Berechnung der Güsse beim Grainfather

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murph
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Berechnung der Güsse beim Grainfather

#1

Beitrag von murph »

Mahlzeit ihr Lieben,

ich habe mir jetzt den Grainfather bestellt und beschäftige mich schon mal vorab damit.
Im Braumagazin wurde der ja auch mal vorgestellt.

Und was mir aufgefallen ist, dass es eine Berechnung der Güsse gibt in Abhängigkeit der Schüttung.
So weit so gut. Wenn ich mir jetzt die Rezepte aus der Rezeptdatenbank mal so ansehe, passt das mit dem Hauptguss immer sehr gut über ein.
Aber beim Nachguss komme ich dann z.B. von 11 Liter dann mal schlank auf 17 Liter. Beispiel war hier der Maibock. Aber egal welches Rezept man nachrechnet. Das sieht alle immer gleich aus.
Hauptguss passt, Nachguss wesentlich mehr.

Das sind die Formeln:
Hauptguss= Schüttung in kg x 2,7 + 3,5
Nachguss= Pfanne Voll Volumen - Hauptguss + Schüttung in kg x 0,8

Hat das damit was zu tun, dass das Malzrohr so weit raussteht ?
Sollte man das machen oder eher nicht ?
Das Ding wurde ja schon ausgiebig hier getestet. Wir wurde das denn mit den Nachgüssen gehändelt ?

Liebe Grüße
Murph
hoggel1
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Re: Berechnung der Güsse beim Grainfather

#2

Beitrag von hoggel1 »

Hallo Murph,

Normalerweise überlegt man sich erst, wie hoch die Pfannevollwürzemenge ist. Dann wird der Rest berechnet.

Eine gute Unterlage zum reinlesen: Berechnung eines Kleinsudes

Bei einem Granfather (oder einer anderen Malzrohranlage) musst du anders vorgehen.
Das Malzrohr limitiert deine Malzmenge und das System gibt dir zum Maischen eine minimale und Maximale Volumenmenge vor. Dadurch kannst du die meisten Rezepte nicht 1:1 übertragen.

Ich würde dir empfehlen, nach Rezepten, die für den Braumeister erstellt wurden zu schauen. Auch hier im Forum kannst du dir mal die Sachen über den Braumeister durchlesen.

Vor allen dingen: Fang einfach an. Bestell dir ein Maischekit mit (evtl. eins was direkt auf den GF zugeschnitten ist) und fang erst mal an.

Und: Willkommen bei uns und viel Spass mit deinem neuen Hobby. :Bigsmile

MfG
Thomas

PS: Aber das gilt nicht nur für dich: Es wäre schön, wenn man die Quellen, auf die man Bezug nimmt auch gleich mit Verlinkt. z.B. bei deinem Maibock: Es kommt beim HG/NG-Verhältnis auch auf die Farbe des Malzes an. Zumindest wenn man keine Malzrohranlage hat. :P
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murph
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Re: Berechnung der Güsse beim Grainfather

#3

Beitrag von murph »

Danke für die Antwort.
Mit der Verlinkung war ich vorsichtig. Brauchst aber nur ein .de hintersetzen :Wink

Neu bin ich so in dieser Welt nicht. War schon mal lange in der Einkochklasse unterwegs und habe vieles aus dem Baumarkt selbst zusammengefriemelt.
Wollte mir jetzt auch mal etwas weniger Arbeit machen......auch wenns Spass macht.

Mir war nur wichtig ob ich das richtig verstanden habe. Denn ich habe keine Lust mich auch da hinzustellen und ein Dünnbier zu basteln.
Ok, da hilft halt eben ständiges messen.....
ich werds auprobieren wenn der Eimer da ist und dann berichten.

Die Rezepte habe ich aus Maische Malz und mehr...oder so. Ist aus der Rezeptdatenbank.
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murph
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Re: Berechnung der Güsse beim Grainfather

#4

Beitrag von murph »

Und Danke noch mal für den tollen Link. Das ist sehr hilfreich
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schnapsbrenner
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Re: Berechnung der Güsse beim Grainfather

#5

Beitrag von schnapsbrenner »

Hier kann man das für der Grainfather berechnen,
habe mal ein paar Möglichkeiten getestet, sieht eigentlich ganz gut aus

http://www.grainfather.co.uk/#!brewing-calculator/cljs

Simon Bremer
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murph
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Re: Berechnung der Güsse beim Grainfather

#6

Beitrag von murph »

braumagazin.de

die haben den grainfather auch getestet und da steht das mit den Umrechnungen der Güsse drin.

Frage ist eben, warum der Nachguss um einiges mehr wird als in den Rezepten von MaischeMalzundmehr.de ist.
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Berliner
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Re: Berechnung der Güsse beim Grainfather

#7

Beitrag von Berliner »

Achtung: Pfanne-Voll-Volumen ist nicht gleich Ausschlagmenge!
Ansonsten ist die Rechnung relativ einfach:
Das Wasser aus Haupt- + Nachguss ergibt einerseits das Pfanne-Voll-Volumen (also die abgeläuterte Würzemenge vor dem Kochen) und bleibt anderenteils im Treber zurück, nämlich mit 0,8 Liter pro Kilo Schüttung.
Gruß vom Berliner
El Gordo

Re: Berechnung der Güsse beim Grainfather

#8

Beitrag von El Gordo »

Man gibt so lange Nachguss zu, bis die Stammwürze passt. Dazu muss man immer wieder umrühren und messen.
Den Nachguss berechnen ist Quatsch. Dazu gibt es viel zu viele Parameter wie z.b. Schrotqualität und Läutertechnik.
Mit der Zeit bekommt man allerdings ein Gefühl wie viel man ungefähr braucht.

Stefan
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Berliner
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Re: Berechnung der Güsse beim Grainfather

#9

Beitrag von Berliner »

Die Stammwürze wird aber erst nach dem Kochen gemessen.
Gruß vom Berliner
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olibaer
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Re: Berechnung der Güsse beim Grainfather

#10

Beitrag von olibaer »

El Gordo hat geschrieben:Den Nachguss berechnen ist Quatsch.
Sieh mal einer an ... hast Du die Bierbraerei nicht verstanden oder nur den Quellenverweis vegessen ?
Wenn Du mags: ich kann Dir entang beider Szenarien beistehen :Wink

Gruß
Oli
Gruss
Oli
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MaHoHeWa
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Re: Berechnung der Güsse beim Grainfather

#11

Beitrag von MaHoHeWa »

Hallo Murph
murph hat geschrieben:Frage ist eben, warum der Nachguss um einiges mehr wird als in den Rezepten von MaischeMalzundmehr.de ist.
Anlagenspezifische Parameter vielleicht?

Mir fällt da ein:
1. Ausbeute
2. Verdampfungsziffer
3. Sudhausverlust (nen ich mal so, Mangels besserem Wissens).

1. Die Ausbeute wir im Braumagazin mit gerunded 60% angegeben.
2. Die Verdampfungsziffer ist unbekannt.
3. Der "Sudhausverlust" wird in der deutschen Anleitung als "5 l (die während des" [Kochens?] " und im Trub verloren
gehen)" beschrieben. Im Braumagazin wird der Verlust im Abschnitt Hopfenseihen mit 3 bis 4 Liter angegeben.

Weiter ist der "OG Efficiency Calculator" auf der von Simon verlinkten Grainfather Seite, nicht was hier allgemein unter Ausbeute verstanden wird.
60% Ausbeute, denk ich mal, entspechen ca. 60%/0.75=80% OG Efficiency.

Ohne konkretes Beispiel für ein Rezept resp. Sud und deren Brechnung wirst du hier wohl nicht weiter kommen.
Danach muss das natürlich auch gemessen/kontroliert werden.

Gruss
Kolja
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Re: Berechnung der Güsse beim Grainfather

#12

Beitrag von gulp »

Berliner hat geschrieben:Die Stammwürze wird aber erst nach dem Kochen gemessen.
Warum das denn? Die messe ich vor allem bis die Pfannevollwürze den richtigen Wert hat. Mit erreichen des geplanten Wertes hören die Nachgüsse auf.


Gruß
Peter
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Re: Berechnung der Güsse beim Grainfather

#13

Beitrag von fufi »

Vllt meint er nur die Definition des Begriffes "Stammwürze", die ja das sagt: "Die Stammwürze [...] bezeichnet den Anteil der aus dem Malz und Hopfen im Wasser gelösten, nicht flüchtigen Stoffe vor der Gärung" (Quelle: Wikipedia). Ich hab allerdings keine Ahnung, ob man das korrekterweise anders nennt, wenn man es vor dem Kochen misst.
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Berliner
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Re: Berechnung der Güsse beim Grainfather

#14

Beitrag von Berliner »

Stammwürze ist der Extraktgehalt der Würze vor dem Anstellen. Du kannst beim Läutern zwar auf einer konventionellen Anlage den Extraktgehalt der Würze oder auch des Glattwassers messen, aber beim Grainfather dürfte dir wegen der engen Bauform selbst das schwerfallen.
Tut mir leid, wenn ich da etwas kurz angebunden war, aber die nassforsche Art der vorherigen Antwort hatte mich etwas genervt.
Gruß vom Berliner
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gulp
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Re: Berechnung der Güsse beim Grainfather

#15

Beitrag von gulp »

Berliner hat geschrieben:Stammwürze ist der Extraktgehalt der Würze vor dem Anstellen. Du kannst beim Läutern zwar auf einer konventionellen Anlage den Extraktgehalt der Würze oder auch des Glattwassers messen, aber beim Grainfather dürfte dir wegen der engen Bauform selbst das schwerfallen.
Tut mir leid, wenn ich da etwas kurz angebunden war, aber die nassforsche Art der vorherigen Antwort hatte mich etwas genervt.
Alles Gut, Jörg, war nur eine grundsätzliche Feststellung. Dass das beim Grainfather schwierig ist haben wir hier auch festgestellt und auch bemängelt.

Gruß
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El Gordo

Re: Berechnung der Güsse beim Grainfather

#16

Beitrag von El Gordo »

Ok, sorry, neuer Versuch:
Wenn man auf einer neuen Anlage braut, die man noch nicht kennt, dann kann man natürlich versuchen, die Nachgußmenge irgendwie zu errechnen.
Ob das gelingt, sei mal dahingestellt.
Man kann aber auch so lange Läutern, bis der Extraktgehalt der gut durchmischten Würze einem Wert entspricht, den man vor dem Hopfenkochen unter Berücksichtigung der Verdampfungsrate erreichen will. Dieser liegt bei normalen Verdampfungsraten ca 1% unter der gewünschten Stammwürze.
Dies erscheint mir wesentlich zielführender als das Anschwänzen mit einer wie auch immer errechneten Nachgußmenge.
Ob dies beim Grainfather so problemlos möglich ist, kann ich leider nicht sagen.
Sorry, dass ich mich so schlecht ausgedrückt habe.

Stefan
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murph
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Re: Berechnung der Güsse beim Grainfather

#17

Beitrag von murph »

Danke für eure Hilfe und die vielen Antworten.
Auf alle Fälle weis ich jetzt ich wie vorgehen werde.
Ich werde dann auf Grundlage der gewünschten Sudhausausbaute meine Schüttung berechnen.
Und mit dem Glattwasser meine Stammwürze einstellen. Da finde ich den Ansatz von Peter sehr gut.
Den Rest nehme ich aus Erfahrungswerten die, wie ich meine, eine sehr große Rolle spielen.
Berechnen kann man vieles, nutzt aber nix wenn man nicht weiss was dabei rauskommt wenn einige Parameter verändert werden.
Ich für meinen Teil nehme aus der Diskussion, dass man zwar für das Ziel oder das Ergebnis die Grundlagen berechnen kann, aber letzten Endes die Messwerte entscheidend sind.
Schon allein weil jeder eine unterschiedliche Herangehensweise / Anlage betreibt......usw.
In der deutschen Anleitung sind auch Berechnungen drin.

Ich werde auf alle Fälle mal berichten wie der erste Sud mit dem Teil gelaufen ist.
Freu mich ja schon wie ein Primelpott auf das Teil. Wollte ich mir schon seid Jahren kaufen.
Sebastian Zimmermann
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Re: Berechnung der Güsse beim Grainfather

#18

Beitrag von Sebastian Zimmermann »

Ich hole den Thread mal wieder nach oben, weil ich auch eine Frage zur Berechnung der Güsse habe. Aktuell lese ich mich tiefer ins Brauen ein und habe gelesen, dass man dunkle Biere dicker einmaischen soll. Dh weniger Wasser pro kg Malz, da dunkle Malze aufgrund des längeren Darrens enzymschwächer sind. Ist das für den Grainfather relevant? Die Formel brücksichtig das ja gar nicht.
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