Das hatte ich so schon mal irgendwo gelesen. Im Grunde habe ich es dann ja richtig gemacht. Meine 15°C entsprachen der höchsten Temperatur während der aktiven HG im Kühlschrank bzw. dann im Keller. Zufällig war das Bier beim Abfüllen tatsächlich nahezu genauso kalt. Damit war die Zuckergabe von 3 g/0,5 l genau richtig. Warum aber geht dann trotzdem der Druck auf über 3 bar? Kann das wirklich die Auswirkung der Erwärmung von 15°C auf 20°C sein?

Letztlich will ich nur wissen, wann etwas nicht korrekt läuft und ich mir Sorgen machen muss. Schließlich stehen die Pullen im Zimmer.

Gruß Christoph
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#21

Beitrag von Werner »

riegelbrau hat geschrieben:Danke an alle für die ausführlichen Erläuterungen!
inem hat geschrieben:Eigentlich geht es also um den wärmsten Wert nachdem kein neues CO2 mehr gelöst werden kann - der ist für die Speise/Zuckerberechnung der relevante.
Das hatte ich so schon mal irgendwo gelesen. Im Grunde habe ich es dann ja richtig gemacht. Meine 15°C entsprachen der höchsten Temperatur während der aktiven HG im Kühlschrank bzw. dann im Keller. Zufällig war das Bier beim Abfüllen tatsächlich nahezu genauso kalt. Damit war die Zuckergabe von 3 g/0,5 l genau richtig. Warum aber geht dann trotzdem der Druck auf über 3 bar? Kann das wirklich die Auswirkung der Erwärmung von 15°C auf 20°C sein?

Letztlich will ich nur wissen, wann etwas nicht korrekt läuft und ich mir Sorgen machen muss. Schließlich stehen die Pullen im Zimmer.

Gruß Christoph
Bei der von dir angegebenen Karbonisierung macht der Druckunterschied zwischen 15 und 20 grad ca 0,4 - 0,5 bar.
Vielleicht war das Jungbier noch nicht ausgegoren oder manometer ist ungenau.
Gruß
Werner
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#22

Beitrag von Werner »

tauroplu hat geschrieben:ACHTUNG DU HAST FLASCHENBOMBEN GEBASTELT!

Offensichtlich wieder mal die Gär-Basics nicht gelesen bzw. darüber informiert. Eine Hauptgärung ist NIEMALS in 2 Tagen komplett abgeschlossen.
Steht seit gestern bei 2,4 bar und ist unverändert. Keine Flaschenbomben :thumbsup
Es handelt sich hierbei übrigens um dein Schuhmacher klonbier.
Werden mal ein Fläschchen kühl stellen und mal naschen.
Gruß
Werner
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#23

Beitrag von inem »

riegelbrau hat geschrieben:. Meine 15°C entsprachen der höchsten Temperatur während der aktiven HG im Kühlschrank bzw. dann im Keller.
Genau das habe ich geschrieben, dass irrelevant ist. Wenns die Temperatur danach während der HG runtergeht wird CO2 nachproduziert und kann sich lösen.
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#24

Beitrag von Chrissi_Chris »

Na das passt ja, genau wie bei der Hauptgärung wie du beschrieben hast 2 Tage :)
Woran liegt das eigentlich innerhalb 2 Tagen schon auf 2,4 Bar und ich hab jetzt Tag 9. und bin bei 2,2 Bar .
Liegt das an der Hefe das sie den Zucker schneller verwerten kann oder hat das andere Gründe ?

LG Chris
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#25

Beitrag von Alt-Phex »

Chrissi_Chris hat geschrieben: Liegt das an der Hefe das sie den Zucker schneller verwerten kann oder hat das andere Gründe ?
Kommt auf die Hefe an und die Menge die mit in die Flaschen kommt.
Wie fit und vital die ist spielt auch noch eine Rolle. Kann schnell gehen,
kann auch mal 3-4 Wochen dauern. Daher ist ein Manometer praktisch.
Die vielfach umhergeisternden Pauschalangaben, wie 10 Tage o.ä., sind
halt Blödsinn. Das interessiert die Hefe einfach nicht.
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#26

Beitrag von Chrissi_Chris »

Habe auch bei jedem Sud ein Manometer mit drauf. Um einfach ein Gefühl dafür zu bekommen und gewisse Abläufe kennen zu lernen. Ja das mit dieser pauschalen Angabe ist sowas von ungenau und kann gar nicht zutreffen. Hatten wir ja auch schonmal bei meinem besserbrauer set, wo eine Anleitung mit bei lag zum Bomben bauen innerhalb 7 Tagen Hauptgärung wird abgefüllt...

Aber das Beispiel hier innerhalb 2 Tagen 2,4 Bar und dann Schluss, hätte mir auch weiche Knie gemacht.

LG
Werner
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#27

Beitrag von Werner »

Druck auch heute Morgen gleichbleibend bei etwas unter 2,4 bar. ( wahrscheinlich weil es über Nacht etwas kühler war )

Was sagt uns das ??
1. Manometer ist dringends erforderlich :achtung
2. Ne Hefezelle ist ja auch nur ein Mensch :Smile

Die Flaschen kommen heute in die Kühlung und am Wochenende ... " auf ein Neues " wahrscheinlich ein Weizenbock.

Bis denne
Gruss
Werner
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#28

Beitrag von DevilsHole82 »

Werner hat geschrieben: Die Flaschen kommen heute in die Kühlung und am Wochenende ... " auf ein Neues " wahrscheinlich ein Weizenbock.
Du hast am 23. Januar abgefüllt oder? Bist Du Dir sicher dass die Nachgärung in vier Tagen komplett durch ist?

Kann man zwar in die Kühlung stellen und am WE trinken, aber ich würde es länger warm stehen lassen, um
1. sicher zu gehen, dass die NG durch ist,
2. dem Bier Zeit zur Reifung geben.
Gruß, Daniel

Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#29

Beitrag von Werner »

Ich gehe davo aus, dass die NG durch ist, weil:
1. der berechnete Druck meiner karbonisierung bei 20 Grad ca. 2,2,bar beträgt.
2. der Druck gestern 2,4 bar betrug und heute Morgen sogar etwas niedriger lag, da die Temperatur während der nacht etwa bei 18/19 Grad liegt.
3. Die HG auch so rasant war.
Werde aber nur einige Flaschen kalt stellen, da kein Platz mehr in der Kühlung, der Rest kommt in den Keller bei 15-166 Grad.
Gruss
Werner
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#30

Beitrag von Werner »

Korrektur !!!!
ich meine 15-16 Grad :Mad2
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Re: Rasanter Druckaufbau in der Nachgärung

#31

Beitrag von schwarzwaldbbq »

Werner hat geschrieben:Korrektur !!!!
ich meine 15-16 Grad :Mad2
Tiefkeller nahe der Hölle. Hihi
Unsere Vorstellung: Grüße aus dem Schwarzwald
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