Hi Mark,
nach Franks Einwand möchte ich nun doch nochmal kurz beschreiben, wie ich den Umbau unter den gegebenen Bedingungen versuchen würde. Vielleicht bekomme ich ja wieder Schelte.
Problematisch ist vor allem, dass Du das System nicht drucklos umbauen kannst, weil Du keine Vakuumpumpe und keine Kältemittelfällstation hast. Damit ist nur der Umbau unter Druck möglich und Du hast effektiv nur einen Versuch. Schlägt dieser fehl ist der Schrank kaputt.
Zuerst würde ich versuchen etwas mehr Kältemittel in den verbleibenden Teil des Aggregates zu bekommen. Dazu kann man den Verdichter laufen lassen und das erste Rohr am Verdampfer (Druckseite, vom Verflüssiger kommend) an der gewünschten Trennstelle mit einer Feststellzange abquetschen. Zwischen der Verdichter Druckseite und der Quetschstelle baut sich so ein höherer Kältemitteldruck auf. Ich denke das es reicht, wenn der Verdichter 20 Sekunden mit verschlossener Druckseite läuft. Falls der Bimetall Motorschutzschalter (Klixon) vorher auslöst, dann ist auch lass den Stromstecker draußen.
Danach würde ich die abgehende Leitung vom Verdampfer an der zu trennenden Stelle mit einer zweiten Zange abquetschen. Zwischen den beiden Zangen ist nun ein geringerer Kältemitteldruck als im verbleibenden Teil des Systems.
Dann trennst Du den zu entfernenden Teil des Verdampfers ab und lötest das verbleibende Rohr zügig mit einem vorbereiteten Rohrbogen zu. Hier ist Geschwindigkeit gefragt, denn durch die Quetschungen wird das Kältemittel langsam entweichen.
Ob Du die umstrittene "Verdampfungshilfe mit der Steinwolle" am Ausgang des verbliebenen Verdampfers einbauen möchtest überlasse ich Dir. Ich würde es tun.
Wichtig ist, dass Du den Rohrbogen (bzw. Rohrbogen + Steinwolleverdamfungshilfe) so kurz wie möglich baust, weil Du dir damit zwangsläufig etwas Luft in den Kühlkreislauf holst. Das ist wirklich nicht vorteilhaft.
Nachdem der Kreislauf wieder geschlossen ist würde ich die Zange auf der Druckseite kurz etwas öffnen, damit etwas Kältemitteldruck auf den verlöteten Stellen ist. Diese musst Du jetzt mit Spülmittellösung auf Dichtheit prüfen und notfalls nachlöten.
Wenn alles dicht ist kommen die Zangen ab, so dass der volle Kältemitteldruck auf den Lötstellen ist. Dann noch einmal die Dichtheit prüfen.
Blöd ist nun, dass Du zwei Quetschstellen von den Zangen in dem Verdampferrohr hast. Die musst Du so gut es geht vorsichtig wieder aufdrücken. Dabei kann das Rohr undicht werden und die Arbeit war umsonst. Falls das gut geht, würde ich die aufgedrückten Quetschstellen vorsichtshalber auch noch einmal von außen umlöten.
Wenn Du soweit bist und bis dahin noch Kältemittel auf dem System hast, dann Stecker wieder rein und Daumen drücken ...
Ich möchte nochmal betonen, dass ich so einen Umbau am schlagenden Herzen nie gemacht habe, weil mir alles für ein druckloses Arbeiten zur Verfügung stand.
Vielleicht hat noch jemand konstruktive Ergänzungen. Wäre ja schön.
Gutes Gelingen
Gruß Jens
"Da braut sich was zusammen ... "
"Oh, Bier ;-) !"
"Nein! Was Böses!"
"Alkoholfreies Bier??? ..."
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Viele Grüße
Jens