Ach herje, ich hatte immer gedacht wenn ich 10g Zucker in 100gr Wasser gebe habe ich 10° Plato

Danke für die Aufklärung, hat sich das Aufstehen heute schon wieder gelohnt

Ach herje, ich hatte immer gedacht wenn ich 10g Zucker in 100gr Wasser gebe habe ich 10° Plato
Könntest Du bitte mal ein Bild posten von Refraktometer oder dessen Beschreibung, das anzeigt, dass das Gerät wirklich auf °P skaliert ist?
;-)
Ich denke, man würde die Unterschiede nicht erkennen. Ist mMn nicht erforderlich.iwoasnix hat geschrieben: ↑Donnerstag 17. Oktober 2024, 11:20;-)
Noch eine kurze Zwischenfrage: in destilliertem Wasser wäre vermutlich optimal oder?
https://www.google.com/search?q=refrakt ... C2%B0platoJohnny H hat geschrieben: ↑Donnerstag 17. Oktober 2024, 10:52 Ich mag mich täuschen, aber eine solche Skalierung ist m.E. eher ungewöhnlich.
°P ist eigentlich eine auf Bier bzw. Bierwürze bezogene Einheit, wird aber normalerweise mit einer Spindel gemessen und gerade bei Refraktometern kommt eigentlich °Bx zum Einsatz.
Hast du auch berücksichtigt, dass auch deine Würze entsprechend korrigiert werden muss?Ralf hat geschrieben: ↑Donnerstag 17. Oktober 2024, 11:55 Morjen, so alles penibel auf 90g Wasser (abgekocht und korrigiert auf 90g) plus 10g Zucker. Alles auf 20Grad gebracht. Nullstellung mit 20Grad. Und? Refraktometer zeigt 8Grad Plato.
Das würde sogar bedeuten mein Restextrakt hätte 11,5Grad Plato
Welches Gerät ist das?
Aha. Abgesehen von der für ein Refraktometer dubiosen und missverständlichen Einheit (°P) zeigt das Gerät also nicht mal mit einer Zuckerlösung einen korrekten Wert an.
Nein, das stimmt so nicht. Du kannst hier beim vergorenen Bier nicht einfach 2% dazuzählen (wenn überhaupt, dann höchstens bei der unvergorenen Würze, aber auch das ist letztendlich unklar - linearer Fehler oder nicht? Siehe u.a. #59). Der im Jungbier gemessene Wert beinhaltet einen signifikanten Alkoholfehler, der sich durch das optische Messverfahren ergibt und den Du auf jeden Fall rausrechnen musst. Die unklug gewählte °P-Skala im Refraktometer verschleiert/verwirrt das (siehe mein voriger Post dazu, #60), es ist aber trotzdem so.Das würde sogar bedeuten mein Restextrakt hätte 11,5Grad Plato, Also ein stark reduziertes AlK-Bier.
Alles völlig richtig!Colindo hat geschrieben: ↑Donnerstag 17. Oktober 2024, 15:37 8°P angezeigt bei 10°P Zuckerlösung ist ein wirklich heftiger Fehler. Deine Stammwürze und dein Restextrakt werden also höher gewesen sein als gemessen. Ich denke da auch, dass ein neues Messgerät sinnvoll ist. Mit dem kannst du dann das Refraktometer vergleichen und so immerhin später nochmal nutzen.
Johnny H hat geschrieben: ↑Donnerstag 17. Oktober 2024, 17:09 ....
Angesichts eines so massiven Fehlers und weiterer Fragezeichen um die P°-Skala können wir hier eigentlich nichts mehr machen. Da wird, um das in Frage stehende Bier zu beurteilen, eine sensorische Probe ausreichen müssen (ich tippe, das Bier ist durchgegoren).
Und ich schreibe es hier auch nochmal im Detail auf: mein Refraktometer zeigt auch falsch an! Zur Umrechnung von °Bx auf °P muss ich einen Umrechnungswert benutzen, der im Mittel ziemlich genau dem Kehrwert des sonst üblichen Wertes von 1,03 entspricht. Das habe ich erst rausbekommen, als ich sämtliche Diskrepanzen zwischen Spindel- und Refraktometerwerten über eine höhere Anzahl von Suden mal konsequent untereinandergeschrieben und ausgewertet habe. Seit ich das weiß, kann ich das Gerät auch gut benutzen. Das habe ich auch mit einem Ringversuch und Laborwerten abgeglichen, und alles passt. Somit musst Du (@Ralf) Dein Refraktometer nicht unbedingt wegwerfen.
Noch ein Erklärungsversuch.
So weit waren wir schon. Er benutzt einen Refraktometerrechner viewtopic.php?t=34874#p532266Kaso hat geschrieben: ↑Donnerstag 17. Oktober 2024, 21:49 Hi
Johnny H hat geschrieben: ↑Donnerstag 17. Oktober 2024, 17:09 ....
Angesichts eines so massiven Fehlers und weiterer Fragezeichen um die P°-Skala können wir hier eigentlich nichts mehr machen. Da wird, um das in Frage stehende Bier zu beurteilen, eine sensorische Probe ausreichen müssen (ich tippe, das Bier ist durchgegoren).
Und ich schreibe es hier auch nochmal im Detail auf: mein Refraktometer zeigt auch falsch an! Zur Umrechnung von °Bx auf °P muss ich einen Umrechnungswert benutzen, der im Mittel ziemlich genau dem Kehrwert des sonst üblichen Wertes von 1,03 entspricht. Das habe ich erst rausbekommen, als ich sämtliche Diskrepanzen zwischen Spindel- und Refraktometerwerten über eine höhere Anzahl von Suden mal konsequent untereinandergeschrieben und ausgewertet habe. Seit ich das weiß, kann ich das Gerät auch gut benutzen. Das habe ich auch mit einem Ringversuch und Laborwerten abgeglichen, und alles passt. Somit musst Du (@Ralf) Dein Refraktometer nicht unbedingt wegwerfen.Noch ein Erklärungsversuch.
Ich denke ein Hauptfehler liegt darin begraben, dass das Refraktometer Platowert anzeigt, was aber nur ein skalierbar Brixwert ist, siehe Johnny H's Erklärung.
Bei Fabier Berechnung, wandelt sich die Berechnung in einen Spindelrechner, wenn man im 2.Wert Plato eingibt. Aber es bleibt eine Brechungsmesswert und kein Restextrakt. Ralf liest Plato ab und gibt diese in einen Spindelrechner ein, ohne sich dieses Umstandes bewußt zu sein.
Aus dieser Wirren Konstellation kommen dann Phantasiewerte raus
Grüsse Thilo
Jein der Fabier Rechner ist nur ein Refraktometerrechner wenn man Brix eingibt, aber er hat Plato abgelesen und ich vermute auch Plato eingegeben, hätte ich anfänglich auch so gemacht. Nach nur 8-10 Suden war mir das damals nicht so klar, aber evtl. kann Ralf das mit einem Lächeln aufklären.§11 hat geschrieben: ↑Donnerstag 17. Oktober 2024, 22:49 ....
So weit waren wir schon. Er benutzt einen Refraktometerrechner viewtopic.php?t=34874#p532266
Alleine die Überschrift deutet ja auf dieses Dilemma hin, aber ich hab bereits vor Jahren aufgegeben Leute auf den richtigen Umgang mit Bezeichnungen und Einheiten hinzuweisen. Ist ein Kampf gegen Windmühlen.Johnny H hat geschrieben: ↑Freitag 18. Oktober 2024, 11:37 Leider geht es hier nicht nur um ein mit dubioser Messskala ausgerüstetes und stark fehlerbehaftetes Refraktometer - all das und vor allem letzteres haben wir im Detail übrigens erst durch die Debatte hier und einen nachfolgenden Test mit Zuckerlösung rausbekommen - sondern im weiteren Sinne auch mal wieder darum, was Messwerte von Stammwürze und Co. im einzelnen bedeuten, sowie wie sie korrekt zu ermitteln und ggf. zu korrigieren sind für weiterführende Berechnungen (Vergärgrad, Alkoholgehalt usw.). Ebenso, dass man bei der Benutzung diverser Online-Tools ebenfalls wissen muss, was man tut.
Den ganzen letzteren Komplex löst man leider nicht auf mit Verweisen auf "schei$% Spindeln", so hilfreich das im Einzelfall auch gemeint sein mag.
Jou das ist esJohnny H hat geschrieben: ↑Donnerstag 17. Oktober 2024, 13:50Welches Gerät ist das?
Das hier vielleicht?
https://www.hobbybrauerversand.de/Refra ... lato-Hobby
Ich kann's nur nochmal wiederholen: ohne Erklärung von Seiten des Herstellers (hast Du vielleicht noch eine Gebrauchsanleitung?) bleibt im Dunkeln, wie die Plato-Skala zustandegekommen ist. Ich tippe, man hat einfach reskaliert mit Faktor 1,03, aber das ist angesichts fehlender Informationen nur eine Vermutung.
Ich finde es seltsam, dass so ein Gerät vertrieben wird, gerade vom Hobbybrauerversand, der doch wissen müsste, dass damit Würze und Bier vermessen wird. Meines (etwa zehn Jahre alt und gleiche Preisklasse) zeigt, wenn man reinschaut, "Brix%" und "20°C" - aber es zeigt insofern auch "falsch" an. als dass ich mit einem anderen Korrekturfaktor umrechnen muss. Das ist aber eine andere Geschichte.
Wenn man mit Deinen Angaben (16,5°P und 9,5"°P") den Rechner von MMM füttert, dann kommt man aber auf 68-71% Vergärgrad. Das ist schon mal deutlich realistischer als die von Dir angegebenen 50%. °P ist als Einheit aber sowieso nur zulässig bei unvergorener Würze, und ergibt unter Berücksichtigung des Alkoholfehlers, der sich bei einer Brechnungsindexmessung sehr viel stärker auswirkt als bei Dichtemessung via Spindel noch viel weniger Sinn.
Wenn man 17°Bx in den MMM-Rechner eingibt, was in der Würze "gemessenen" 16,5°P entspricht bei Korrekturfaktor 1,03, dann kommt man auf über 70% Vergärgrad. Das ist also wahrscheinlich nochmal näher dran am "wirklichen" Wert.
Den Alkoholfehler musst Du bei der Berechnung aber auf jeden Fall berücksichtigen, da Du mit einer optischen Methode arbeitest. Da kann Deine optische Skala anzeigen, was sie will - denn die wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht mit vergorener Würze ermittelt worden sein (das wäre auch gar nicht möglich, denn quasi jede vergorene Würze unterscheidet sich im Vergärgrad,was den Alkoholfehler jeweils unterschiedlich ausfallen lässt)!
Und wenn man jetzt noch mit 17°Bx und 9,8°Bx rechnet (also beide gemessenen Werte um Faktor 1,03 korrigiert), dann ist man bei 68% bzw. 71% Vergärgrad.
Alles also wahrscheinlich nicht zu 100% korrekt, aber auf jeden Fall deutlich näher dran und realistischer als Deine angegebenen 50%.
Legaci: alt, bisherig, Erbe. Vermächtnis. Alt? wenn ~ 10 Jahre alt sind, ja. Erbe? Das nein, die gibt es obwohl "überholt" noch in allen Hobbybrauershops. Profis nehmen Barbie und Kühner, aber egal, die sind für Hobbybrauer erst ab sagen wir mal 100l-Suden interessant.
Habt ihr gut gemacht und das meine ich gar nicht ironisch.Leider geht es hier nicht nur um ein mit dubioser Messskala ausgerüstetes und stark fehlerbehaftetes Refraktometer - all das und vor allem letzteres haben wir im Detail übrigens erst durch die Debatte hier und einen nachfolgenden Test mit Zuckerlösung rausbekommen - sondern im weiteren Sinne auch mal wieder darum, was Messwerte von Stammwürze und Co. im einzelnen bedeuten, sowie wie sie korrekt zu ermitteln und ggf. zu korrigieren sind für weiterführende Berechnungen (Vergärgrad, Alkoholgehalt usw.). Ebenso, dass man bei der Benutzung diverser Online-Tools ebenfalls wissen muss, was man tut.
Der ganze Komplex entsteht erst gar nicht, wenn man eine geeignete Spindel verwendet. Aber egal, warum einfach, wenns auch umständlich geht?Den ganzen letzteren Komplex löst man leider nicht auf mit Verweisen auf "schei$% Spindeln", so hilfreich das im Einzelfall auch gemeint sein mag.
Leider aus meiner Sicht eben doch, zumindest teilweise. Wenn man nicht genau weiß, was man misst, wie man misst, was Messwerte bedeuten, wie man sie ggf. korrigieren muss, wie man mit ihnen weiterrechnet usw., dann nützt auch die beste Spindel nichts.gulp hat geschrieben: ↑Freitag 18. Oktober 2024, 12:55Der ganze Komplex entsteht erst gar nicht, wenn man eine geeignete Spindel verwendet. Aber egal, warum einfach, wenns auch umständlich geht?Den ganzen letzteren Komplex löst man leider nicht auf mit Verweisen auf "schei$% Spindeln", so hilfreich das im Einzelfall auch gemeint sein mag.
Ich habe vor Jahren aufgegeben Leute hier im Forum zu korrigieren, aber alleine die Überschrift (EVG) zeigt doch genau dasJohnny H hat geschrieben: ↑Freitag 18. Oktober 2024, 13:37Leider aus meiner Sicht eben doch, zumindest teilweise. Wenn man nicht genau weiß, was man misst, wie man misst, was Messwerte bedeuten, wie man sie ggf. korrigieren muss, wie man mit ihnen weiterrechnet usw., dann nützt auch die beste Spindel nichts.gulp hat geschrieben: ↑Freitag 18. Oktober 2024, 12:55Der ganze Komplex entsteht erst gar nicht, wenn man eine geeignete Spindel verwendet. Aber egal, warum einfach, wenns auch umständlich geht?Den ganzen letzteren Komplex löst man leider nicht auf mit Verweisen auf "schei$% Spindeln", so hilfreich das im Einzelfall auch gemeint sein mag.
Ein (natürlich etwas übertriebenes) Beispiel, um den Punkt zu verdeutlichen: Würzeprobe heiß in ein breites Gefäß (Schüssel o.ä.) füllen und irgendwo hinstellen zum Abkühlen (Verdampfung). Dann die einigermaßen auf Raumtemperatur abgekühlte Flüssigkeit (Bratenthermometer liegt gerade irgendwo anders) in den Messzylinder füllen. Der Tisch ist ein bisschen schief, aber was soll's?
Dann Spindel eintauchen (der Einfachheit halber nehmen wir mal eine "perfekte" Spindel ohne Fehler; ich habe sogar eine, die ca. 0,7% zu viel anzeigt). Wo ist meine Lesebrille? Was heißt eigentlich "oben ablesen" bzw. "unten ablesen"? Was ist ein Meniskus?
Im Ergebnis haben wir also eine durch Verdampfung bereits ordentlich aufkonzentrierte "Stammwürze"probe, die bei falscher Temperatur gemessen und dazu auch noch falsch abgelesen wurde.
Ähnliches für die Ermittlung des scheinbaren (sic!) Vergärgrads mit einem (hoffentlich) ausgegorenen untergärigen Sud deutlich <20°C (das Bratenthermometer ist gerade sonstwo) und dafür voller CO2-Blasen spare ich mir jetzt.
Und jetzt rechnet man mit solchen falschen Werten auf irgendeiner Webseite weiter, verwechselt vielleicht noch irgendwo °Bx und °P und nix passt zusammen... und dann erst kommen die Fragen hier...
Klar, ich habe jetzt ein wenig übertrieben. Aber alles ist denkbar und passiert im Einzelfall auch.
Wobei das ja 1000 fach im Internet falsch kommuniziert wird, wie man an einigen der verlinkten Rechner sehen kann." Wenn man nicht genau weiß, was man misst, wie man misst, was Messwerte bedeuten, wie man sie ggf. korrigieren muss, wie man mit ihnen weiterrechnet usw."
Thx Tilo(Johnny H). In Ergänzung:
Dieser Werbeblock wurde Ihnen von Olis Seminar auf der HBCon präsentiert!olibaer hat geschrieben: ↑Freitag 18. Oktober 2024, 14:41 Hallo zusammen,Thx Tilo(Johnny H). In Ergänzung:
Hier, in gefühlt jedem 5. Thread als Beratungsleistung publiziert: "... du musst den Alkoholfehler 'herausrechnen".
Ich, mit meinem Ablesewert vor Augen, stehe mit dieser Aussage unverändert alleine da, denn nirgendwo wird erklärt, was genau jetzt zu tun ist.
Bleibt die Situation unverändert, drehen wir uns, wie die letzten 20 Jahre, in gewaltigen Themensträngen einfach nur im Kreis.
Was bedeutet den Alkoholfehler 'herausrechnen für einen Ablesewert(Refra) und für einen Erfassungswert(Rechner)?
Diesen Kontext einheitlich aufzuklären und festzuhalten, das wäre eine Wucht.
Ich bin ja auch nicht ständig unterwegs hier, oft wochenlang gar nicht, und wenn, dann lese ich sicherlich nicht jeden Thread. Oft genug also lasse ich die Dinge "halt laufen", weil ich es gar nicht sehe oder weil ich besseres zu tun habe. Zumal es auch das gute Recht der Leute ist, Fehler zu machen und vielleicht bzw. hoffentlich aus ihnen zu lernen. Fehler sind ja oft genug der beste Lehrmeister.§11 hat geschrieben: ↑Freitag 18. Oktober 2024, 14:18 Ich habe vor Jahren aufgegeben Leute hier im Forum zu korrigieren, aber alleine die Überschrift (EVG) zeigt doch genau dasWobei das ja 1000 fach im Internet falsch kommuniziert wird, wie man an einigen der verlinkten Rechner sehen kann." Wenn man nicht genau weiß, was man misst, wie man misst, was Messwerte bedeuten, wie man sie ggf. korrigieren muss, wie man mit ihnen weiterrechnet usw."
Cheers
Jan
Mit letztem Satz (einheitliche Aufkärung) bin ich überfordert und passe.olibaer hat geschrieben: ↑Freitag 18. Oktober 2024, 14:41 [...]
Thx Tilo(Johnny H). In Ergänzung:
Hier, in gefühlt jedem 5. Thread als Beratungsleistung publiziert: "... du musst den Alkoholfehler 'herausrechnen".
Ich, mit meinem Ablesewert vor Augen, stehe mit dieser Aussage unverändert alleine da, denn nirgendwo wird erklärt, was genau jetzt zu tun ist.
Bleibt die Situation unverändert, drehen wir uns, wie die letzten 20 Jahre, in gewaltigen Themensträngen einfach nur im Kreis.
Was bedeutet den Alkoholfehler 'herausrechnen für einen Ablesewert(Refra) und für einen Erfassungswert(Rechner)?
Diesen Kontext einheitlich aufzuklären und festzuhalten, das wäre eine Wucht.
Und es sich in diesem Fall gar nicht um den EVG handelt, weil der in einer Schnellvergärprobe unter Laborbedingungen gemessen wirdDas steht zwar öfters auch mal auf Spindeln drauf, aber da hat es nicht so gravierende Konsequenzen, weil im Hobbybrauerbereich sowieso fast jeder mit dem scheinbaren Endvergärgrad weiterrechnet, den Alkoholfehler von Jungbier etc. nicht rausrechnet und der tatsächliche Endvergärgrad zumindest im allgemeinen Hobbybrauer-Sprachgebrauch (fast) keine Rolle spielt.
Jetzt habe ich Dich immerhin (zugegebenermaßen sogar durch einen eigenen Fehler) dazu gebracht, vom Stillschweigen hier wieder abzusehen:
Ich muss dich leider enttäuschen, der Korrekturfaktor ist nicht nur gerätespezifisch. Er wird auch von der Würze abhängen. Braust du mal ein Bier mit richtig viel Zucker, werden die °P näher an die °B rutschen, und bist du bei 100% Malz wird das weiter weg sein. Hypothetisch müsste es bei besonders eiweißhaltigen Schüttungen wie für NEIPAs noch etwas weiter weg sein als bei 100% Malz. Eventuell sind diese Schwankungen durch die Würze aber gering, wer weiß. Ich selbst habe das noch nicht durchgetestet.
Der Rechner von Brewersfriend.com nutzt die Formel von Novotny, die nach Aussagen hier im Forum den aktuellsten wissenschaftlichen Stand darstellt. Terrill ist weiter weg, aber ok, wenn man nur einen Korrekturfaktor nimmt. Die Standardformel, wie sie MMuM auch ausgibt, fordert in der korrekten Umsetzung zwei Korrekturfaktoren, einmal für die Stammwürze und einmal, wenn Alkohol mit im Spiel ist. Ich kann später mal den entsprechenden Thread heraussuchen.
Du hast schon Recht, dass wir vom AVG sprechen sollten, aber soweit gehe ich auch nicht. Das Wort Ausstoßvergärungsgrad hat sich in Hobbybrauerkreisen einfach nie etabliert.
Danke, das (Nachtrag: Wert nicht nur gerätespezifisch) ergibt natürlich Sinn, aber hohe Zuckergehalte kommen bei mir eigentlich nicht vor. Ein NEIPA habe ich auch noch nie gebraut.Colindo hat geschrieben: ↑Freitag 18. Oktober 2024, 17:18 Ich muss dich leider enttäuschen, der Korrekturfaktor ist nicht nur gerätespezifisch. Er wird auch von der Würze abhängen. Braust du mal ein Bier mit richtig viel Zucker, werden die °P näher an die °B rutschen, und bist du bei 100% Malz wird das weiter weg sein. Hypothetisch müsste es bei besonders eiweißhaltigen Schüttungen wie für NEIPAs noch etwas weiter weg sein als bei 100% Malz. Eventuell sind diese Schwankungen durch die Würze aber gering, wer weiß. Ich selbst habe das noch nicht durchgetestet.
Das wäre nett.Der Rechner von Brewersfriend.com nutzt die Formel von Novotny, die nach Aussagen hier im Forum den aktuellsten wissenschaftlichen Stand darstellt. Terrill ist weiter weg, aber ok, wenn man nur einen Korrekturfaktor nimmt. Die Standardformel, wie sie MMuM auch ausgibt, fordert in der korrekten Umsetzung zwei Korrekturfaktoren, einmal für die Stammwürze und einmal, wenn Alkohol mit im Spiel ist. Ich kann später mal den entsprechenden Thread heraussuchen.
... und selbst der wäre ja sogar nur ein "scheinbarer" Wert, weil der auch bei der Spindel vorhandene Alkoholfehler nicht berücksichtigt wird.Du hast schon Recht, dass wir vom AVG sprechen sollten, aber soweit gehe ich auch nicht. Das Wort Ausstoßvergärungsgrad hat sich in Hobbybrauerkreisen einfach nie etabliert.
Das sieht echt gut aus. Wird direkt als Lesezeichen gespeichert!Juergen_Mueller hat geschrieben: ↑Freitag 18. Oktober 2024, 17:31 Ich nutze inzwischen dieses Tool.
https://aschet.github.io/refractometer/
Es hat neben dem Vorteil verschiedene Formeln anwenden zu können, auch die Möglichkeit den Korrekturfaktor einzustellen.
Wenn man die Stammwürzegehalt mit Spindel und Refraktometer misst, spielt man solange am Korrekturfaktor bis beide Werte korrekt angegeben werden.
Das kenne ich ja auch zur Genüge mit den englischen Biermythen. Aber ich habe da noch nicht den Elan verloren, zu korrigieren, wo notwendig.
Hier: viewtopic.php?p=461866#p461862
Danke. Da gibt es doch einiges, mit dem ich noch spielen bzw. Werte abgleichen könnte. Ich nehme mal als Denkanstoß mit, dass ich mir meine eigenen Korrekturfaktorwerte mal etwas genauer anschauen muss. Ich messe ja mit Spindel und Refraktometer bei jedem Sud und sehe zwar, dass der Wert im Mittel bei ca. 1/1,03 liegt, aber eben auch um diesen Wert herum etwas variiert.
Das speichere ich mir auch mal ab, danke.Juergen_Mueller hat geschrieben: ↑Freitag 18. Oktober 2024, 17:31 Ich nutze inzwischen dieses Tool.
https://aschet.github.io/refractometer/
Es hat neben dem Vorteil verschiedene Formeln anwenden zu können, auch die Möglichkeit den Korrekturfaktor einzustellen.
Wenn man die Stammwürzegehalt mit Spindel und Refraktometer misst, spielt man solange am Korrekturfaktor bis beide Werte korrekt angegeben werden.
Dazu passt der Theorieteil:Colindo hat geschrieben: ↑Freitag 18. Oktober 2024, 18:35Das sieht echt gut aus. Wird direkt als Lesezeichen gespeichert!Juergen_Mueller hat geschrieben: ↑Freitag 18. Oktober 2024, 17:31 Ich nutze inzwischen dieses Tool.
https://aschet.github.io/refractometer/
Es hat neben dem Vorteil verschiedene Formeln anwenden zu können, auch die Möglichkeit den Korrekturfaktor einzustellen.
Wenn man die Stammwürzegehalt mit Spindel und Refraktometer misst, spielt man solange am Korrekturfaktor bis beide Werte korrekt angegeben werden.
Absolut.renzbräu hat geschrieben: ↑Freitag 18. Oktober 2024, 19:52 Dazu passt der Theorieteil:
https://www.braucampus.at/site/alkoholm ... aktometer/
Ich frage Thomas Ascher, den Autor des Braucampus-Artikels, mal bei Gelegenheit, wie er das praktisch handhabt. Ich treffe ihn hier in Graz öfters. Ich sage ihm das auch, dass er bzw. sein Artikel und sein oben zitiertes Tool (ich tippe mal, das ist auch von ihm, aber da muss ich fragen) hier aus berufenen Mündern gelobt werden. Ob er hier mitliest, weiß ich gar nicht. :)olibaer hat geschrieben: ↑Freitag 18. Oktober 2024, 23:48Absolut.renzbräu hat geschrieben: ↑Freitag 18. Oktober 2024, 19:52 Dazu passt der Theorieteil:
https://www.braucampus.at/site/alkoholm ... aktometer/
Ein wirklicher HotShot rund um das Thema Refraktometrie, Extraktbestimmung und Bieranalytik.
Das wichtige Stichwort, das hier leider noch nicht angekommen zu sein scheint, lautet "Alkoholfehler".
So musst Du das mit Refraktometer eintragen
Ich denke die 9,5 °Plato müssten noch mit einem Faktor auf Brix zurück gerechnet werden z.B. 0.96 wie schon angemerktBrewerTimothy hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. Oktober 2024, 10:22 So musst Du das mit Refraktometer eintragen
....
Das "Problem" ist ja noch viel komlexer. Bei der Bestimmung der StW in der unvergorenen Würze nimmt man, egal ob Soindel oder Refraktometer, an das es sich um ein ideales Zweistoffgemisch handelt, das immer gleich zusammen gesetzt ist. Das dem nicht so ist, lässt sich ja bereits aus der Definition des Grad Platos erahnen:Johnny H hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. Oktober 2024, 10:32
Und zu "Realität" in Anführungszeichen:
Es ist schon ein wenig bizarr: beim Messen mit Spindel akzeptiert man den Alkoholfehler und betrachtet ermittelte Größen wie den scheinbaren Restextrakt oder den scheinbaren Endvergärungsgrad als Konvention bzw. macht sie zur Grundlage von Erkenntnissen und Austausch. Ablesen bzw. ausrechnen kann man diese Größen ja relativ leicht.
Den tatsächlichen Endvergärungsgrad dagegen rechnet zwar oft ein Programm aus (von Hand wüsste ich aus dem Stegreif nicht mal, wie das geht), aber man redet zumindest in Hobbybrauerkreisen kaum davon.
Ich setze also willkürlich, also per Definition, voraus, das ein Grad Plato in einer Würze, unbekannter Zusammensetzung, gleich der Dichte einer wässrigen Saccharose-Lösung ist. Spätestens bei Themen, wie dem Hermann Verfahren, wird aber klar, das in einer Würze ein breites Spektrum an Inhaltsstoffen vorkommen kann, die alle die Dichte beeinflussen und deren wirkliche Zusammensetzung wir schlichtweg nicht kennen.Ein Grad Plato entspricht per Definition dem Massenanteil einer wässrigen Saccharose-Lösung mit einem Gewichtsprozent Saccharose:
Alles richtig, und in der Summe all dieser kleinen Fehler kommt man vermutlich oder vielleicht auch auf hohe Fehler, aber allein die nicht vorgenommene Unterscheidung zwischen tatsächlichem und scheinbaren Endvergärungsgrad (aus Spindelwerten) machen sofort deutlich über 10% Fehler aus (siehe #96).§11 hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. Oktober 2024, 13:01 Ich setze also willkürlich, also per Definition, voraus, das ein Grad Plato in einer Würze, unbekannter Zusammensetzung, gleich der Dichte einer wässrigen Saccharose-Lösung ist.
[...]
Die zu Grunde liegenden Tabellen und Regeln, sind alle empirisch entstanden. Daher ja auch deren beschränkter Geltungsbereich (Standardformel vs. Terril um ein Beispiel zu nennen).
[...]
Die Messungen, die wir, als Hobbybrauer machen, und die dazu gehörenden Berechnungen, sind das alltägliche Handwerkszeug des Brauers, um den Prozess vom Schroten bis zum Ausschlagen zu überwachen. Dafür sind die erfassten Daten und Kenngrößen mehr als ausreichend.
Nein, das macht aus meiner Sicht nun wirklich fast niemand. Der Hobbybrauer hat dagegen oft, wie auch in diesem Thread mehr als deutlich dargelegt wird, eher ein viel grundsätzlicheres Verständnisproblem mit Messwerten, wenn es um die kritische Einschätzung geht, ob die Gärung fertig ist oder nicht. Dazu gibt es vermutlich hunderte an ähnlichen und deswegen sogar einen generischen Hilfethread zum Gärungsverlauf.Das "Problem" hat aber im Grunde vor allem der Hobbybrauer. Der will nämlich nun auf 3 Stellen den Alkoholgehalt berechnen [...]
Dazu muss niemand verstehen was sich hinter den Messgrössen "verbirgt". Im Grunde reicht ein Nagel und ein Korken als Spindel um zu prüfen ob sich über die Zeit noch was ändert.Johnny H hat geschrieben: ↑Donnerstag 24. Oktober 2024, 14:13 [
Nein, das macht aus meiner Sicht nun wirklich fast niemand. Der Hobbybrauer hat dagegen oft, wie auch in diesem Thread mehr als deutlich dargelegt wird, eher ein viel grundsätzlicheres Verständnisproblem mit Messwerten, wenn es um die kritische Einschätzung geht, ob die Gärung fertig ist oder nicht. Dazu gibt es vermutlich hunderte an ähnlichen und deswegen sogar einen generischen Hilfethread zum Gärungsverlauf.