Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

Alles, was mit dem Thema Historische Biere, Grut- bzw. Kräuterbiere, Gewürzbiere, aber auch mit Sake Brauen oder Brauen mit ungewöhnlichen Fermentationsarten zu tun hat
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Pivnice
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#151

Beitrag von Pivnice »

MaltHopMagic hat geschrieben: Freitag 10. Januar 2025, 20:33 Granit ist nicht wasserlöslich. Das der Stein im Feuer und anschließend in der Würze extreme Spannungszustände erfährt und sich dabei aufgrund seiner körnigen Struktur zerbröselt, ist ein anderer Mechanismus.
Dein 2. Satz passt soweit.
Dein 1. Satz, etwas differenzierter formuliert: Granit unterliegt der chemischen Verwitterung. Säuren modifizieren den Feldspatanteil des Granits in einem als Hydrolyse bezeichneten Prozess, letztlendlich landen davon auch Stoffe im Wasser. Feldspat verwittert in der Natur zu Tonmineralen
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#152

Beitrag von Y-L »

Ich finde die Info mit dem Blaubasalt und Grauwacke sehr interessant. Bei meinen Tests ist Basalt schon im kochenden Wasser gebrochen.
Allerdings waren in den Bruchstellen und Abplatzungen immer Einschlüsse zu sehen. Vielleicht war es auch kein "Blaubasalt"!?
Bin sehr gespannt; würde beiden Sorten gerne eine Chance geben!
Wie groß sind deine Steine? Die Maße lassen sich anhand des Bildes nicht gut abschätzen...
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#153

Beitrag von Becher »

Guten Morgen,
Wie bzw. weshalb sich etwas an dem Granit verändert kann ich nicht sagen. Ich berichte nur was ich festgestellt habe.
Ich hoffe, dass ich die Steine noch in der Werkstatt liegen habe, dann versuche ich gerne euch das irgendwie mit einem Foto oder kurzem Video zu zeigen.

@Y-L: Die Teststeine haben eine Kantenlänge von 10 cm. Die Steine für den Sud 6 cm... die passen besser in meinen Korb den ich zum versenken nehme. Zur Verfügung stand auch Lava-basalt.... kam aber gar nicht zur Sprache dass ich den mal njutzen sollte.... von daher könnte ich mir vorstellen, dass es da Unterschiede gibt.

Gruß Helge
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#154

Beitrag von Becher »

Geschätzte Braukollegen,
im Internet bin ich hierauf aufmerksam geworden: Steinweizen !
Screenshot_20250111_171231_Kleinanzeigen.jpg
Hat davon schonmal jemand etwas gehört, weiß mehr und kann davon berichten?

Am 26.01. steht für mich ein Steinbier im Kalender. Das wird dann wohl ein Weizen. Wenn jemand also Informationen hat gerne her damit :D

Gruß
Helge
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#155

Beitrag von Braufex »

Becher hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 19:59 im Internet bin ich hierauf aufmerksam geworden: Steinweizen !

Hat davon schonmal jemand etwas gehört, weiß mehr und kann davon berichten?
Das Rauchenfels Steinweizen gab es bei uns um 1990-1992 in einem Bistro.
Es wurde in einem großen Pokal, ähnlich einem Berliner Weiße Pokal aber mit 20cm Durchmesser, serviert.
Das Glas war von Rauchenfels und besonders hitzebeständig. War damals recht teuer, der Wirt hatte damals ca. 25 DM für ein Glas bezahlt.
Zuerst wurde am Tisch eine hochprozentige, dazu gehörige Sprituose (auch von Rauchenfels) in das Glas gegossen (ca. 4 - 6 cl).
Dann wurde die Spirituose angezündet, im Glas geschwenkt und dann mit dem Steinweizen gelöscht und aufgegossen.
Hatte ein leicht rauchiges Aroma, es soll mit geräucherten, heißen Steinen gekocht worden sein.
War in meiner Erinnerung auch etwas süßer, wahrscheinlich durch die Spirituose.
Insgesamt für mich damals echt lecker (trank zu der Zeit aber auch Cola-Weizen :redhead).
Hab das ein paarmal getrunken, war immer eine Show im Bistro und hat sauber geknallt :Wink

Gruß Erwin

Edit:
Hier noch Links mit einer Info über die "Rauchenfels Steinbier Brauerei"
http://www.weizenbierglaeser.de/rauchen ... uerei.html
http://www.weizenbierglaeser.de/werner- ... stadt.html
Zuletzt geändert von Braufex am Sonntag 12. Januar 2025, 21:59, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#156

Beitrag von Braufex »

Upps, habe aus Versehen auf den Link in dem jetzt gelöschten Post #155 geklickt :Shocked
Kann man sich da was einfangen?

Gruß Erwin
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#157

Beitrag von Becher »

Egal was man hier schreibt, es gibt immer jemanden der etwas weiß, echt Cool ! .... Aber mit was für einem Schnaps sollte ich mir das Bier versauen ? 😅

Steinweizen wird mal gemacht 🫡
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#158

Beitrag von Pivnice »

zurück zu den Steinen:
https://www.zobodat.at/pdf/CAR_143_63_0029-0034.pdf
Der Dioritporphyrit von Reifnitz im Keutschachtal diente früher als Hitzestein für die Erzeugung von Steinbier.
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#159

Beitrag von rakader »

Pivnice hat geschrieben: Freitag 10. Januar 2025, 23:24 Feldspat verwittert in der Natur zu Tonmineralen
Geologie ist bei mir verschüttetes Schulwissen, obwohl ich es liebte und ich meinen Lieblingsitaliener bei Forschungsarbeiten einer Dorfrutschung auf einer Tonschicht kennenlernte. Mir ist der Unterschied zwischen Feldspat und Tonmineralien wie Kaolinit (war zu meiner Schulzeit noch unbekannt) nicht klar. Beides sind Silizium-Verbindungen. Wo liegt der Unterschied außer der (vermutlichen) Korngröße? Nur so aus Interesse…

Gruß
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#160

Beitrag von Becher »

Moin Braufreunde,
heute habe ich über wirklich anstrengende 9,5 Stunden ein Steinweizen gebraut.
Auch bei 4°C Außentemperatur ist das abfahren der Rasten und das Kochen mit den Steinen gelungen.

Wie im vorherigen Beitrag angekündigt habe ich einen Versuch mit verschiedenen Steinen gemacht.
Zum Einsatz kamen:

- Grauwacke
Belgische Grauwacke
Belgische Grauwacke
- Granit
Granit
Granit
- Blaubasalt
Blaubasalt
Blaubasalt
Um einigen Fragen zuvor zu kommen umreiße ich kurz mein Vorgehen.
Schon beim Anzünden des Feuers kamen die trockenen Steine (ich habe sie zuvor im Haus aufbewahrt) an den Rand der Feuerstelle, sodass diese schonmal langsam warm werden konnten. Erst nachdem das Feuer aufgebaut war, sich unten eine schöne Glut auf dem Boden verteilt hat und ich die drei Glutnester für die "Steingruppen" (das hat sich echt bewährt !) vorbereitet hatte, kamen die Steine direkt ins Feuer.

Alle Steine haben extremen Schaden genommen.
die Grauwacke ist schon vor ihrem ersten Einsatz geplatzt. Ähnlich wie der Gartenstein von dem ich weiter oben einmal berichtet habe.
Auch hier gab es Messerscharfe Bruchstellen. Die Splitter flogen bis 1,5m neben die Feuerstelle.
hier ein Bild der Grauwacke
Splitter Grauwacke
Splitter Grauwacke
Der Blaubasalt hat sich da schon besser geschlagen. Der Stein kam mehrere Male zum Einsatz, bis das er den ersten Riss aufwies. Ich habe ihn nicht weiter benutzt, da er mit einer Kantenlänge von 10cm schon zu schwer für die Zange war.
Hier ein Bild vom Blaubasalt
Riss Blaubasalt
Riss Blaubasalt
Der Granit hat wie auf dem nächsten Bild zu sehen auch sehr gelitten, aber das auch erst nachdem ich ihn einige Male benutzt und immer wieder zum Glühen gebracht habe.
Beschädigter Granit
Beschädigter Granit
Mich interessiert nun wie es dazu kam, dass die Grauwacke so schnell geplatzt ist. Ich habe es erstmal als zu gefährlich eingestuft weitere Versuche damit zu machen.

Um sicher Steinbier zu brauen werde ich jetzt jedem die Granit Pflastersteine empfehlen, bis jemand etwas anderes berichten kann.
Der Blaubasalt bekommt auch nochmal eine Chance, da er sich im Grunde wie der Granit verhalten hat. Das nächste mal aber in einer kleineren Ausführung.

Soviel erstmal von mir.
Sobald das Bier trinkreife erlangt hat werde ich euch über Geschmack und Rezept berichten.

Besten Gruß Helge
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#161

Beitrag von ggansde »

Moin,
Feldspat ist ein Gerüstsilikat und Tonminerale sind Schichtsilikate. Ersteres ist ein Mineral welches in Magmen entsteht, letztere ein Verwitterungsprodukt. Irgendwie wie ein Vegleich zwischen Kühen und Vögeln. :Wink
VG, Markus
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#162

Beitrag von rakader »

Danke Dir, Markus, unter der Erde bin ich blind wie ein Maulwurf.

Grüße
Radulph
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#163

Beitrag von Braufex »

Becher hat geschrieben: Sonntag 26. Januar 2025, 21:34 Alle Steine haben extremen Schaden genommen.
die Grauwacke ist schon vor ihrem ersten Einsatz geplatzt. Ähnlich wie der Gartenstein von dem ich weiter oben einmal berichtet habe.
Auch hier gab es Messerscharfe Bruchstellen. Die Splitter flogen bis 1,5m neben die Feuerstelle.
hier ein Bild der Grauwacke
20250126_102328.jpg
Der Blaubasalt hat sich da schon besser geschlagen. Der Stein kam mehrere Male zum Einsatz, bis das er den ersten Riss aufwies. Ich habe ihn nicht weiter benutzt, da er mit einer Kantenlänge von 10cm schon zu schwer für die Zange war.
Hier ein Bild vom Blaubasalt
20250126_111850.jpg
Der Granit hat wie auf dem nächsten Bild zu sehen auch sehr gelitten, aber das auch erst nachdem ich ihn einige Male benutzt und immer wieder zum Glühen gebracht habe.
20250126_114716.jpg

Mich interessiert nun wie es dazu kam, dass die Grauwacke so schnell geplatzt ist. Ich habe es erstmal als zu gefährlich eingestuft weitere Versuche damit zu machen.
Servus Helge,
ich versteh nix von Geologie oder den Steinsorten.
Hab auch nicht vor ein Steinbier zu brauen.
Lese diesen Faden aber trotzdem neugierig mit und mach mir Gedanken dazu.

Ich denke, es hat schon seinen Grund, warum früher Grauwacke benutzt wurde.
Allerdings hat mit Sicherheit jeder neu gefundene Stein Fehlstellen, Einschlüsse und innere Spannungen.
Wenn durch das erstmalige Erhitzen Steine zersplittern, dann normalerweise an diesen Stellen.
Die Brocken, die übrigbleiben, haben wahrscheinlich nur kleine oder keine Fehlstellen.
Diese würde ich dann, wenn noch groß genug, für einen zweiten Sud nutzen.
Wahrscheinlich hat man früher auch diese Auswahl getroffen und dann die beständigen Brocken immer wieder verwendet, gut behütet und weitergegeben.
Vielleicht gibt es auch Abbaustellen, an denen hitzebeständigere Grauwacken vorkommen. Aber da sind dann die Geologen gefragt.
Das erste Erhitzen der Steine sollte man natürlich unter besonderen Schutzmaßnahmen durchführen, um Verletzungen zu vermeiden.

Gruß Erwin
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#164

Beitrag von Becher »

Moin Erwin,
deinen Gedankengang kann ich nachvollziehen. Die Bruchstellen sahen aber nicht unbedingt danach aus als wäre der Stein dort irgendwie anders. Ich guck mir die nicht geplatzten Steine nochmal genauer an. Wenn mir was auffällt stelle ich hier ein Bild rein und wir können uns weiter darüber austauschen.

Gruß Helge
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#165

Beitrag von Becher »

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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#166

Beitrag von Braufex »

Becher hat geschrieben: Montag 27. Januar 2025, 08:40 Moin Erwin,
deinen Gedankengang kann ich nachvollziehen. Die Bruchstellen sahen aber nicht unbedingt danach aus als wäre der Stein dort irgendwie anders. Ich guck mir die nicht geplatzten Steine nochmal genauer an. Wenn mir was auffällt stelle ich hier ein Bild rein und wir können uns weiter darüber austauschen.

Gruß Helge
Es genügen wahrscheinlich schon kleine Einschlüsse mit größerem Temperatur-Ausdehnungskoeffizienten.
Bei den hohen Temperaturen baut sich ein punktueller Druck auf und spaltet, wie ein Keil, den Stein.

Oder halt durch die Spannungen beim Heizen und Kühlen.
Je größer der Stein, desto unterschiedlicher sind die Temperaturen beim Aufheizen innerhalb.
Und natürlich dann auch beim schnellen Abkühlen in der Würze.

Ich würde mir mehrere, vielleicht auch etwas größere Steine besorgen und die im Feuer mehrmals erhitzen und wieder in Flüssigkeit abkühlen.
Eventuell bleiben dann ein paar geeignete Steine oder Bruchstücke übrig, die Du dann für Dein Steinbier verwenden kannst.

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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#167

Beitrag von ggansde »

Moin,
ich wüsste spontan nicht, wo man es kaufen könnte, aber es ist ein allemal interessanter Stoff:
THERMISCHE EIGENSCHAFTEN

Quarz zeichnet sich durch einen geringen thermischen Ausdehnungskoeffizienten (5,5×10-7cm/cm.°C) und eine hervorragende thermische Stabilität im Vergleich zu traditionellen Gläsern aus; wenn er konstant eine Stunde lang auf 1100 °C erhitzt wird, verändert das Material nicht seine Farbe.

Genauso hervorragend ist seine Widerstandsfähigkeit gegen Wärmeschocks; wenn er dreimal auf 1100 °C erhitzt und danach abrupt auf 20 °C abgekühlt wird, weist er keine Anzeichen von Bruch auf.

Quarz hat keinen spezifischen Schmelzpunkt, er wird jedoch bei 1630 °C weich und verhält sich wie ein formbares Material.
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#168

Beitrag von Braufex »

ggansde hat geschrieben: Montag 27. Januar 2025, 10:17 Moin,
ich wüsste spontan nicht, wo man es kaufen könnte, aber es ist ein allemal interessanter Stoff
Eventuell bei einem Steinmetz. Zumindest kennt er wahrscheinlich Bezugsquellen.
Und kennt sich mit den Materialien bezüglich ihrer Eigenschaften gut aus.
Aber bei der benötigten Größe könnte das etwas teurer werden ...

Gruß Erwin

Edit: kleine Korrektur der Rechtschreibung
Zuletzt geändert von Braufex am Montag 27. Januar 2025, 22:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#169

Beitrag von Y-L »

Moin Becher!
Das sind interessante News! :Smile
Ich drück die Daumen!!!

Hast du die Temperaturen der Steine mal gemessen? Für mich klingt das nur logisch, dass ein Stein der zu heiß wird, oder glüht, auch fix kaputt geht.
Ich persönlich würde den Blaubasalt auch gern mal probieren; würde aber auch hier die Temperatur im Auge behalten.

Damals hatten die Braumeister auch keine Möglichkeit die Temperatur der Steine zu messen.
Denen sind Anfangs bestimmt auch diverse Steine um die Ohren geflogen.
Kann mir gut vorstellen, dass auch hier erst lange Erfahrung gesammelt werden musste, um zu wissen,
wie lange die Steine über dem Feuer maximal aufgeladen werden durften, damit sie einem (auch beim Tauchen) nicht um die Ohren flogen.

Ich habe vor meinem 1. Steinbier gelesen, dass runde (oder ovale) Steine die besten wären, da sie seit Millionen von Jahren nicht zerbrochen sind,
und im Laufe der Zeit rundgeschliffen wurden. Dadurch soll die Oberfläche relativ frei von Fehlern sein. Einschlüsse bleiben natürlich Restrisiko!
Unsere Steine aus dem Baumarkt wurden industriell in die richtige Größe geschlagen. Dadurch können Schäden wie Mikrorisse im Stein entstehen,
die bei Hitze dann zur Sollbruchstelle werden.
Hab schon überlegt, ob ich beim nächsten Fluss oder Bach mal nach passenden faustgroßen Kandidaten suche.
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#170

Beitrag von Becher »

Moin.
Ja, ich habe versucht die Temperatur zu messen, war aber schnell über 500 °C. Höhere Temperaturen misst mein Gerät nicht.
ich habe mir gerade im Garten die Steine nochmal angesehen und einen spannenden darunter gefunden.
schaut her:
So sahen die Steine vorher alle für mich aus
So sahen die Steine vorher alle für mich aus
Nachdem alle Steine in der Glut lagen ist dieser Auffällig
Nachdem alle Steine in der Glut lagen ist dieser Auffällig
Möglich das dies Fossile sind ?!
Möglich das dies Fossile sind ?!
Hier hat es sogar etwas freigelegt
Hier hat es sogar etwas freigelegt
Dann könnte es mit dem Link den ich oben geteilt habe etwas auf sich haben.

Gruß Helge
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#171

Beitrag von Braufex »

Servus Helge,
ja, sind schöne fossile Einschlüsse :thumbsup
Dann lag ich ja nicht ganz verkehrt 😎

Gruß Erwin
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#172

Beitrag von Y-L »

Wow!
Steinbier brauen ist mal eine ganz neue Variante, um Fossilien freizulegen.
Kein Wunder, dass der Stein an diesen Stellen nachgibt.
Was kommt als nächstes? Steinbier mit Geoden? :thumbsup
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#173

Beitrag von jkmanfred »

Braufex hat geschrieben: Dienstag 28. Januar 2025, 20:46 Servus Helge,
ja, sind schöne fossile Einschlüsse :thumbsup
Dann lag ich ja nicht ganz verkehrt 😎

Gruß Erwin
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#174

Beitrag von Braufex »

jkmanfred hat geschrieben: Dienstag 28. Januar 2025, 21:48
Braufex hat geschrieben: Dienstag 28. Januar 2025, 20:46 Servus Helge,
ja, sind schöne fossile Einschlüsse :thumbsup
Dann lag ich ja nicht ganz verkehrt 😎

Gruß Erwin
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#175

Beitrag von Becher »

Y-L hat geschrieben: Dienstag 28. Januar 2025, 20:50 Was kommt als nächstes? Steinbier mit Geoden? :thumbsup
Das ist eine Gute Frage !
Ich bin in der österreichischen Nationalbibliothek auf einen Bericht gestoßen, den ich interessant finde.
Da der Prozess nun keine großen Probleme mehr bereitet bin ich bereit mich mit dem Rezept und der Herangehensweise noch näher an das "Original" zu orientieren.
Aber schaut erstmal. (Ich hoffe man kann es auf den Screenshots lesen)
Seite 283
Seite 283
Seite 284
Seite 284
Seite 285
Seite 285
Seite 286
Seite 286
Ich nutze aktuell jede freie Zeit (Familienvater 2 kl. Kinder) um anhand z.B. diesem Ausschnitts ein Rezept im Hobbybrauermaßstab zu erstellen.
Ich weiß, dass hier jede Menge perfektionistisch veranlagte Braukollegen unterwegs sind und möchte deshalb betonen, dass ich mich daran orientiere und es nicht bis aufs letzte treibe.

Was den Wacholder angeht habe ich bereits eine Quelle ausfindig gemacht und beibachte gespannt wann dieser im Frühjahr austreibt.

Gruß Helge
Sascha
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#176

Beitrag von Sascha »

Vielen Dank für's teilen .
Grüße Sascha
Jarnold
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#177

Beitrag von Jarnold »

@Becher danke fürs Teilen! Ich komme aus der Gegend und finde das sehr spannend.
40 Liter Chinakocher, 45 Liter Gärfass, 0 Liter Ahnung :Greets

Brauplan für 2025:

Altdeutsches Helles Pale Ale done
Kupfer Altbier done
Triticum Wormartia Weizenbier gärt
Ruby Light Mild Ale
Ruhrgold Mild Ale
Restebier
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#178

Beitrag von Becher »

Jarnold hat geschrieben: Montag 10. Februar 2025, 15:40 @Becher danke fürs Teilen! Ich komme aus der Gegend und finde das sehr spannend.
Moin Jarnold,
sehr gerne. Ich habe vergangenen Sonntag einen Brauversuch unternommen, nach den Vorgaben aus diesem Bericht ein Bier zu brauen.
Gerade habe ich meine Braudoku dazu abgeschickt.

Siehe hier ->> viewtopic.php?t=35655

Im Landesarchiv Kärnten ist bezüglich der Geschichte des Steinbiers bei euch einiges zu holen.
Ich stand im E-mail-kontakt und habe das ein oder andere zugeschickt bekommen.

Solltest du in der Region etwas aufschnappen würde es mich natürlich freuen davon zu lesen.

Besten Gruß Helge
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#179

Beitrag von Becher »

Moin Braufreunde,
heute habe ich die erste Flasche von meinem Steinweizen gekostet.
Steinweizen [erste Flasche]
Steinweizen [erste Flasche]
Das Bier ist jetzt gerade einmal etwas über eine Woche in der Flasche. Ich öffne aber immer gerne schon frühzeitig eine Flasche um zu sehen in welche Richtung es geht, oder ob ich etwas drin habe, was ich nicht will.
Hier bin ich durchaus zufrieden.
Das Bier ist noch sehr trüb. Der Schaum ist voluminös, fest, langanhaltend und schneeweiß.
Die Farbe habe ich so erwartet. Was den Geschmack angeht, auch bei dem Weizen kann ich die charakteristischen Aromakomponenten vom Steinbier gut rausschmecken. Das Raucharoma passt sehr gut zum Bier.
Nachdem ich das Glas ausgetrunken habe hatte ich das Gefühl ich hätte eine ganze Mahlzeit zu mir genommen.
Ich werde es nun noch etwas Reifen lassen.
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#180

Beitrag von Y-L »

Bin zwar kein all zu großer Weizen-Fan, aber deins würde ich mir sofort reinschrauben!!! :Smile
Für ein so junges Bier, sieht das echt einladend aus! Da geht bestimmt noch was; lass Ihm Zeit!
Rauchiges Weizen mit den mir vertrauten typischen Steinbieraromen von Karamell.
Dazu evtl. noch ein Hauch mineralische Nuancen; der mir besonders gut gefällt... Wahnsinn. :thumbsup

Wie hat sich der Wacholder im Aroma niedergeschlagen?
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#181

Beitrag von Becher »

Die Zeit soll es jetzt auch bekommen. Ich wollte bloß sicherstellen, dass ich keine großen Fehler darin habe.
Das Steinweizen ist mein Steinbiersud Nr. 3. Das Bier aus der Braudoku (Sud Nr. 4) ist noch in der Hauptgärung.

Dazu vielleicht nochmal zwei…. drei Sätze.
Es ist ja normal, dass eine Trockenhefe gerade in den ersten Tagen richtig loslegt und die Gäraktivitäten später langsamer werden. Vor 6 Tagen habe ich eine Spindelprobe gezogen die mir einen Restextrakt von etwa 2% verriet.
In den ersten Tagen war der Geruch aus dem Gärspund auch sehr unangenehm. Das verflog aber mit Tag 3 oder 4 vollständig. Die Gärung läuft immer noch sehr aktiv. Ich werde nachher nochmal eine Probe nehmen und gucken wie weit es ist. Den Kommentar dazu schreibe ich dann unter die Braudoku.
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#182

Beitrag von Becher »

Moin Braufreunde,
in den zwei oben beschriebenen Suden (Steinbock und Steinweizen) habe ich unterschiedliche Hölzer verwendet.
Beim Steinbock war es noch 100% Kirschholz und beim Steinweizen eine Mischung aus Kirschholz und Buche. Den deutlich Kleineren Teil machte dabei aber schon die Kirsche aus (vllt 20-30%). Jetzt ist es natürlich nicht so einfach die zwei Biere zu vergleichen, aber das Rauchprofil ist in beiden doch wahrnehmbar unterschiedlich.
Da am 24. Mai die 10. Münsteraner Brauschau ansteht und ich beabsichtige dort ein Steinbier auszuschenken plane ich gerade den 3. Steinbiersud des Jahres.
Gestern hat sich mir eine Quelle für verschiedene Holzsorten als Brennholz aufgetan.
Zur Wahl stehen nun:
- Kirsche
- Apfel
- Walnuss
- Haselnuss
- Esche
- Erle
- Eiche und
- Kastanie

Der Preis und der Aufwand um mit jeder Holzart einen Vergleichssud zu brauen ist natürlich zu hoch.
Hat hier jemand eventuell schon mehr Erfahrungen gemacht oder hat eine Idee wie man eine umsetzbare Versuchsreihe aufbauen könnte um die jeweiligen versch. Rauchprofile näher zu bestimmen?

Ich freue mich über eure Ideen.

Besten Gruß Helge
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Y-L
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#183

Beitrag von Y-L »

Moin Helge,
ich habe schon wiederholt Malz für Rauchbiere kalt geräuchert.
Buche und Kirsche ist wohl schon eine der besten Kombis.

Apfel war bei mir zu mild.
Walnuss ist wohl Geschmackssache, aber Pekannuss könnte ich sehr empfehlen.

Ansonsten wäre ich neugierig, ob Hasel was taugt, glaube aber, dass die wegen irgendwas nicht geeignet war.

Ist vielleicht nicht ganz das, was du erwartet und erhofft hast, aber vielleicht hilft es ja...
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Becher
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#184

Beitrag von Becher »

Der Nächste Steinbiersud ist nun für den 5. April angesetzt. Ich werde aus praktischen Gründen nun Apfel und Kirsche verwenden. Dass Apfel ein sehr milden Rauch erzeugt werde ich mir zu nutzen machen und versuchen das Karamellaroma noch etwas zu puschen. Dazu will ich mir separat Steine in die Glut legen, welche ich zum Ende der Maischearbeit (wenn der meiste Zucker bereits umgesetzt ist) durch mehrfaches eintauchen in die Würze mit einer Zuckerschicht überziehe ohne, dass diese danach wieder in die Glut kommen. Diese Steine will ich dann mit in die Hauptgärung geben. Die Überlegung ist, den unbeschädigten Steinen der Grauwacke nochmal eine Chance zu geben.
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Becher
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#185

Beitrag von Becher »

Moin Braufreunde,
seit dem letzten Sud habe ich mir von einem Fassbinder aus Österreich ein ca. 70 Liter großen Maischebottich zugelegt.
Der Bottich wurde traditionell, handwerklich hergestellt und besteht aus 3 cm starken Dauben aus europäischer Eiche.
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Damit ich am 17. Mai den ersten Sud darin brauen kann habe ich heute den "Opfersud" angesetzt.
Ziel dabei ist es die oberflächlichen Tannine und anderen Gerbstoffe der Eiche auszuspülen, damit diese beim Kochen das Bier nicht zu Bitter werden lassen. Dazu habe ich zu beginn den Bottich von innen ausgespült und dann mehrfach mit Wasser gespült, zum Kochen gebracht und ca. 2 Stunden stehen lassen.
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Ich erhoffe mir, dass sich die Bittere damit zu Beginn in Grenzen hält. Zusätzlich werde ich die geplanten IBU niedriger ansetzen.
Ich habe für den kommenden Samstag ein Belgisches Dubbel geplant. Die Malzsüße, der Candi-syrup und der am Stein karamellisierte Zucker werden die Bittere dann zusätzlich ausgleichen.
Die Holz und Raucharomen werden dem Dubbel dann hoffentlich eine schöne Tiefe verleihen.
Da das Wasser nach den zwei Stunden sehr intensiv gerochen hat habe ich einiges von dem Wasser abgefüllt.
Vielleicht kann man damit mal was schönes machen. Eure Ideen nehme ich gerne entgegen !
Der Geruch war sehr süßlich und erinnerte an milden Whisky.
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Weiteres folgt dann nach dem 17. Mai.
Besten Gruß
Helge
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#186

Beitrag von afri »

Hast du heiss abgefüllt zwecks Konservierung? Nicht dass dir das zu gammeln anfängt. Auf dem Foto hast du keine Handschuhe an, daher die Frage.
Und natürlich die neugierige Frage, welchen Betrag muss der Brauer für so ein handwerklich gefertigtes Fass anlegen?
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#187

Beitrag von Becher »

Moin Achim,
Ja das Wasser war kurz davor noch am kochen.
Für den Bottich habe ich einen mittleren dreistelligen Betrag bezahlt.

Gruß Helge
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Y-L
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#188

Beitrag von Y-L »

Becher hat geschrieben: Sonntag 11. Mai 2025, 12:52 Da das Wasser nach den zwei Stunden sehr intensiv gerochen hat habe ich einiges von dem Wasser abgefüllt.
Vielleicht kann man damit mal was schönes machen. Eure Ideen nehme ich gerne entgegen !
Bier mit Holz-Aroma?

:thumbsup
:Drink
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#189

Beitrag von Becher »

Y-L hat geschrieben: Dienstag 13. Mai 2025, 22:00
Bier mit Holz-Aroma?

:thumbsup
:Drink
Ja, an soetwas habe ich auch gedacht! Habe es gerade nur überflogen und werde mir heute Abend mal die Beiträge durchlesen!
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#190

Beitrag von Becher »

Moin Braufreunde,
heute habe ich meinen neuen Maischbottich eingeweiht.
Ich will hier jetzt keine große Braudoku raus machen, euch aber trotzdem ein paar Eindrücke da lassen!
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renzbräu
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#191

Beitrag von renzbräu »

Sehr schöne Doku! :Drink
Grüße Johannes

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Y-L
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#192

Beitrag von Y-L »

Sehr coole Aktion! :thumbsup
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#193

Beitrag von gerold »

Hi,

Hat mal jemand Saunasteine probiert. Ich mag diesen Sommer auch mal Steinbier machen.

Grüße Gerold
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#194

Beitrag von Y-L »

gerold hat geschrieben: Sonntag 25. Mai 2025, 18:13 Hat mal jemand Saunasteine probiert.
In diesem Forum meines Wissens noch nicht. Ich weiß aber, das andere damit schon Erfolg hatten.
Die wichtigste Frage ist, wie heiß du die Steine werden lassen möchtest. Denn Saunasteine sind auch nicht unendlich belastbar.

:Drink
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#195

Beitrag von Becher »

@Gerold: Wenn du die Steine getestet hast bin ich stark an dem Ergebnis interessiert, wie sie sich geschlagen haben.
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#196

Beitrag von Becher »

Am 21. Juni steht der nächste Steinsud an. Ich habe mir heute Olivin-Diabas (Saunasteine) bestellt und kann entsprechend in zwei Wochen darüber Berichten.
Das Dubbel welches ich in dem Eichenbottich gebraut habe ist bereits in Flaschen und im Keller eingelagert. Das werde ich wohl erst in nem Jahr wieder hervorholen. Die erste Flasche habe ich aber schon geöffnet um die Richtung zu erfahren in die es geht. Die Holzaromen sind sehr ausgeprägt, nicht bitter sondern eher süßlich (ähnlich einem milden Whisky). Der Rauch ist sehr mild und ich hoffe, dass er über das Jahr stabil bleibt. Ich bin gespannt wie es sich entwickelt und werde dann hier ausführlich berichten. Optisch macht das Bier aber schon was her. Hier schonmal ein Bild.
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Gruß Helge
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#197

Beitrag von gerold »

Ich muss leider eine Braupause machen. Hab mir leider eine Rippe gebrochen.

Melde mich wenn ich mal das Steinbier gebraut habe.

Grüße Gerold
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#198

Beitrag von Becher »

Ich wünsche gute Genesung!
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#199

Beitrag von Becher »

Moin Braufreunde,
Wie oben bereits erwähnt habe ich heute einen weiteren Steinsud gebraut. Dabei habe ich die „Saunasteine“ (Olivin-Diabas) getestet. Die Steine hatten im Durchmesser alle um die 10cm. Hier ein Bild von einem unbenutzten Stein.
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Die Steine kann man durchaus zum Brauen verwenden. Aber Du hast vollkommen Recht! Unendlich Belastbar sind diese auch nicht. Der Vorteil ist, dass sie nicht zerspringen sondern einfach irgendwann reißen und der ein oder andere dann später zerbricht. Ein sicheres brauen ist also möglich. Man sollte aber eine geeignete Zange haben. Aufgrund der Größe und der glatten Oberfläche ließen sie sich nur schwer greifen. Hier ein Bild von einem Stein nach dem kompletten Brautag.
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Gruß Helge
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Re: Steinbier - Theorie und Praxis für Anfänger

#200

Beitrag von Becher »

Was ich unbedingt noch loswerden muss.
Ich werde beim nächsten Brautag direkt eine Schicht glühende Grillkohle unter das Feuer lege. Ich habe bislang immer darauf geachtet ein gutes Glutbett aufzubauen, dass kann man sich so ja sparen.
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