Kurzer Check meiner Wasserwerte
Kurzer Check meiner Wasserwerte
Hallo zusammen,
da ich wegen eines Sportunfalls eine ganze Weile mit dem Brauen aussetzen muss, wollte ich mich in der Zeit mal um die Wasseraufbereitung kümmern. Das Thema habe ich bisher sehr stiefmütterlich behandelt, da ich irgendwie nur sehr schwer Zugang zu dem Thema finde. Daher wäre es sehr nett, wenn mir jemand bei der Analyse der Wasserwerte behilflich sein könnte.
Beim Wasserrechner von MMuM komme ich auf folgendes:
HCO3-Konzentration: 5,6 mmol/l
Kalzium: 81 mg/l
Magnesium: 20,5 mg/l
Sulfat: 5,2 mg/l
Chlorid: 6,8 mg/l
Natrium: 5 mg/l
Restalkalität: 4.2 mmol/l (=11.8°dH)
Wenn ich jetzt beispielsweise ein IPA brauen will und eine Restalkalität von 0 °dH anstrebe, kann ich ja eine gewisse Menge Milchsäure verwenden, um die Restalkalität entsprechend zu senken, richtig?
Wie sind denn meine sonstigen Wasserwerte über die Restalkalität hinaus einzuschätzen? Empfielt es sich, das Wasser noch anderweitig aufzubereiten? Oder ist es ausreichend, nur mit Milchsäure zu arbeiten?
Noch eine abschliessende Frage zur Verwendung der Milchsäure. Ich habe gelesen, dass man die Milchsäure sowohl zum Hauptguss als auch zum Nachguss geben sollte. Jetzt mache ich meine Nachgüsse aber so, dass ich heisses Wasser aus der Leitung mit einem 1L-Messbecher abmesse und nach und nach hinzugebe. Die Milchsäure pro Liter zu dosieren, ist mir ehrlich gesagt zu kompliziert. Habt ihr 'ne Idee wie ich das machen könnte? Das einzigste was mir spontan einfallen würde, ist "Batch Sparging" zu machen, d.h. Hahn zu, Nachguss drüber, Milchsäure dazu, zweite Läuterruhe.
Oder aber die Milchsäure beim Nachguss komplett weglassen, da der Nachguss ja eine deutlich kürzere Kontaktzeit zur Maische hat?!
Vielen Dank schonmal für eure Hilfe!
Beste Grüsse,
Sebastian
da ich wegen eines Sportunfalls eine ganze Weile mit dem Brauen aussetzen muss, wollte ich mich in der Zeit mal um die Wasseraufbereitung kümmern. Das Thema habe ich bisher sehr stiefmütterlich behandelt, da ich irgendwie nur sehr schwer Zugang zu dem Thema finde. Daher wäre es sehr nett, wenn mir jemand bei der Analyse der Wasserwerte behilflich sein könnte.
Beim Wasserrechner von MMuM komme ich auf folgendes:
HCO3-Konzentration: 5,6 mmol/l
Kalzium: 81 mg/l
Magnesium: 20,5 mg/l
Sulfat: 5,2 mg/l
Chlorid: 6,8 mg/l
Natrium: 5 mg/l
Restalkalität: 4.2 mmol/l (=11.8°dH)
Wenn ich jetzt beispielsweise ein IPA brauen will und eine Restalkalität von 0 °dH anstrebe, kann ich ja eine gewisse Menge Milchsäure verwenden, um die Restalkalität entsprechend zu senken, richtig?
Wie sind denn meine sonstigen Wasserwerte über die Restalkalität hinaus einzuschätzen? Empfielt es sich, das Wasser noch anderweitig aufzubereiten? Oder ist es ausreichend, nur mit Milchsäure zu arbeiten?
Noch eine abschliessende Frage zur Verwendung der Milchsäure. Ich habe gelesen, dass man die Milchsäure sowohl zum Hauptguss als auch zum Nachguss geben sollte. Jetzt mache ich meine Nachgüsse aber so, dass ich heisses Wasser aus der Leitung mit einem 1L-Messbecher abmesse und nach und nach hinzugebe. Die Milchsäure pro Liter zu dosieren, ist mir ehrlich gesagt zu kompliziert. Habt ihr 'ne Idee wie ich das machen könnte? Das einzigste was mir spontan einfallen würde, ist "Batch Sparging" zu machen, d.h. Hahn zu, Nachguss drüber, Milchsäure dazu, zweite Läuterruhe.
Oder aber die Milchsäure beim Nachguss komplett weglassen, da der Nachguss ja eine deutlich kürzere Kontaktzeit zur Maische hat?!
Vielen Dank schonmal für eure Hilfe!
Beste Grüsse,
Sebastian
Re: Kurzer Check meiner Wasserwerte
Für ein IPA kannst Du versuchen mit Extaler Mineralwasser aufzubereiten bzw. es wäre meine erste Wahl vor der Milchsäure. Wähle bei MMum die Option "Verschnitt mit Zweitwasser". Die Extaler Werte sind hier:
viewtopic.php?f=4&t=5320&p=77533&hilit=Extaler#p77533
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Held im Schaumgelock
"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Re: Kurzer Check meiner Wasserwerte
Ich habe die Milchsäure in kleinen 5ml Spritzen vorgelegt für die Infusionszugaben. Beim Nachguss habe ich es in den 5L Schritten die in meinen Messbecher passen dort reingegeben.
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
(Karl Valentin)
Re: Kurzer Check meiner Wasserwerte
Hallo zusammen,
danke für die Antworten.
Grüsse,
Sebastian
danke für die Antworten.
Den Artikel hatte ich bereits gefunden, verstehe aber ehrlich gesagt nur Bahnhof. Daher hatte ich gehofft, dass einer der Experten was zu meinen Wasserwerten sagen kann.Ulrich hat geschrieben:schau mal rein: http://braumagazin.de/article/von-der-w ... rauwasser/
Da ich in der Schweiz wohne, komme ich da nicht dran. Ist mir ehrlich gesagt auch zu kompliziert, gekauftes Wasser zum Brauen zu nehmen.flying hat geschrieben:Für ein IPA kannst Du versuchen mit Extaler Mineralwasser aufzubereiten bzw. es wäre meine erste Wahl vor der Milchsäure.
Das ist natürlich eine recht unkomplizierte Variante. Ich habe allerdings nur einen 1L Messbecher und da ist die Dosierung pro Liter dann etwas aufwändiger.Sura hat geschrieben:Ich habe die Milchsäure in kleinen 5ml Spritzen vorgelegt für die Infusionszugaben. Beim Nachguss habe ich es in den 5L Schritten die in meinen Messbecher passen dort reingegeben.
Grüsse,
Sebastian
Re: Kurzer Check meiner Wasserwerte
Der Artikel ist im Wesen "vom Hobbybrauer für den Hobbybrauer" verfasst.sb11 hat geschrieben:Den Artikel hatte ich bereits gefunden, verstehe aber ehrlich gesagt nur Bahnhof. Daher hatte ich gehofft, dass einer der Experten was zu meinen Wasserwerten sagen kann.Ulrich hat geschrieben:schau mal rein: http://braumagazin.de/article/von-der-w ... rauwasser/
Eine Expertenmeinung wird dir wenig helfen, wenn Du schon entlang der Artikelinhalte aussteigst.
Gruß
Oli
- markrickenbacher
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Re: Kurzer Check meiner Wasserwerte
Hallo Sebastian
Ich bin ebenfalls aus der Schweiz und kann Dir vielleicht etwas Helfen.
Grundsätzlich kannst Du, wie das schon angesprochen wurde, mit Milchsäure Arbeiten. Wenn Du eher helle und hopfenbetonte Biere braust, dann ist dein Magnesiumwert etwas hoch, was ohne Behandlung zu einer etwas kratzigen Bittere führen könnte. Grundsätzlich hast Du drei Möglichkeiten um hier eine Verbesserung zu erwirken:
1. Generell weniger Hopfen einsetzen als im Rezept angegeben, z.B. mit 80% beginnen und dann vorsichtig hin tasten
2. Mittels Split Treatment das Calcium und Magnesium ausfällen. Hier ist es allerdings schwierig tatsächlich den Magnesiumgehalt zu senken, da Du hierzu 2/3 Deiner Bruawassermenge mit Calciumhydroxid in den stark alkalischen Bereich bringst, was zwar das Magnesium reduziert aber dann die Gefahr birgt, dass Du nach dem zugeben von einem 1/3 Wasser (Verschneiden) immer noch zu stark im alkalischen Bereich bist, was für alle folgenden Prozesse nachteilig ist
3. Aufsalzen mit Calciumsulfat oder Calciumchlorid. Das nimmt die Bittere ebenfalls und lässt die Sache weicher und runder im Abgang empfinden. 2g pro 10 Liter sind mal ein Wert um zu beginnen.
Beim Brau und Rauchshop bekommst Du Calciumchlorid.
Ich habe die Variante 2 und 3 Versucht. Beide haben mir das Bier merklich besser gemacht was die kratzige Bittere angeht. Wobei die Variante 3 um Welten einfacher ist.
Woher kommst Du?
Gruss, Mark
Ich bin ebenfalls aus der Schweiz und kann Dir vielleicht etwas Helfen.
Grundsätzlich kannst Du, wie das schon angesprochen wurde, mit Milchsäure Arbeiten. Wenn Du eher helle und hopfenbetonte Biere braust, dann ist dein Magnesiumwert etwas hoch, was ohne Behandlung zu einer etwas kratzigen Bittere führen könnte. Grundsätzlich hast Du drei Möglichkeiten um hier eine Verbesserung zu erwirken:
1. Generell weniger Hopfen einsetzen als im Rezept angegeben, z.B. mit 80% beginnen und dann vorsichtig hin tasten
2. Mittels Split Treatment das Calcium und Magnesium ausfällen. Hier ist es allerdings schwierig tatsächlich den Magnesiumgehalt zu senken, da Du hierzu 2/3 Deiner Bruawassermenge mit Calciumhydroxid in den stark alkalischen Bereich bringst, was zwar das Magnesium reduziert aber dann die Gefahr birgt, dass Du nach dem zugeben von einem 1/3 Wasser (Verschneiden) immer noch zu stark im alkalischen Bereich bist, was für alle folgenden Prozesse nachteilig ist
3. Aufsalzen mit Calciumsulfat oder Calciumchlorid. Das nimmt die Bittere ebenfalls und lässt die Sache weicher und runder im Abgang empfinden. 2g pro 10 Liter sind mal ein Wert um zu beginnen.
Beim Brau und Rauchshop bekommst Du Calciumchlorid.
Ich habe die Variante 2 und 3 Versucht. Beide haben mir das Bier merklich besser gemacht was die kratzige Bittere angeht. Wobei die Variante 3 um Welten einfacher ist.
Woher kommst Du?
Gruss, Mark
- tauroplu
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Re: Kurzer Check meiner Wasserwerte
Sebastian, ehrlich, ich kann kaum glauben, was Du hier so schreibst.
1. "Ist mir ehrlich gesagt auch zu kompliziert, gekauftes Wasser zum Brauen zu nehmen."
Was bitteschön ist daran kompliziert?
2. "Das ist natürlich eine recht unkomplizierte Variante. Ich habe allerdings nur einen 1L Messbecher und da ist die Dosierung pro Liter dann etwas aufwändiger."
Wie bitte, willst Du uns hier veräppeln? Vermutlich ist es Dir auch schon zu kompliziert, in eine Apotheke zu gehen und mal nach diesen Spritzen zu fragen oder - auch gar nicht kompliziert - einfach mal in ein Haushaltswarengeschäft zu gehen und nach einem kleineren Messbecher zu suchen. Ich gehe jede Wette ein, dass man sowohl das Eine als auch das Andere sogar in der Schweiz bekommt.
Aus Deinen ganzen Bemerkungen lese ich heraus, dass Du zwar wissen willst, wie Du Dein Brauwasser behandeln musst (steht im übrigen zigfach im Netz auch für Chemielaien super erklärt), Du aber offenbar zu bequem bist, dann auch die Tipps und HInweise einfach mal umsetzt.
1. "Ist mir ehrlich gesagt auch zu kompliziert, gekauftes Wasser zum Brauen zu nehmen."
Was bitteschön ist daran kompliziert?
2. "Das ist natürlich eine recht unkomplizierte Variante. Ich habe allerdings nur einen 1L Messbecher und da ist die Dosierung pro Liter dann etwas aufwändiger."
Wie bitte, willst Du uns hier veräppeln? Vermutlich ist es Dir auch schon zu kompliziert, in eine Apotheke zu gehen und mal nach diesen Spritzen zu fragen oder - auch gar nicht kompliziert - einfach mal in ein Haushaltswarengeschäft zu gehen und nach einem kleineren Messbecher zu suchen. Ich gehe jede Wette ein, dass man sowohl das Eine als auch das Andere sogar in der Schweiz bekommt.
Aus Deinen ganzen Bemerkungen lese ich heraus, dass Du zwar wissen willst, wie Du Dein Brauwasser behandeln musst (steht im übrigen zigfach im Netz auch für Chemielaien super erklärt), Du aber offenbar zu bequem bist, dann auch die Tipps und HInweise einfach mal umsetzt.
Beste Grüße
Michael
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Michael
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Re: Kurzer Check meiner Wasserwerte
Schön, dass es dir nicht zu kompliziert ist - mir ist es jedenfalls zu kompliziert. Besagtes Mineralwasser bekomme ich wie gesagt nicht, d.h. ich müsste erstmal ein geeignetes und erhältliches Wasser finden. Da ich Depp aber zu dämlich bin, den Artikel im Braumagazin zu verstehen, weiss ich ja gar nicht welche Mineralisierung das Wasser haben sollte.tauroplu hat geschrieben:Sebastian, ehrlich, ich kann kaum glauben, was Du hier so schreibst.
1. "Ist mir ehrlich gesagt auch zu kompliziert, gekauftes Wasser zum Brauen zu nehmen."
Was bitteschön ist daran kompliziert?
Nein Michael, ob du es glaubst oder nicht: Ich will hier niemanden veräppeln. Ich habe im übrigen weder geschrieben, dass ich zu faul bin in eine Apotheke gehen, noch dass es in der Schweiz Spritzen in Apotheken gibt. Daher keine Ahnung wie du darauf kommst. Ich habe nach Möglichkeiten gefragt, wie ich meinen Nachguss am besten mit Milchsäure behandeln kann. Wenn das Dosieren "pro Messbecher" die idealste Variante ist, werde ich das probieren. Ich war nur an alternativen Ideen interessiert. Meine Idee mit dem Batch-Sparging hat leider noch niemand kommentiert.tauroplu hat geschrieben: 2. "Das ist natürlich eine recht unkomplizierte Variante. Ich habe allerdings nur einen 1L Messbecher und da ist die Dosierung pro Liter dann etwas aufwändiger."
Wie bitte, willst Du uns hier veräppeln? Vermutlich ist es Dir auch schon zu kompliziert, in eine Apotheke zu gehen und mal nach diesen Spritzen zu fragen oder - auch gar nicht kompliziert - einfach mal in ein Haushaltswarengeschäft zu gehen und nach einem kleineren Messbecher zu suchen. Ich gehe jede Wette ein, dass man sowohl das Eine als auch das Andere sogar in der Schweiz bekommt.
Keine Ahnung, wieso du das herausliest und warum du mir unterstellst, zu faul zu sein irgendwelche Tipps umzusetzen. Nur leider habe ich wenige konkrete Tipps zu meinen konkreten Wasserwerten erhalten - von dir übrigens auch nicht.tauroplu hat geschrieben: Aus Deinen ganzen Bemerkungen lese ich heraus, dass Du zwar wissen willst, wie Du Dein Brauwasser behandeln musst (steht im übrigen zigfach im Netz auch für Chemielaien super erklärt), Du aber offenbar zu bequem bist, dann auch die Tipps und HInweise einfach mal umsetzt.
Grüsse aus Winterthur,
Sebastian
- tauroplu
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Re: Kurzer Check meiner Wasserwerte
Hallo, Sebastian, dann will ich mal etwas deutlicher werden, warum ich auf solch unglaubliche Unterstellungen komme:
1. Auf der MaischeMalzUndMehr Seite steht ne Menge zum Thema Brauwasser, auch vieles, was man als Chemielaie nicht versteht. Da gibt es aber auch eine Tabelle mit typischen Ionenprofilen, hinter denen bestimmte Bierstile stehen. Da wird u.a. auch auf Magnesiumsalze eingegangen. Dort gibt es Rechentools, in die man einfach nur seine Werte vom lokalen Wasserversorger eingeben muss, um zu sehen, wo man mit seinem Brauwasser steht (Restalkaliät).
Dann gibt es immer wieder mal Wasserversorger, die z.B. die sog. Säurekapazität nicht nennen. Was wird dann gemacht? Hier im Forum gesagt, dass die Säurekapazität vom Wasserversorger nicht genannt wird und nun kann ich gar nicht rechnen? Auf das Einfachste kommen viele nicht, nämlich den Wasserversorger einfach mal anfragen. Ist recht einfach und geht schnell.
2. Wenn Du den Braumagazinartikel zum Thema Brauwasser wirklich genau gelesen hättest, dann ist dem z.B. eine tolle Tabelle mit Bierstilen zu entnehmen, mit dem jeweils passenden Ionenprofil und was man tun muss – abhängig vom geplanten Biertyp – um auf bestimmte Ionengehalte zu kommen. Dazu muss man keine Formeln verstehen, keine Chemiegleichungen herleiten, sondern einfach nur GENAU lesen und das umsetzen, was dort im Einzelnen beschrieben steht. Es gibt Rechenformeln, in die Du einfach Deine Werte eingibst, dann hast Du Deinen Brauwasserstatus. Du weißt, wo Du hinwillst (unterstelle ich mal), dann weißt Du auch, was Du mit Deinem Brauwasser tun musst, um einen bestimmten Ionenwert zu erzielen. Da gibt es nix zu verstehen, einfach den Anweisungen bzw. Tipps folgen und dann machen.
Aber es hat sich hier offensichtlich eingebürgert, einfach zu sagen:
„Och, das ist sooo kompliziert mit dem Brauwasser, das versteh ich nicht, kann da nicht mal jemand „eben schnell“ drüber schauen und mir sagen, was ich tun muss?“
Ja, die ganze Brauwasserproblematik ist kompliziert, es ist aber sehr einfach und nachvollziehbar z.B. in dem Braumagazinartikel erklärt und dargestellt. Wenn Du dann sagst, dass Du den Artikel nicht verstehst, ja, dann unterstelle ich Dir eine gewisse Bequemlichkeit.
Ach ja, ich wüsste wirlich nicht, was ich Dir noch zu Deinem Brauwasser sagen sollte, es hat hier von Tipps und links gehagelt, aber irgendwie scheint das alles nicht bei Dir anzukommen. Und manchmal muss man eben auch mal selbst aktiv werden, d.h. die genannten Hilfen und Tipps auch anwenden, die Rechner bemühen, rumspielen und sehen, was sich bei welchen Werten wie ändert. Dadurch wächst eben auch ein Verständnis für bestimmte Dinge. Und in Deinem Eingangspost hast Du ja auch gesagt, dass Du in die Problematik mal einsteigen willst. Dafür muss man dann aber auch was tun.
1. Auf der MaischeMalzUndMehr Seite steht ne Menge zum Thema Brauwasser, auch vieles, was man als Chemielaie nicht versteht. Da gibt es aber auch eine Tabelle mit typischen Ionenprofilen, hinter denen bestimmte Bierstile stehen. Da wird u.a. auch auf Magnesiumsalze eingegangen. Dort gibt es Rechentools, in die man einfach nur seine Werte vom lokalen Wasserversorger eingeben muss, um zu sehen, wo man mit seinem Brauwasser steht (Restalkaliät).
Dann gibt es immer wieder mal Wasserversorger, die z.B. die sog. Säurekapazität nicht nennen. Was wird dann gemacht? Hier im Forum gesagt, dass die Säurekapazität vom Wasserversorger nicht genannt wird und nun kann ich gar nicht rechnen? Auf das Einfachste kommen viele nicht, nämlich den Wasserversorger einfach mal anfragen. Ist recht einfach und geht schnell.
2. Wenn Du den Braumagazinartikel zum Thema Brauwasser wirklich genau gelesen hättest, dann ist dem z.B. eine tolle Tabelle mit Bierstilen zu entnehmen, mit dem jeweils passenden Ionenprofil und was man tun muss – abhängig vom geplanten Biertyp – um auf bestimmte Ionengehalte zu kommen. Dazu muss man keine Formeln verstehen, keine Chemiegleichungen herleiten, sondern einfach nur GENAU lesen und das umsetzen, was dort im Einzelnen beschrieben steht. Es gibt Rechenformeln, in die Du einfach Deine Werte eingibst, dann hast Du Deinen Brauwasserstatus. Du weißt, wo Du hinwillst (unterstelle ich mal), dann weißt Du auch, was Du mit Deinem Brauwasser tun musst, um einen bestimmten Ionenwert zu erzielen. Da gibt es nix zu verstehen, einfach den Anweisungen bzw. Tipps folgen und dann machen.
Aber es hat sich hier offensichtlich eingebürgert, einfach zu sagen:
„Och, das ist sooo kompliziert mit dem Brauwasser, das versteh ich nicht, kann da nicht mal jemand „eben schnell“ drüber schauen und mir sagen, was ich tun muss?“
Ja, die ganze Brauwasserproblematik ist kompliziert, es ist aber sehr einfach und nachvollziehbar z.B. in dem Braumagazinartikel erklärt und dargestellt. Wenn Du dann sagst, dass Du den Artikel nicht verstehst, ja, dann unterstelle ich Dir eine gewisse Bequemlichkeit.
Ach ja, ich wüsste wirlich nicht, was ich Dir noch zu Deinem Brauwasser sagen sollte, es hat hier von Tipps und links gehagelt, aber irgendwie scheint das alles nicht bei Dir anzukommen. Und manchmal muss man eben auch mal selbst aktiv werden, d.h. die genannten Hilfen und Tipps auch anwenden, die Rechner bemühen, rumspielen und sehen, was sich bei welchen Werten wie ändert. Dadurch wächst eben auch ein Verständnis für bestimmte Dinge. Und in Deinem Eingangspost hast Du ja auch gesagt, dass Du in die Problematik mal einsteigen willst. Dafür muss man dann aber auch was tun.
Beste Grüße
Michael
„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
Michael
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Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
- markrickenbacher
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- Beiträge: 469
- Registriert: Samstag 6. Juni 2015, 21:37
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Re: Kurzer Check meiner Wasserwerte
Hallo Brauer
Michael, jetzt gehst Du mit Sebastian etwas zu hart ins Gericht. Ich kann einem Brauneuling in Sachen Wasseraufbereitung nachfühlen, da ich mich selbst noch nicht so lange her ins Thema eingearbeitet habe. Man steht vor einem Berg unverstandenem, ist etwas ungeduldig und daher vielleicht auch manchmal etwas ignorant. Man denkt sich, da muss es doch eine 0815 Methode geben um das Brauwasser ganz einfach zu optimieren oder noch besser, da muss es einen da draussen geben, der meine Wasserwerte deutet und sagt, dass ist ganz einfach, mach es so und so.
Dank boludo und Anderen im Forum konnte ich hier Knowhow aufbauen und habe heute ein für mich praktikablen Weg der Wasseraufbereitung gefunden, welcher mit einem minimalen Aufwand für mich gut funktioniert. Übrigens ist es verständlich, dass es nicht jedermanns Sache ist, sich extra Mineralwasser kaufen zu müssen um brauen zu können. Das verschneiden selbst ist ja dann kein Aufwand.
Gruss, Mark
Michael, jetzt gehst Du mit Sebastian etwas zu hart ins Gericht. Ich kann einem Brauneuling in Sachen Wasseraufbereitung nachfühlen, da ich mich selbst noch nicht so lange her ins Thema eingearbeitet habe. Man steht vor einem Berg unverstandenem, ist etwas ungeduldig und daher vielleicht auch manchmal etwas ignorant. Man denkt sich, da muss es doch eine 0815 Methode geben um das Brauwasser ganz einfach zu optimieren oder noch besser, da muss es einen da draussen geben, der meine Wasserwerte deutet und sagt, dass ist ganz einfach, mach es so und so.
Dank boludo und Anderen im Forum konnte ich hier Knowhow aufbauen und habe heute ein für mich praktikablen Weg der Wasseraufbereitung gefunden, welcher mit einem minimalen Aufwand für mich gut funktioniert. Übrigens ist es verständlich, dass es nicht jedermanns Sache ist, sich extra Mineralwasser kaufen zu müssen um brauen zu können. Das verschneiden selbst ist ja dann kein Aufwand.
Gruss, Mark
Re: Kurzer Check meiner Wasserwerte
Hallo zusammen und nochmal vielen Dank für die bisherigen Antworten.
Ich habe die erwähnten Artikel nochmal sehr genau gelesen und etwas mit dem Wasserrechner experimentiert.
Wäre jemand so nett, sich mal die folgenden Beispielrechnungen anzuschauen und entweder zu bestätigen oder zu wiederlegen? Nur um sicherzugehen, dass ich es richtig verstanden habe...
1. Beispiel: Ich will ein American IPA brauen und will mich bei den "Wasseraufbereitungsmitteln" auf Calciumchlorid, Calciumsulfat und Milchsäure beschränken.
Mit dem Magnesium bin ich am oberen Ende der empfohlenen Skala aber der Rest sollte passen, oder?
2. Beispiel: Ich will das Burton-on-Trent Wasser mit Aufsalzen und Milchsäure so gut wie möglich "nachbauen".
Den hohen Sulfat-Wert von 820 mg/l erreiche ich nur mit Aufsalzen und Milchsäure nicht, ohne die anderen Werte zu weit zu erhöhen.
Danke für euer kurzes Feedback.
Viele Grüsse,
Sebastian
Ich habe die erwähnten Artikel nochmal sehr genau gelesen und etwas mit dem Wasserrechner experimentiert.
Wäre jemand so nett, sich mal die folgenden Beispielrechnungen anzuschauen und entweder zu bestätigen oder zu wiederlegen? Nur um sicherzugehen, dass ich es richtig verstanden habe...
1. Beispiel: Ich will ein American IPA brauen und will mich bei den "Wasseraufbereitungsmitteln" auf Calciumchlorid, Calciumsulfat und Milchsäure beschränken.
Mit dem Magnesium bin ich am oberen Ende der empfohlenen Skala aber der Rest sollte passen, oder?
2. Beispiel: Ich will das Burton-on-Trent Wasser mit Aufsalzen und Milchsäure so gut wie möglich "nachbauen".
Den hohen Sulfat-Wert von 820 mg/l erreiche ich nur mit Aufsalzen und Milchsäure nicht, ohne die anderen Werte zu weit zu erhöhen.
Danke für euer kurzes Feedback.
Viele Grüsse,
Sebastian
Re: Kurzer Check meiner Wasserwerte
Hmm, liege ich jetzt richtig oder nicht? Ich würde mich jedenfalls über ein kurzes Feedback freuen.
Danke und Grüsse,
Sebastian
Danke und Grüsse,
Sebastian
Re: Kurzer Check meiner Wasserwerte
Ich denke, dir wird schlichtweg keiner sagen können ob das so richtig ist. Wie wirst du jetzt eigentlich deine Nachgüsse machen?
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem."
(Karl Valentin)
(Karl Valentin)
Re: Kurzer Check meiner Wasserwerte
Ich denke, ich werde um ein grösseres Gefäss nicht herumkommen, wenn ich auch das Nachgusswasser behandeln will. Ich werde aber sicherlich auch mal die Idee mit dem Batch-Sparging ausprobieren.Sura hat geschrieben:Wie wirst du jetzt eigentlich deine Nachgüsse machen?
- Ladeberger
- Moderator
- Beiträge: 7344
- Registriert: Dienstag 20. November 2012, 18:29
Re: Kurzer Check meiner Wasserwerte
11,8°dH Restalkalität ist für die Aufbereitung mit Milchsäure ein Grenzfall, die Kombination mit Salzen aus Beispiel 1 ist schon besser. Für was man das Wasser 2 benutzen soll, weiß ich nicht. Etwas dicker angemacht vielleicht als Fließestrich. Ich verstehe den praktischen Nutzen dieser historischen Wassertabellen zunehmend weniger. Das ist geschichtlich und für die Entstehung von Bierstilen zwar alles sehr spannend, hat aber damit wie man an diese Stile heute herangeht überwiegend nichts mehr zu tun.
Da dein Wasser fast nur aus Karbonathärte besteht würde ich hier eine Entkarbonisierung mittels Abkochen, Kalkwassermethode oder Ionentauscher bevorzugen. Da steht am Ende ein sehr salzarmes Wasser, das im Verschnitt oder nach Salzzugabe dann an alle Bierstile angepasst werden kann. Ich halte es v.a. wenn man sich mit dem Thema nicht intensiver beschäftigen will für zielführender, erstmal Störendes aus dem Wasser rauszuholen, bevor man noch mehr reingibt.
Gruß
Andy
Da dein Wasser fast nur aus Karbonathärte besteht würde ich hier eine Entkarbonisierung mittels Abkochen, Kalkwassermethode oder Ionentauscher bevorzugen. Da steht am Ende ein sehr salzarmes Wasser, das im Verschnitt oder nach Salzzugabe dann an alle Bierstile angepasst werden kann. Ich halte es v.a. wenn man sich mit dem Thema nicht intensiver beschäftigen will für zielführender, erstmal Störendes aus dem Wasser rauszuholen, bevor man noch mehr reingibt.
Gruß
Andy
Re: Kurzer Check meiner Wasserwerte
Hallo Andy,
besten Dank für deine Antwort. Das Beispiel mit dem Burton-Wasser war nur ein Rechenbeispiel, um sicher zu gehen, dass ich die Thematik richtig verstanden habe. Da ich IPA-Fan bin und viel in die Richtung brauen werde, ist das erste Beispiel das realitätsnähere.
Viele Grüsse,
Sebastian
besten Dank für deine Antwort. Das Beispiel mit dem Burton-Wasser war nur ein Rechenbeispiel, um sicher zu gehen, dass ich die Thematik richtig verstanden habe. Da ich IPA-Fan bin und viel in die Richtung brauen werde, ist das erste Beispiel das realitätsnähere.
Viele Grüsse,
Sebastian