Bitte beschränkt Euch auf das Wesentliche, die Bilder. Nach Möglichkeit langatmige oder ausführliche Textpassagen vermeiden. In der Kürze liegt die Würze.
Lieber Emanuel
Ohne nähere Informationen über den Braugang, gemessene Werte vor dem Anstellen und aktuell wirst Du auf Deine Frage keine befriedigende Antwort erhalten...
Untergärige Hefe bei 24 Grad? Wie bist du denn auf die Idee gekommen?
Und 20% Cara ist schon auch heftig.
Du musst unbedingt messen, sonst kann man gar nichts sagen.
Hier noch ein paar Tips: https://hobbybrauer.de/forum/viewtopic.php?f=7&t=212
Das Zeug ist ja echt untergärig. Shit. Was nun? Kanal?
Hat jemand eine Idee ob ich das noch retten kann?
Nach 10 Tagen jetzt noch Saflager US-05 rein schütten?
Das ist das Problem! Die Hefe ist mit dem Carrageen des Knorpeltangs verklumpt. Es sind Kohlensäurebläschen in die Gallertmasse eingeschlossen. Deshalb schwimmt es oben.
Miss den Restextrakt. Es dürfte durch sein und kann von unten abgefüllt werden. Über 20% Caramalz und 25° Gärtemp. bei untergärig treffe ich mal keine Aussage. Das kann ja jeder halten wie ein Dachdecker..
Held im Schaumgelock
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Sollte deine Frage wirklich ernst gemeint sein, würde ich dir sehr stark ans Herz legen, dich in die Materie Bierbrauen noch mal so richtig einzulesen!
Obergärige Hefe hinterschütten bringt überhaupt nichts! Nur durch Messen des Restextraktes kannst Du das Ende der Gärung feststellen. Abfüllen kannst Du nur auf eigene Gefahr. Schlimmstenfalls zerbersten die Flaschen durch zuviel Druck bei der Nachgärung und es gibt Splitterbomben. Dazu werde ich Dir jedenfalls nicht raten.
Mein Rat wäre folgender. Lass es noch ein paar Tage stehen und bestelle Dir ein Messgerät zur Bestimmung des Restextraktes.
Held im Schaumgelock
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Alsoo...
Ohne Messen wird das ein Vabanque Spiel.
(Ich nehme an,du möchtest auf Flaschen füllen und mit Zucker karbonisieren.)
Kann sein, daß es bei der Gärtemperatur durch ist, kann aber auch sein, daß die verklumpte Hefe noch nicht fertig ist...
Das gäbe dann Flaschenbomben!
Darauf wird dir also niemand eine Antwort geben können (wollen)
In der Annahme, daß Du auch keine Stammwürze gemessen hast, weiß also niemand wo das Jungbier gerade ist.
Da das eh kein stiltypisches Bier mehr wird, bist Du wahrscheinlich mit etwas OG-Hefe plus 5 Tage auf der sicheren Seite...
ohne Spindel oder Refraktometer kannst du nicht gescheit brauen, das steht fest. Ohne Restextraktmessung wird dir keiner sagen können ob du abfüllen kannst oder nicht. Jetzt eine zweite Hefe zu pitchen macht auch genau null Sinn. Ich würde den Sud unter "Lehrgeld" verbuchen (besonders bei 24°C und der 34/70, das sollte grauslig werden, bei wieviel Grad hast du denn angestellt?) und in den Kanal geben und beim nächsten mal vorher mehr lesen.
Ich nehme an es war dein erster Sud. Wie bist du auf die Idee gekommen direkt Irish Moss zu verwenden? Das ist eigentlich ein Hilfsstoff, den man nicht ohne Indikation (Trübung) verwendet, schon gar nicht im ersten Sud. Aber gut, das hast du jetzt auf die harte Tour gelernt.
Warum hier geraten wird, jetzt noch Geld in Form einer OG-Hefe in diesen Sud zu investieren, muss ich wohl nicht verstehen. Ich rate dir auf jeden Fall davon ab.
Mach einfach das, was oben schon beschrieben wurde. Spindel oder Refraktometer besorgen und den Restextrakt bestimmen. Das ganze dann drei Tage danach noch Mal und wenn der Wert gleich ist, kannst du mit Zucker in Flaschen abfüllen.
Was raus kommt, steht dann wohl in den Sternen. Im besten Fall könnte man es Steam Ale nennen.
LG Florian
Jeder Tag ohne Bier ist ein Gesundheitsrisiko. - Zitat: Hildegard von Bingen in ihrem Buch über Heilverfahren "Causae et Curae"
Na ja, haut mal nicht gleich mit Keule. Solche Irish Moos- Desaster sind auch schon einigen Koryphäen passiert. Steam Ale passt nicht, "Lumpy Lager" ist besser
Warm vergorene Untergärige entsprechen wahrlich nicht dem Bierstil aber das sie geschmacklich schlecht sein müssen stimmt nicht.
Held im Schaumgelock
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
Danke vielmals, an alle gescheiten Leute hier.
Ich habe das komplett übersehen und eine untergärige Hefe erwischt. Gleich daneben lag Saflager US-05 Obergärig.
Hab' mich einfach vertan.
Ab in die Wiese damit. War übrigens mein 2. Bier. Das erste war ausgezeichnet (Saflager 04).
Zurück an den Start also...
Und diesmal selbst (anwendungsnahe) schroten.
vielen Dank nochmal (Das Forum hier ist wirklich sehr gut)
hudriwurz hat geschrieben: ↑Donnerstag 2. August 2018, 07:21
... Ab in die Wiese damit...
Wieso denn immer gleich so drastisch. Dem Gourmetgaumen eines Sommelier wird es sicher grausig munden, aber bevor das Bier nicht fertig (nach Reifung) ist und man es getestet hat würde ich gar nix weg schütten.
... Es sei denn Du hast ne Infektion drin.
hudriwurz hat geschrieben: ↑Donnerstag 2. August 2018, 07:21
War übrigens mein 2. Bier. Das erste war ausgezeichnet (Saflager 04).
Und immer noch kein Messmittel zur Stammwürze- und Restextraktbestimmung?
Tu Dir bitte selber den Gefallen und besorg dir eine Spindel o.ä. zur Messung. An den paar Euro wird es wohl nicht scheitern.
Gruß, Daniel
Was von Herzen kommt gelingt, weil's einen gibt, der die Kelle schwingt. Heute back ich, morgen brau ich, wer heimlich nascht, den verhau ich.