Weizen

Weizen ist generell eine Gattung der Süßgräser (Poaceae) mit einer Reihe von Unterarten. Die wichtigsten davon, die eine wirtschaftliche Bedeutung besitzen sind: als Getreide haben zwei Sorten wirtschaftliche Bedeutung:

  • Weichweizen (Triticum aestivum, auch Brotweizen, Futterweizen oder Saat-Weizen) ist die am weitesten verbreitete Weizenart und wird als Sommer- und Winterweizen angebaut.
  • Hartweizen (Triticum durum, auch Durum, Durumweizen oder Glasweizen) ist die zweithäufig angebaute Weizenart (10% der angebauten Weizenmenge) und wird vor allem als Sommerweizen angebaut.
  • Einkorn (Triticum monococcum, auch kleiner Spelz) ist die älteste Kulturweizenart und wird heute v.a. für Backwaren und Bierbrauen angebaut.
  • Emmer (Triticum dicoccum, auch Zweikorn) ist eine weitere historische Weizenart, die international kaum Bedeutung trägt.
  • Dinkel (Triticum aestivum subsp. spelta, auch Spelz, Vesen, Schwabenkorn) ist eng verwandt mit Weichweizen, besitzt jedoch fest verwachsene Spelzen.

Im Weiteren wird auf die beiden Arten Weich- und Hartweizen eingegangen, da diese allgemein als „Weizen“ verstanden werden.

Die einjährige, krautige Pflanze besitzt einen rundlichen Halm, dessen kurzen, bewimperten Blattröhrchen den Halm nicht umschließen. Weizen besitzt eine Wuchshöhe von 0,4-1m (Weichweizen) bzw. 0,8-1,5m (Hartweizen), deren gedrungene, im Querschnitt quadratische, grannenfreie Ähren eine Länge von 4-18cm besitzen. Er pflanzt sich sowohl durch Fremd- wie auch durch Selbstbefruchtung fort.

Weizen ist nach Mais und Reis das drittwichtigste Getreide der Welt (weltweiter Anbau: ca. 713 Mio t/Jahr).

Das Tausendkorngewicht von Weizen beträgt 40-65g

Geschichte

Der moderne Weizen geht auf eine Kreuzung mehrerer Wildgras- und Getreidearten zurück. Vor allem Einkorn und Emmer sind die ältesten Weizensorten und seit 7800-5200 v.Chr. im Vorderen Orient nachweisbar. Von dort aus breiteten sich Weizenarten nach Nordafrika und Europa aus. Seit dem 11. Jahrhundert hat sich Weizen als wichtigste Getreidesorte - vor Emmer, Einkorn und Gerste - etabliert.

Anbau

Weizen stellt bezüglich Klima und Boden im Vergleich zu anderen Getreidearten einen höheren Anspruch. Er ist an trockene und warme Sommer angepasst. Im Anbau wird unterschieden zwischen Winter- und Sommerweizen:

  • Winterweizen

Macht etwa 90% der Weizen-Anbaufläche in Deutschland aus. Winterweizen wird im Herbst ausgesät und keimt innerhalb von 15-20 Tagen. In diesem Stadium überwintert der Weizen unterirdisch und keimt oberirdisch bei Bodentemperaturen von 2-4°C in Form von 2-3 ährentragenden Halme pro Pflanze aus. Pro Ähre trägt Winterweizen ca 25-40 Körner. Die Ernte im Hochsommer des nach der Aussaat folgenden Jahres. Winterweizen ist Stärkereicher als Sommerweizen.

  • Sommerweizen

Sommerweizen wird im frühen Frühjahr ausgesät und ist im Sommer erntereif. Der Kornertrag ist geringer als beim Winterweizen, dafür sind die Körner proteinreicher (v.a. mehr Gluten) als Winterweizen.

Nutzung

Weizen stellt eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel für den Menschen dar. Zu Mehl zermahlen wird es als Brot und anderes Gebäck verzehrt. In gröberer Form als Weizengries verwendet man es für Nudeln, Bulgur und Couscous (Hartweizengries) oder z.B. für Brei (Weichweizengries). Weizenkleie werden als Balaststofflieferant verzehrt. Zum Bierbrauen wird Weizen zu Weizenmalz vermälzt.

Darüber hinaus besitzt Weizen eine große Bedeutung als Futtermittel, in der Stärke- sowie der Bioethanolgewinnung.

Inhaltsstoffe

(Angaben pro 100g)

Weichweizen Hartweizen
Wasser: 12,8g 10,9g
Eiweiß: 10,9g 13,7g
Fett: 1,8g 2,5g
Kohlenhydrate: 59,5g 71,1g
Ballaststoffe: 13,3g
Mineralstoffe: 1,7g
Natrium: 8mg 2mg
Kalium: 380mg 431mg
Magnesium: 95mg 144mg
Calcium: 35mg 34mg
Mangan: 3,1mg
Eisen: 3,2mg 3,2mg
Kupfer: 0,37mg
Zink: 2,6mg 4,2mg
Phosphor: 340mg 508mg
Selen: 0,002 mg
Vitamin A1: 3μg 0μg
Vitamin B1: 460μg 420μg
Vitamin B2: 95μg
Vitamin B3: 5100μg
Vitamin B5: 1200μg
Vitamin B6: 270μg 420μg
Folsäure: 85μg 43μg
Vitamin E: 1400μg
Vitamin c: Spuren 0μg
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