Umbau Gefrierschrank

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markrickenbacher
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Umbau Gefrierschrank

#1

Beitrag von markrickenbacher »

Hallo Gemeinde

Selber machen macht Freude.. Zumindest hat es das beim Selbstbau meiner Brauanlage und diversem Zubehör bis jetzt. Doch nun der erste Tiefschlag für welchen ich von Euch eine Hilfestellung brauche.

Ich möchte den folgenden Gefrierschrank zur Gärkammer umbauen damit ich künftig eine exaktere Gärführung sowie die Möglichkeit habe auch untergärige Biere herzustellen. Es handelt sich dabei um einen Bauknecht Öko-Cristal. Also ran an den Umbau dachte ich mir und schon bei entfernen der Schubladen kam die Überraschung. Der Kühlkreislauf verläuft nicht wie gedacht in der Aussenwand sondern in Form einer langen Kühlschlage von Schubladen- zu Schubladeneinschub :puzz
20160912_204352.jpg
20160912_204352.jpg (42.35 KiB) 16685 mal betrachtet
Ich bin kein Kältespezialist, glaube aber, dass in der äussern Wand kein Kühlkreislauf existiert. Will ich also genug Platz für mein Gärfass schaffen, so muss ich die einzelnen Einschübe irgendwie zusammenfassen und am besten oben anbringen. Für die Spezialisten unter Euch ist folgendes Kühlaggregat verbaut:
20160912_204452.jpg
20160912_204452.jpg (50.44 KiB) 16685 mal betrachtet
Nun meine Fragen an Euch:
  • 1. Hat jemand von Euch schon einen solchen Umbau gemacht?
  • 2. Wenn ich mit Säge den Kühlkreislauf trimme/anpasse und mit Weichlötanlage die Leitungen wieder verbinde, ist das in irgend einer Form Gesundheitsschädigend? Was ist da drin?
  • 3. Habt Ihr andere Tipps für mich um die Sache zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen?
Gruss und schon jetzt Danke für Eure Hilfe :Greets
Mark
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Flothe
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Re: Umbau Gefrierschrank

#2

Beitrag von Flothe »

Verkauf das Teil und Kauf dir eine Truhe. Mit rumgebastele am Kühlkreislauf wirst du nicht glücklich, selbst wenn du das jemals wieder dicht bekommst.

LG Florian

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afri
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Re: Umbau Gefrierschrank

#3

Beitrag von afri »

1. Nein.
2. Da ist ein Kältemittel drin, das zwar nicht unmittelbar gesundheitsschädlich sein sollte, jedoch dennoch nicht austreten darf. Wenn es das tut, ist die Kühlwirkung nicht mehr gegeben, da das Mittel zur Kühlung halt nicht mehr da ist. Fazit: sägst du die Leitungen durch, ist der Apparat Schrott.
3. Wird dir nicht gefallen, aber kauf' dir einen anderen Kühli, dieser hier ist für dein Vorhaben offenbar nicht geeignet.
Achim
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helix
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Re: Umbau Gefrierschrank

#4

Beitrag von helix »

Gibt es von dem Gerät ein detailierteres Foto vom Innenraum? Speziell der Teil, wo die Kühllamellen aus der Rückwand versorgt werden wäre interessant.
Die einzige Möglichkeit die ich sehe ist, die einzelnen Böden 90° zu verbiegen, ohne hinten die Leitungen abzuknicken. Aber das ist auch sehr Pfuschmäßig. Ich rate auch zum Kauf eines anderen Gerätes. Oder hierzu: Achtung, das Zubehör wie Kühlaggregat geht extra. Dann ist die Lagerung in Kästen auch kein Problem mehr. Ich werde wohl eines bestellen. Muß aber noch ein paar Tage sparen.
Viele Grüße
helix
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schwarzwaldbbq
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Re: Umbau Gefrierschrank

#5

Beitrag von schwarzwaldbbq »

Ich würde die Böden nicht mal verbiegen, selbst wenn es möglich scheint.
Die Gefahr, dass Kältemittel austritt bzw. der Kühlkreislauf durch ein abgeknicktes Rohr versperrt wird ist zu groß.

Also. Hier den Hopfen einfrieren und für die Gärung was anderes suchen.

LG.

Joe.
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gertstensaft
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Re: Umbau Gefrierschrank

#6

Beitrag von gertstensaft »

Hallo Mark,

Ja, ich stand vor dem gleichen Problem:
Erst Freude über den Tiefkühlschrank, dann
Ernüchterung wegen der Einbauten :Angry

aber

ich habe es für mich gelöst:

Bild


hier noch ein paar mehr Bilder: http://www.gertstensaft.de/?page_id=343

ob das zum Nachmachen empfohlen ist, muss jeder selbst entscheiden.

Zerschneiden/Zersägen würde ich die Rohre nicht aber vorsichtig Biegen geht. Ja, da sollte kein Knick reinkommen.
Beim Basteln an der Elektrik, (falls erforderlich) sollte man wissen was man tut (230V) oder jemanden fragen der sich auskennt !!!

Gruß
Gert
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markrickenbacher
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Re: Umbau Gefrierschrank

#7

Beitrag von markrickenbacher »

Hallo zusammen

Da scheint doch ein Schimmer Hoffnung zu sein. Danke Gert für Deinen Tipp und das Bildmaterial. Keine Angst, elektrisch bin ich versiert. :Pulpfiction
Leider ist bei mir die Kühlschlange noch um einiges Aufwendiger durch den Schrank geführt. Ich habe etwas Zweifel, dass ich das so biegen kann ohne das das Rohr irgendwo bricht. Zur Not werde ich das aber probieren. Bevor ich das mache hatte ich noch folgende Idee:

Ich will mit dem Teil ja nicht in die Minustemperaturen. Die tiefste gebrauchte Temperatur wird bei einem allfälligen Cold-Crush so bei 1°C sein. So gesehen könnte ich den ganzen oberen Teil abtrennen und raus nehmen und hätte vermutlich immer noch genug Kühlleistung. Ich müsste dann aber an der folgenden Stelle vor dem Sägen ein Quetschung machen die den Austritt vom Kühlgas verhindert. Logisch würde ich die Quetschung auch zu löten nach dem abtrennen. Die Rede ist von folgender Stelle:
20160914_191141.jpg
20160914_191150.jpg
Meine Frage sind nun:
Ist da viel Gasdruck auf der Rohrleitung, ich meine der Kompressor läuft ja nicht, wenn ich da rum hantiere?
Wirkt sich die entstehende Asymmetrie der inneren und äusseren Rohrleitungslängen irgendwie negativ auf die Funktionsweise aus?

Gruss, Mark
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Re: Umbau Gefrierschrank

#8

Beitrag von schwarzwaldbbq »

Du wirst keine Chance haben zu löten.
Das Külältemittel entweicht und das wars.

LG Joe
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Re: Umbau Gefrierschrank

#9

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Das Löten ist nicht so schwierig. Klar kann man als Ungeübter auch Pech beim Löten haben und den Kühli schrotten, aber das sehe ich als den leichteren Teil an.

Vor ganz ganz langer Zeit habe ich in der Zone als Haushaltgroßgerätemonteur gearbeitet. Da wurden defekte Kühlaggregate noch repariert anstatt komplett getauscht.

Nach dem Auffüllen des Kältemittels wurde das offene Rohr des Aggregats mit so einer Zange zusammengepresst (dicht zugequetscht)
Unbenannt.PNG
Dann wurde der Fülladapter vom Rohr abgezogen und das offene Rohrende mit einer zweiten Zange ein weiteres mal verpresst und verlötet.
Anschließend kamen die Zangen ab.
Das Kürzen ohne Kühlmittelverlust im abgepressten Teil ist also kein Hexenwerk.

Funktionieren wird das Projekt möglicherweise trotzdem nicht, denn so ein Gefrierschrankaggregat ist ja ein durchdachtes und proportioniertes System.
Du hast vor, den Verdampfer (das silberne Rohr, innen) massiv zu kürzen. Dabei geht Dir bestimmt 30-50% des Kältemittels im Aggregat verloren (Mengenanteil aus dem abgeschnittenen Rohr). Der Verflüssiger (Rohr mit Streckmetallgitter auf der Rückseite) und der Kompressor sind aber auch für eine bestimmte Kältemittelmenge ausgelegt. Wenn Du die Verdampferseite kürzt und die Kältemittelmenge reduzierst, dann sind die anderen beiden Elemente plötzlich stark überdimensioniert. Ob Dein Kühli dann noch läuft wie gewünscht steht in den Sternen.
Im schlimmsten Fall schafft es der zu kurze Verdampfer nicht mehr, das gesamte Kältemittel zu verdampfen und der Kompressor saugt flüssiges Kältemittel auf den Kolben. Dann knallt es nur noch einmal kurz und Du darfst mit dem Schrank zum Wertstoffhof fahren ...
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Re: Umbau Gefrierschrank

#10

Beitrag von Flothe »

Du hast geschrieben, dass du den Verdampfer nur im oberen Teil entfernen möchtest. IMHO ist das eher ungünstig: Kalte Luft sinkt bekanntlich nach unten. Daher böte es sich eher an die Kühlung im oberen Teil zu erhalten und das Kühlgut darunter zu platzieren.

Ich möchte aber nochmal grundsätzliche Bedenken an deinem Umbauplan anbringen. Du hast jetzt einen funktionierenden, gut aussehenden Gefrierschrank, der sicherlich viele glückliche Abnehmer finden wird. Warum willst du den eventuell kaputt basteln? Verkauf ihn doch und hol dir ein wirklich geeignetes Gerät.

LG Florian

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Braumal
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Re: Umbau Gefrierschrank

#11

Beitrag von Braumal »

Hallo Mark

Ein befreundeter Kältetechniker, der in Hersberg wohnt (also quasi ein Nachbar von dir), hat mir empfohlen, für diese Zwecke einen normalen Kühlschrank einzusetzen. Dieser befindet sich in Bereichen gegen Null Grad eher in seiner normalen Arbeitstemperatur als ein auf -20 Grad ausgelegter Gefrierschrank. Ausserdem ist ein Kühlschrank wahrscheinlich auch günstiger als ein Tiefkühler.

Gruss aus Basel, David
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markrickenbacher
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Re: Umbau Gefrierschrank

#12

Beitrag von markrickenbacher »

Hallo zusammen

Vielen Dank für Eure Antworten.

Ja, im Nachhinein muss ich sagen, dass ich mit einem Kühlschrank wohl glücklicher geworden währe. Leider kann ich das Ding nicht mehr mit gutem Gewissen weiterverkaufen, da ich beim zerlegen schon etwas gemurkst habe. So gesehen kann ich damit nun gut rum basteln. Ihr kennt das alle, wenn man sich was in den Kopf gesetzt hat, will man es auch zu Ende bringen. Hey, ich fühle es, ich bin nahe dran :P

@DerDerDasBierBraut: Du bist erfahren mit dieser Technik und bestätigst, dass die Asymmetrie der Leitungslängen ein Problem sein kann. Deshalb denke ich nun drüber nach, nach dem Quetschen und abtrennen eine Art Kompensationsgefäss anzulöten, welches in etwa das verlorene Volumen der abgetrennten Leitung hat (Cu). Frage: Ist denn zu erwarten, dass da noch genügend Kühlmittel ist, welches verdampfen kann?

@Daniel, hallo nach Basel. Du solltest mal auf ein Bier nach Sissach kommen - immer gerne! Ich baue ja da einen eigenen Regelkreis ein, welcher das Kühlaggregat steuert. So gesehen brauche ich den alten Arbeitsbereich respektive die Regeltechnik nicht mehr.

@Florian: Ja, da gebe ich Dir recht. Doch leider ist die Anordnung der Kühlschlange so, dass zuerst nach unten getaucht wird.

Bitte nehmt es mir nicht übel, dass ich hier noch nicht los lasse und Unterstützt mich weiter,
Mark
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DerDerDasBierBraut
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Re: Umbau Gefrierschrank

#13

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Ein Kompensationsgefäß würde ich nicht einlöten, weil dann der Kältemitteldruck im Gesamtsystem nicht mehr stimmt. Da kann es Dir passieren, dass am Verdampfer die ersten 10 cm vereisen und der Rest warm bleibt. Was Du vielleicht machen kannst ist, am Ende des Verdampfers (Rückweg zur Saugseite des Verdichters) ein 10 cm langes 10mm Kupferrohr einzulöten, das Du zuvor mit Steinwolle vollpresst und an den Enden verjüngst (Zwangsverdamfung).
So ein ähnliches Teil sollte etwas weiter noch einmal original da sein (auf einer Seite eine Kapillare auf der anderen ein 6mm Rohr). Das darfst Du auf keinen Fall ausbauen.

Ehrlich. Ich habe keine Ahnung ob das Einkürzen funktionieren wird. Wir haben bei den Aggregaten defekte Originalteile gegen passende Ersatzteile getauscht. In der Lehre hatten wir unzählige defekte Kühlis zur Fehlersuche. Die funktionierten einfach nicht mehr wenn ein falscher Verdichter eingebaut war (der nicht zum Kühlaggregat passt) oder wenn der Kältemitteldruck nicht stimmte oder wenn der Knicke in den Rohren waren oder oder oder ...
Prüfe die Lötstellen auf alle Fälle sorgsam mit Seifenwasser. Das Kältemittel ist sehr flüchtig.
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Re: Umbau Gefrierschrank

#14

Beitrag von Ntvfrank »

hes
Was Du vielleicht machen kannst ist, am Ende des Verdampfers (Rückweg zur Saugseite des Verdichters) ein 10 cm langes 10mm Kupferrohr einzulöten, das Du zuvor mit Steinwolle vollpresst und an den Enden verjüngst (Zwangsverdamfung).
So ein ähnliches Teil sollte etwas weiter noch einmal original da sein (auf einer Seite eine Kapillare auf der anderen ein 6mm Rohr). Das darfst Du auf keinen Fall ausbauen.

Ehrlich. Ich habe keine Ahnung ob das Einkürzen funktionieren wird. Wir haben bei den Aggregaten defekte Originalteile gegen passende Ersatzteile getauscht. In der Lehre hatten wir unzählige defekte Kühlis zur Fehlersuche. Die funktionierten einfach nicht mehr wenn ein falscher Verdichter eingebaut war (der nicht zum Kühlaggregat passt) oder wenn der Kältemitteldruck nicht stimmte oder wenn der Knicke in den Rohren waren oder oder oder ...
Prüfe die Lötstellen auf alle Fälle sorgsam mit Seifenwasser. Das Kältemittel ist sehr flüchtig.
Vielen dank das Du selber erkannt hast das Du keine Ahnung hast, die Anzahl Deiner Beträge ist umgekehrt proportional zum know how. Besonders spannend finde ich Deinen Vorschlag Steinwolle in die Rohrleitung einzupressen, damit gewinnst Du den Innovationspreis der Kältetechnik.

Viele Grüße aus Rheinhessen

Frank

PS: Nimm einen Kühlschrank der groß genug ist, Umbau ohne Grundkenntnisse ist nicht zu empfehlen
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Re: Umbau Gefrierschrank

#15

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Ich finde es immer besonders aufbauend, wenn man von irgendwelchen Leuten persönlich angegriffen wird, unkonstruktive Kritik ernten darf und falsch zitiert wird. Mach Du doch einfach mal 2-3 Vorschläge, wie er halbwegs sicherstellen kann, dass durch den extrem eingekürzten Verdampfer niemals flüssiges Kältemittel in den Verdichter gelangen kann.
Ich bin gespannt. :popdrink

PS: In den originalen Trockenpatronen war damals irgendein Sintermaterial oder Zeolithkugeln oder Silikatfasern. Das ist 25 Jahre her und vielleicht nicht mehr Stand der Technik. So abwegig finde ich die Steinwolle als überall beschaffbare Alternative nicht. Die richtige Trockenpatrone auf der Saugseite bleibt bei ihm im System. Der zusätzlich vorgeschaltete "Zwangsverdampfer" muss daher keine Trockenwirkung haben.
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Re: Umbau Gefrierschrank

#16

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Hi Mark,

nach Franks Einwand möchte ich nun doch nochmal kurz beschreiben, wie ich den Umbau unter den gegebenen Bedingungen versuchen würde. Vielleicht bekomme ich ja wieder Schelte. :P :Wink
Problematisch ist vor allem, dass Du das System nicht drucklos umbauen kannst, weil Du keine Vakuumpumpe und keine Kältemittelfällstation hast. Damit ist nur der Umbau unter Druck möglich und Du hast effektiv nur einen Versuch. Schlägt dieser fehl ist der Schrank kaputt.

Zuerst würde ich versuchen etwas mehr Kältemittel in den verbleibenden Teil des Aggregates zu bekommen. Dazu kann man den Verdichter laufen lassen und das erste Rohr am Verdampfer (Druckseite, vom Verflüssiger kommend) an der gewünschten Trennstelle mit einer Feststellzange abquetschen. Zwischen der Verdichter Druckseite und der Quetschstelle baut sich so ein höherer Kältemitteldruck auf. Ich denke das es reicht, wenn der Verdichter 20 Sekunden mit verschlossener Druckseite läuft. Falls der Bimetall Motorschutzschalter (Klixon) vorher auslöst, dann ist auch lass den Stromstecker draußen.

Danach würde ich die abgehende Leitung vom Verdampfer an der zu trennenden Stelle mit einer zweiten Zange abquetschen. Zwischen den beiden Zangen ist nun ein geringerer Kältemitteldruck als im verbleibenden Teil des Systems.

Dann trennst Du den zu entfernenden Teil des Verdampfers ab und lötest das verbleibende Rohr zügig mit einem vorbereiteten Rohrbogen zu. Hier ist Geschwindigkeit gefragt, denn durch die Quetschungen wird das Kältemittel langsam entweichen.
Ob Du die umstrittene "Verdampfungshilfe mit der Steinwolle" am Ausgang des verbliebenen Verdampfers einbauen möchtest überlasse ich Dir. Ich würde es tun.
Wichtig ist, dass Du den Rohrbogen (bzw. Rohrbogen + Steinwolleverdamfungshilfe) so kurz wie möglich baust, weil Du dir damit zwangsläufig etwas Luft in den Kühlkreislauf holst. Das ist wirklich nicht vorteilhaft.

Nachdem der Kreislauf wieder geschlossen ist würde ich die Zange auf der Druckseite kurz etwas öffnen, damit etwas Kältemitteldruck auf den verlöteten Stellen ist. Diese musst Du jetzt mit Spülmittellösung auf Dichtheit prüfen und notfalls nachlöten.
Wenn alles dicht ist kommen die Zangen ab, so dass der volle Kältemitteldruck auf den Lötstellen ist. Dann noch einmal die Dichtheit prüfen.

Blöd ist nun, dass Du zwei Quetschstellen von den Zangen in dem Verdampferrohr hast. Die musst Du so gut es geht vorsichtig wieder aufdrücken. Dabei kann das Rohr undicht werden und die Arbeit war umsonst. Falls das gut geht, würde ich die aufgedrückten Quetschstellen vorsichtshalber auch noch einmal von außen umlöten.

Wenn Du soweit bist und bis dahin noch Kältemittel auf dem System hast, dann Stecker wieder rein und Daumen drücken ...

Ich möchte nochmal betonen, dass ich so einen Umbau am schlagenden Herzen nie gemacht habe, weil mir alles für ein druckloses Arbeiten zur Verfügung stand. :Wink
Vielleicht hat noch jemand konstruktive Ergänzungen. Wäre ja schön.

Gutes Gelingen

Gruß Jens
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Re: Umbau Gefrierschrank

#17

Beitrag von schwarzwaldbbq »

DerDerDasBierBraut hat geschrieben:
Vielleicht hat noch jemand konstruktive Ergänzungen. Wäre ja schön.
Ja. Sein lassen.
Zu viele wenns und abers.

Eis für die Kinder kaufen und in dem TK lagern.
Fürs Bier was anderes suchen.

LG Joe
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Seb

Re: Umbau Gefrierschrank

#18

Beitrag von Seb »

schwarzwaldbbq hat geschrieben:
DerDerDasBierBraut hat geschrieben:
Vielleicht hat noch jemand konstruktive Ergänzungen. Wäre ja schön.
Ja. Sein lassen.
Genau das!!!
In jedem Fall ist davon abzuraten an einem unter Druck stehenden System herumzulöten!
Wenn Du das dennoch vor haben solltest, stelle sicher dass das Kühlmittel das in diesem Schrank zum Einsatz kommt nicht entzündlich ist, wie z.B. R600a!

Denn wenn der Schrank R600a enthält, kann das mit dem Löten (mit offenen Flamme?) das Letzte sein, was man im Leben so dummes versucht...
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Re: Umbau Gefrierschrank

#19

Beitrag von DerDerDasBierBraut »

Seb hat geschrieben: Wenn Du das dennoch vor haben solltest, stelle sicher dass das Kühlmittel das in diesem Schrank zum Einsatz kommt nicht entzündlich ist, wie z.B. R600a!
Danke, gute Ergänzung. Das verwendete Kältemittel sollte auf dem Typenschild der Verdichters oder des Schranks stehen. Kann ich bei der Auflösung des Fotos oben nicht erkennen.
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MartinM
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Re: Umbau Gefrierschrank

#20

Beitrag von MartinM »

Aber das Gefahren Zeichen für leicht entflammbar ist doch sehr gut zu erkennen wie ich meine :Wink
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Flothe
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Re: Umbau Gefrierschrank

#21

Beitrag von Flothe »

Auf dem Kompressor steht aspera NB1116Y, wenn man das bei Google eingibt ploopt sofort die Bezeichnung R600A auf. Also wird das da wohl drin sein.

LG Florian

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Re: Umbau Gefrierschrank

#22

Beitrag von MartinM »

mache mir langsam Sorgen das markrickenbacher die Warnungen nicht mehr rechtzeitig erhalten hat. :Grübel
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Re: Umbau Gefrierschrank

#23

Beitrag von markrickenbacher »

Hallo Leute

Keine Panik, das Ding ist mir noch nicht um die Ohren gefolgen :Wink

Jens, Dir möchte ich ganz besonders danken für Deine Hilfe. Du hast Dir eine riesen Mühe gemacht, hoffe ich kann Dir auch mal helfen.

Ok, seit wir nun wissen, dass da R600a drin ist lass ich mal lieber die Finger davon. Ich werde Morgen schauen ob ich den Kühlkreislauf irgendwie biegen kann. Wenn es nicht geht, dann lass ichs und nehme wie die meisten von Euch vorschlagen einen Kühlschrank.

Gruss, Mark
uli74
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Re: Umbau Gefrierschrank

#24

Beitrag von uli74 »

Im alten Forum gabs einen oder mehrere Berichte darüber wie man sich aus einem Kühl-/Gefrierschrank eine Mini-Kühlzelle baut. Die Türe entfernen und stattdessen vor dem Schrank aus Dämmplatten ein Gehäuse gebaut in das die Fässer oder Kisten reingestellt werden. Falls Platz kein Thema für Dich ist würde ich vielleicht mal sowas in der Art versuchen. Den Gefrierschrank kannst Du nachher immer noch bearbeiten, falls die Mini-Kühlzelle doch nicht funktioniert.
Gruss

Uli
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Re: Umbau Gefrierschrank

#25

Beitrag von markrickenbacher »

Moin

Das Projekt scheint tatsächlich mit einem Happyend auszugehen :thumbup

Ich konnte die Kühlschlange so beigen, dass die einzelnen Schubladenflächen im unteren Beriech zusammengefasst werden konnten. Ist zwar keine Schönheit geworden, tut aber soweit ihren Zweck. Da die kalte Luft fällt und ich mit der Kühlschlange nun im unteren Bereich bin, habe ich noch einen Lüfter eingebaut, welcher während der Kühlung läuft und so für eine ausgeglichene Temperaturverteilung sorgt. Oben rechts konnte ich ein zweikanaligen Temperaturregler gerade so einpassen. Konnte das Bild leider nicht so einfügen, dass es vertikal angezeigt wird.
20160917_150858.jpg
Habe parallel zum Umbau gebraut und kann nun testen ob alles funktioniert wie es soll :Drink

Zum Schluss nochmals ein grosses Dankeschön an alle von Euch
Mark
MikeBatt
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Re: Umbau Gefrierschrank

#26

Beitrag von MikeBatt »

Na jetzt sehe ich Du hast Dein Problem ja gelöst, aber trotz allem kann ich ja noch etwas dazu schreiben. Wenn man die Verdampferschlangen kappt dann entweicht das Kältemittel, wenn man also danach alles wieder zusammen lötet, was mit Weichlot leider gar nicht geht, dann hast Du kein Kältemittel mehr in der Anlage. Man muss dann sowieso erst mal mit der Vakuumpumpe die gesamte Luft aus der Anlage saugen und dann über Manometer das Gerät wieder befüllen mit dem passenden Kältemittel mit dem das Gerät betrieben wurde. Da die einfachen Geräte kein Expansionsventil haben sondern Kapillarrohreinspritzung, muss man beim Befüllen sehr viel Feingefühl haben denn es ist nicht wirklich viel im Kreislauf drin, je nach Kältemittel sind das nur 10 bis 100 gramm.

Ich selber kaufe ständig defekt Side by Side Kühlschranke die meist mit R600a befüllt sind, da man diese Kompressoren recht schwer bekommt, baue ich die Geräte meist um auf R134a, diese Komprssoren bekommt man relativ einfach und durch die Kapillarrohr Einspritzung muss man nicht gross was umbauen.

Sollte in der Zukunft jemand Hilfe brauchen bei Kühlung etc, ich komme aus Düren, liegt zw Aachen und Köln, habe meine komplette Ausrüstung für Kälteanlagen zu Hause und auch meist alle Kältemittel und einige Kompressoren, bin daher gerne bereit zu Helfen wenn es nötig ist
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