hat sich gut getroffen, weil im Nebenort ein alter Spezl von mir wohnt. Nach der Führung haben wir uns getroffen und im Liebhard aka Ayinger Bräustüberl was g'scheit's g'essen.
die Führung selber war wirklich gut, vorausgesetzt man blendet den ganzen Reinheitsgebotkram aus.
Weissbier wird bei 22°C angestellt und vergärt durchgehend bei dieser Temperatur. nach 2 Tagen ist es fertig. Wenn es langsam länger dauert braucht es eine neue Hefe.
Die Hefe wird in den offenen Gärtanks oben abgeschoben und fällt dann in einen kleineren tiefen Hefetank. von diesem aus wird dann der nächste Gärvorgang angestellt.
Die vielen Rohrleitungen im Hintergrund sind fast alle für die CIP-Reinigungsvorgänge. die wenigsten zum um'schlauchen'. genug Zwickelhähne sind montiert

wie man bei so einer Aussicht, bei so einem Wetter überhaupt arbeiten kann...??? es kommt nicht richtig rüber, aber es war voll sonnig.
das Wasser wird durch eine Tiefbohrung gefördert. irgendein geschlossenes Reservoir aus der Eiszeit - oder kurz danach

Bei der Führung hab ich dann mal nach der Möglichkeit gefragt Hefe zu bekommen. Antwort: "Fragst halt die Brauer". Blöd, es waren grad keine zu finden.
Also, am nächsten Tag bin ich nochmal hingefahren. Im Braushop, über den man die Brauerei betritt, mein Anliegen vorgetragen. Antwort: "Ja geh' halt nei zu die Brauer". Die waren dann auch da. Wieder gefragt. Antwort: "Ja logisch. Jede g'scheite Brauerei gibt a Hefe her. auch der Augustiner, da mußt zum Pförnter..".
Oiso Bursch'n, her mit dem Zeigl.
Über meine kurz vorher gekauften Plastikbehälter haben sich die Jungs (wiklich, im Vergleich zu meinem Alter) schon sehr pekiert gezeigt.
"Oiso Blastik geht ja schomoi goaneed! und richtig sauba is des a ned wiaklich."
Also hab ich meinen Schnellkauf gerechtfertigt, da ich ja in und um München auf keinen eigenen Haushalt zugreifen kann - und überhaupt.
Hat nix genutzt: Plastik geht überhauptnicht. Zumindest garnicht in Kleinstmengen!
Über die Keimarmut haben wir garnicht erst diskutiert. weil die Ansage: "... und nachad wead as Bia nix und dann hoasts (heisst es) die Ayinger ham (haben) a g'schi**ane (sehr schlechte) Hefn". A wieada woa! Gehd ned! A scho grundsätzlichundübahauptgleigoaned.
Also haben die unterm Arbeitstisch zwei kleine Mini-Glas-Bügelflaschen rausgezaubert und mit jeweils OG- und UG-Hefe befüllt. Anschließend haben wir uns noch extrem entspannt unterhalten.
Auf die Frage nach dem Hefe-Hausstamm war die Antwort: "Na, des is die normale Weihenstephaner. kommt ein paarmal im Jahr vom Speckner"
Also, im Gegensatz zur Brauereiführung beim Schneider sieht man viel mehr und die Fragen werden ALLE beantwortet. am besten NICHT während der klassischen Urlaubsmonate hingehen, da vom Fremdenverkehrsamt München fast alle Leute, die eine Brauerei sehen wollen nach Aying geschickt werden. in München macht angeblich nur noch Spaten eine sehr kurze Führung.
LG
Stefan
DANK an die Brauer