Die Rast berechnen....

Hier kommt alles rein, was woanders keinen Platz hat.
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Tarabas78
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Die Rast berechnen....

#1

Beitrag von Tarabas78 »

Hallo zusammen...

Ich habe mich auch schon eifrig durch das Forum gelesen, aber bis man hier alles gelesen hat dauert das denke ich Jahre. :puzz

Ich bin eine absolute Anfängerin in Sachen brauen, das heisst, der erste Sud entstand am 21.11.15. Diesen Freitag gibt's dann denn sechsten. Was soll ich sagen, ich bin süchtig nach Bierbrauen.... :Bigsmile

Ich habe mir ein Rezept rausgesucht, dieses habe ich dann nach Lust und Laune ein bisschen abgeändert und losgelegt. Bis jetzt hat es funktioniert. Das berechnen mit der Alpha-Säure beim Hopfen leuchtet mir ein, wie auch das mit dem Bitterhopfen und dem Aromahopfen. Aber anhand von was wird die Rast berechnet? Das ist mir noch nicht ganz klar....
Ich übernehme es immer vom Rezept das ich ableite.. Ich mache eigentlich alles ein bisschen nach Gefühl....

Kann mir jemand einen kleinen Tipp geben das ich bei der Rast keine Fehler mache...

Liebe Grüsse
Alex...
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deralex
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Re: Die Rast berechnen....

#2

Beitrag von deralex »

Probiers mal mit dem Wiki:

wiki/doku.php/rast

VG Alex
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afri
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Re: Die Rast berechnen....

#3

Beitrag von afri »

Das machst du schon ganz richtig: nach Gefühl. Wenn du auch sonst keine Fremde in der Küche bist, ist das Biersieden keine Raketenwissenschaft, bei der es auf etliche Nachkommastellen ankommt.

Konkret: du kannst mit den Rasten u.a. ein bisschen die Restsüße steuern, aber nicht viel. Und weil das so wenig ausmacht, brauen viele hier halt mit Kombirast, in der die wichtigsten beiden Enzyme ihre jeweiligen Wirkungsgrade zu ungefähr gleichen Teilen entfalten können. Berechnen im eigentlichen Sinn kannst du da nicht viel, das ist eher sowas wie fuzzy-logic, ein Begriff für unscharfe Folgerungen. Also ala: raste länger bei der zweiten Verzuckerungsrast, dann wird es süßer bei geringerem EVG, raste länger bei der ersten Verzuckerung, dann wird es schlanker und es klärt besser, während die Schaumstabilität abnimmt etc.

Ich raste schon länger meist mit Kombirast zwischen 66 und 68°; mache ich klassische Rasten, schmeckt das Bier weder anders, noch gibt es sonst großartige Unterschiede. Allerdings halte ich mich üblicherweise an bewährte Rezepturen, die ich bereits braute. Zu berechnen gibt es jedoch (siehe oben) nach meiner Meinung nix dabei.
Achim
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Tarabas78
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Re: Die Rast berechnen....

#4

Beitrag von Tarabas78 »

Dann bin ich ja mit meiner Pi mal Daumen Sache gar nicht so schlecht dran!! :thumbsup
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gerhard63
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Re: Die Rast berechnen....

#5

Beitrag von gerhard63 »

Tarabas78 hat geschrieben: ...der erste Sud entstand am 21.11.15. Diesen Freitag gibt's dann denn sechsten. Was soll ich sagen, ich bin süchtig nach Bierbrauen.... :Bigsmile
Wow sechs Sude in 4 Wochen?
Respekt :Grübel
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flip
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Re: Die Rast berechnen....

#6

Beitrag von flip »

So ist das mit der Sucht... :Bigsmile

Hast du denn deinen ersten Sud überhaupt schon probieren können? :Smile
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Eisenkopf
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Re: Die Rast berechnen....

#7

Beitrag von Eisenkopf »

Phänomenal, ich habe am 19.11.15 meinen ersten Sud gebraut und heute meinen dritten.
Wo läßt du das alles?
Wenn du denn auch die ca. 20 ltr. Klasse belegst.
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cyme
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Re: Die Rast berechnen....

#8

Beitrag von cyme »

afri hat geschrieben: Ich raste schon länger meist mit Kombirast zwischen 66 und 68°; mache ich klassische Rasten, schmeckt das Bier weder anders, noch gibt es sonst großartige Unterschiede.
Das ist mehr oder weniger auch mein Vorgehen. Dass die Rasten gar keinen Einfluss haben mag ich jetzt nicht behaupten, aber meine Erfahrung ist das Hefestamm, Gärführung, Hopfen, Schüttung und auch Wasserchemie so viel Einfluss haben, dass die Maischarbeit in den Hintergrund tritt.
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gerhard63
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Re: Die Rast berechnen....

#9

Beitrag von gerhard63 »

afri hat geschrieben: Das ist mehr oder weniger auch mein Vorgehen. Dass die Rasten gar keinen Einfluss haben mag ich jetzt nicht behaupten, aber meine Erfahrung ist das Hefestamm, Gärführung, Hopfen, Schüttung und auch Wasserchemie so viel Einfluss haben, dass die Maischarbeit in den Hintergrund tritt.
Dann empfehle ich dir mal bewußt mit verschiedenen Rastzeiten zu experimentieren.
Wenn du da keine deutlichen Unterschiede feststellen kannst dann läuft grundsätzlich was falsch. :Waa
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Tarabas78
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Re: Die Rast berechnen....

#10

Beitrag von Tarabas78 »

:Smile Jep....Ich habe den ersten Sud schon probiert. Das war eine fertig Mischung eines nahegelegenen Brau-Shops.
Geschmacklich nicht schlecht, nur der Schaum fällt recht schnell zusammen. Ich konnte es nicht lassen das zweite auch schon zu probieren. Obwohl ich mein Ale viel zu früh probierte, bin ich hell begeistert. :Bigsmile

Ich hatte mir auch zwei Freitage frei genommen für meine brau Sucht. Ich Wohne in einem alten Bauernhaus mit fünf Zimmern, daher genug Platz um noch mehr gutes Bier kalt zu stellen.

Ich Braue in einem Weck Einkochautomat 30 L.. Funktioniert für mich Suuuper...
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GamZuBo
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Re: Die Rast berechnen....

#11

Beitrag von GamZuBo »

Moin, eine Berechnung der Rast ist nahezu unmöglich. Wie Cyme ja schon geschrieben hat ist es von sehr vielen Faktoren abhängig. zum einen kommt es auf das verwendete Malz an, zum anderen auf das Wasser und den zu verwendeten Hefestamm. Ich möchte mal etwas näher darauf eingehen.

Beim Malz ist schonmal das Grundprodukt nicht immer gleich. Die Gerste hat von Jahr zu Jahr etwas andere Zusammensetzungen. Dann ist der Vermälzungsprozess immer etwas unterschiedlich ( Zumindest von Mälzerei zu Mälzerei). Zudem kommt noch hinzu, dass man die Malze eher selten zu 100% einsetzt. Denn je dunkler das Malz, desto weniger Enzyme. Was wiederum einen niedrigeren EV zur Folge hat.

Beim Wasser ist es so, die Restalkalität wirkt wie ein Puffer auf die Säure die durch das einmaischen des Malzes entsteht. Im Grunde ist Wasser ja basisch also PH 7 (was auch schwanken kann) Optimalerweise liegt der PH Wert beim maischen zwischen 5,2-5,8 (wobei es da Unterschiede gibt auf die ich nicht näher eingehe in Beta und Alphaamylase). Denn nur in diesem PH Bereich arbeiten die Enzyme optimal. Wird dieser Bereich nicht getroffen, fällt der EV schlechter aus. Eine Verlängerung der Rasten würde das nicht unbedingt aufheben. Deswegen ist die richtige Restalkalität so wichtig. Und weil dunklere Malze stärker und hellere weniger stark die Maische ansäuern, wird es noch komplizierter.

Zur Hefe verhält es sich so, dass es einige Stämme mit diversen Zuckern klar kommen die andere Problemlos vergären können. Bei untergärigen Stämmen ist die Spanne kleiner. Bei Obergärigen sind diese allerdings enorm.

Ich glaube da könnte man eine Dr. drüber schreiben, da kommt noch soviel hinzu...

Eine Formel zur Berechnung von Endvergärungsgraden ist also nicht möglich/wäre unseriös für einen Hobbybrauer. Am Ende ist es eben doch das Gefühl welches von Sud zu Sud immer feiner wird welches entscheidet wie das Bier werden soll.

Viel Spaß beim rumprobieren.
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cyme
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Re: Die Rast berechnen....

#12

Beitrag von cyme »

gerhard63 hat geschrieben:Dann empfehle ich dir mal bewußt mit verschiedenen Rastzeiten zu experimentieren.
Wenn du da keine deutlichen Unterschiede feststellen kannst dann läuft grundsätzlich was falsch. :Waa
Soviel Zeit muss ich erstmal finden, um zwei Maischen am gleichen Tag durchzubringen (außer es will mir jemand zwei BM10 leihen :Wink ). An Rasten hatte ich jedenfalls von 90 min Maltose/0 min Verzuckerung bis 0 min Maltose/60 min Verzuckerung alles abgedeckt. Unterschiede waren mit der Spindel zu sehen (EVG von 65% bis 80%, je nach Rasten), rausgeschmeckt hab ich aber nie groß was (und damit stehe ich nicht alleine da). Aber einen groß ausgeprägten Gaumen hatte ich eh nie, kann gut sein, dass es gravierende Unterschiede gibt die ich einfach nicht rausschmecke.
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Tarabas78
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Re: Die Rast berechnen....

#13

Beitrag von Tarabas78 »

Wir müssen zuerst ein zweites von der gleichen Biersorte brauen damit wir wissen wie sich die Rast dauer verhaltet. Ich bin zumindest sehr gespannt ob wir überhaupt ein ähnliches hin kriegen!! :Smile
Aber es ist ja kein Meister vom Himmel gefallen!! :Ätsch
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