Chocolate Bock - Experimental

Fragen und Diskussion rund um Rezepturen zum Bierbrauen
Antworten
Yalaia
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 100
Registriert: Montag 30. Mai 2016, 22:41

Chocolate Bock - Experimental

#1

Beitrag von Yalaia »

Hallo allerseits,

frisch angemeldet, aber schon viel länger brauend und lesend in diesem und vor allem dem alten Forum, grüße ich Euch und wünsche Allzeit Gut Sud :Greets . Ich habe mit dem Hobbybrauen schon vor Jahren mit einem Braukurs bei ladidel im schönen Franken angefangen und bis heute auch manchen Sud produziert - incl. Fehlversuchen. Zu meinem nächsten eher "Experimentalsud" hätte mal gerne Eure Meinung und Einschätzung. Es soll ein dunkler Bock mit Chocolate Aromen werden, der in zwei Teile geteilt zum einen untergärig mit ausgeprägter Aromahopfung gestopft werden soll, zum anderen aber obergärig mit Zusatz von echten Waldbeeren gestopft werden soll.
Als Maischeführung spiele ich mit dem Gedanken an Earls Kochmaische Verfahren um hier noch stärker den Charakter hervorzuheben.

EBC 56
IBU ca 30
Ausschlag 21l

Schüttung:
Teil 1 (Guss 9 l)
Sauermalz 0,1 kg
Pale Chocolate 0,15 kg
Caramünch II 0,1 kg
Caraaroma 0,1 kg
Pilsener 2,4 kg

Teil 2 (Guss 9l)
Pilsener 2,9 kg

Maischeführung:
Einmaischen Schüttung Teil 1 bei 67 °C
Kombirast 65° 60-75 min (bis Jodnormal)
aufheizen bis kochen
9 l zubrühen @ 18 °C + Schüttung Teil2 ergibt 57°C
58 °C für 10 min
63 °C für 40 min
72 °C für 20 min (bis Jodnormal)
78 °C abmaischen
Nachguss ca. 14-16l

Hopfenkochen:

Experimental 1 (IBU 30):
Hefe 34/70 untergärig
Hopfen Taurus 16g VWH
Hopfen Comet 10g WP
Hopfenstopfen Comet 20g

Experimental 2 (IBU 28):
Hefe Nottingham obergärig
Hopfen Taurus 10g VWH
TK-Früchte 500g / 10l

Nun meine Fragen,
Was haltet ihr von dem Single Infusion Mash für die erste Teilmaische (Kochmaische) ? Sollte ich besser noch eine 57°C Rast bei der ersten Teilmaische einschieben?
Ich spiele mit dem Gedanken Williamette mit dem Comet zu verknüpfen, ist die Ernte 2015 des Comet stark "blaubeerig"?
Kommt das Chocolate Aroma durch, oder ist die Menge an Chocolate Malt zu gering?
Generelle Kommentare/Anregungen?

Danke Euch

Markus
Benutzeravatar
Alt-Phex
Moderator
Moderator
Beiträge: 9925
Registriert: Mittwoch 1. Februar 2012, 01:05
Wohnort: Düsseldorf

Re: Chocolate Bock - Experimental

#2

Beitrag von Alt-Phex »

Erwarte von Chocolate Malt bitte keinen Schokoladengeschmack, das heisst nur so.
Im besten Fall, und mit etwas Fantasie, könnte es an dunkle Schokolade "erinnern".

Den 2015er Comet finde ich überhaupt nicht beerig, aber sehr fruchtig.
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
Benutzeravatar
Ursus007
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 2864
Registriert: Mittwoch 7. August 2013, 14:09

Re: Chocolate Bock - Experimental

#3

Beitrag von Ursus007 »

Ich denke schon, dass man mit Chocolate Malt einen "schockigen" :Bigsmile Geschmack hinbekommt, wenn das Bier an sich recht süß wird, geht das schon in die richtige Richtung.
Ich hatte in meinem Chocolate Wheat ca. 7% Schüttungsanteil davon: viewtopic.php?f=10&t=1175.

Aber ich denke, mit den beiden Experimenten machst Du Dir den Schokoeindruck zunichte. Der Hopfen (wenn Du wirklich einen hopfigen Charakter erzeugen willst), überdeckt den Eindruck und von Früchten liest man ja immer wieder, dass der Zucker aus selbigen vergoren wird und nur ein säuerlicher Eindruck bleibt. Und der passt zum gewünschten Schoko-Aroma meiner Meinung nach nicht optimal.

Hier im Forum haben ja auch Mitbrauer schon echte Schokolade oder Kakao-Pulver mit verbraut. Nutz mal die Suche, da findest Du gewiss etwas mehr Info.

Mein Tipp: Nimm mehr Chocolate Malt und brau es recht malzig ein.

Oder mach Deine Experimente und berichte dann, ob's was geworden ist.

Viel Erfolg!

Ursus
Aus der Kehle dringt ein Schrei:
Schütt's nei, schütt's nei!
Benutzeravatar
Kurt
Posting Freak
Posting Freak
Beiträge: 4481
Registriert: Dienstag 2. September 2003, 18:36
Wohnort: Ulm

Re: Chocolate Bock - Experimental

#4

Beitrag von Kurt »

Mein bisher schokoladigste Bier war ein Münchner Dunkel mit 90% MüMa und jeweils 5% Cara Aroma und Mela. Kakaopulver habe ich auch schon verwendet. Stark entölt.
Yalaia
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 100
Registriert: Montag 30. Mai 2016, 22:41

Re: Chocolate Bock - Experimental

#5

Beitrag von Yalaia »

Hey,

danke für Eure bisherigen Antworten. Ich werde noch mal in mich gehen und schauen, ob ich den Anteil etwas erhöhen werde. Wird dann zwar etwas dunkler aber was soll's. Ich denke, ich gehe dann auf ca. 3,5-4% Chocolate + die jeweils ca. 1,7% CaraAroma und CaraMünch II.

Zum Zusammenspiel mit dem Hopfen/Früchten kann ich nur sagen, genau das will ich ja gerade mal herauskitzeln und -finden. Manch Nachtisch verbindet ja auch Schoko mit Frucht, warum sollte das dann nicht passen? Die richtige Mischung zu finden ist denke ich das schwierigste, deswegen ja auch das Experiment :Smile

Hat noch einer eine Meinung zur eventuellen Kombi Williamette mit Comet oder einen anderen Vorschlag in Richtung "dunkle Früchte"?
Benutzeravatar
Alt-Phex
Moderator
Moderator
Beiträge: 9925
Registriert: Mittwoch 1. Februar 2012, 01:05
Wohnort: Düsseldorf

Re: Chocolate Bock - Experimental

#6

Beitrag von Alt-Phex »

Von der Weyermann Seite.
Frage: Schmeckt "Chocolate" Malz wirklich nach Schokolade?
Antwort: Natürlich nicht! Das Weyermann® Röstmalz, wie z.B. CARAFA®, hat eine glänzende Farbe, genau wie Bitterschokolade -- daher im angelsächsischen Sprachgebrauch das Wort "chocolate".
>>Impfung rettet Leben und Kultur!<<

"Viele Biere werden am Etikettierer gemacht"
Yalaia
Posting Klettermax
Posting Klettermax
Beiträge: 100
Registriert: Montag 30. Mai 2016, 22:41

Re: Chocolate Bock - Experimental

#7

Beitrag von Yalaia »

Alt Phex,

Danke, ich hatte es aber schon vor dem ersten Hinweis verstanden. Ich werde das Bier nicht kauen, versprochen.

Bild

P.S: Ich sprach von "Aroma", nie von "Geschmack"
Antworten