Maibock (hell, süffig und hopfenbetont)

[rotespony]

Hi Leute,

(obwohl eigentlich zu spät dran), möchte ich morgen trotzdem noch meinen ersten Maibock brauen. Ich habe die bekannten Rezepte auf MMM recherchiert. Der Bock sollte schön süffig sein, aber keinen zu massiven Malzkörper haben und eine schöne Hopfenaromanote mitbringen.

Ich habe mich nun für folgendes Rezept entschieden (UG-Bockhefe bekomme ich von der örtlichen Brauerei) und würde mich sehr über eure Meinung dazu freuen. Meint ihr das Rezept erfüllt mein Ziel?


Key facts: ca. 16% STW, ca. 20-25 IBU; ca. 16 EBC, Alk. ca. 7%, Zielmenge: 30 Liter

Brauwasser

HG: 20 Liter
NG: 19 Liter

Schüttung

Pilsner (ca. 40%): 3kg
Wiener (ca. 54%): 4kg
Cara Pils (ca. 5%): 400g
Cara Hell (ca. 2%): 150g

Maischeplan

Einmaischen: 38 Grad
1. Rast: 38 Grad für 20 min
2. Rast: 55 Grad für 10 min
3. Rast: 62 Grad für 40 min
4. Rast: 72 Grad für 20 min
5. Abmaischen bei 76 Grad

Hopfung

Kochen: 70 Minuten
- Vorderwürze: Tettnanger, 20g
- Zu Kochbeginn: Magnum, 10g
- Kochende: Tettnanger, 50g
- Whirlpool: Cascade oder was Ähnliches mit Citrusaroma, 50g

Gärtemperatur
- 9-10 Grad

Freue mich auf eure Meinungen

[heizungsrohr]

Habe vor ein paar Tagen auch einen Maibock gebraut. Ich hab dabei aber die Caramalze weggelassen und erst bei 53°C eingemaischt. Direkt hochgeheizt auf 64°C (hohe Maltoserast, damit die aktuelle Verkleisterungstemperatur erreicht wird, Tipp aus dem Forum), danach 67°C und 72°C. Alle jeweils für 20 Minuten.
Die Kombination aus den drei Rasten sorgt idR für trockene Biere, was ja bei einem Maibock nicht unerwünscht ist. Malzig bleibt es wohl aufgrund der Stammwürze trotzdem.

Ich würde evtl etwas stärker bittern, Maiböcke sind ja oft etwas "knackiger" als die normalen süßlichen Böcke.

Edit: Ansonsten klingt das alles eigentlich gut. Die wichtigsten Sachen sind ja erfüllt (viel und gute Hefe, Gärtemperatur)

[chaos-black]

Moin!
Du möchtest ja einen Bock brauen, der schön süffig, aber nicht zu malzig/mastig wirkt. Dafür würde ich mich an die Faustregel halten, dass die IBU mindestens 2x die Stammwürze in °P sein sollen. Ich würde hier also 32-35 anpeilen.
Für die Glucanaserast bei 38°C gibt es soweit ich das sehe keinen Grund. Du hast ja keinen Roggen oder sowas drin. Ebenso ist bei deiner aktuellen Schüttung die Eiweißrast bei 55°C optional, aber 10 Minuten schaden schon nicht und die Hefe freut sich. Die Maltoserast würde ich, wie Heizungsrohr schon angemerkt hat, für Malz aus der 2017er Ernte auf 64°C erhöhen.
Die Hopfung klingt lecker, ich würde im Whirlpool versuchen tatsächlich Cascade zu nehmen, der geht ganz gut mit dem Tettnanger.

Ich hab auch ein mehrmals gebrautes Rezept für einen Bock der in die gleiche Richtung gehen sollte wie deiner, und der kam beim Hobbybrauertreffen in Göttingen extremst gut an. Das einzige Manko war dabei, dass der Schaum nicht sonderlich lange auf dem Bier stand, daher werde ich ihm, wenn ich ihn dieses Jahr braue, noch eine gute Handvoll Weizenmalz und/oder Spitzmalz mitgeben. Dann füge ich meiner Maischarbeit aber auf jeden Fall eine Eiweißrast hinzu.

Ob man Cara drin haben möchte ist letztlich Geschmackssache, und dann würde ich bei diesem Bierstil vermutlich Carapils weglassen und einfach gleich Carahell nehmen. Ich höre in letzter Zeit immer wieder, wie gering der Effekt von Carapils ist (gerade im neusten Beersmith Podcast zu NEIPAs sagt Michael Tonsmair beispielsweise, dass es keine zusätzlichen Dextrine einbringt wenn es mitgemaischt wird, weil die Amylasen das einfach kurz und klein hacken und dadurch nur vergärbaren Zucker übrig lassen, wie bei anderem hellen Malz auch. Für mehr Dextrine müsste man es "steepen").

Beste Grüße und viel Erfolg!
Alex