Hopfenstopfen

Das Hopfenstopfen wird angewendet, weil die gärende Bierwürze und der sich dabei bildende Alkohol besonders die Hopfen-Aromen extrahiert. Mit einer Hopfengabe im Lagertank werden kaum Bitterstoffe (Alphasäuren) aus dem Hopfen gewonnen, da sich dies bei Lagertemperatur kaum extrahieren lassen. Die ätherischen Öle des Hopfens hingegen werden gut in die Würze eingebunden (In früheren Phasen des Brauprozesses wird die Würze gekocht – ätherische Öle verflüchtigen sich dabei). Dementsprechend werden besonders Aromahopfensorten (nicht Bittersorten) für das Hopfenstopfen verwendet. Dabei wird meist Naturhopfen (Doldenhopfen) verwendet, der dazu in einem Sack (ähnlich einem Teebeutel) aus lebensmittelechtem Material gesteckt wird. Die Hopfenreste setzen sich am Gefäßboden ab und werden entfernt. Das Hopfenstopfen verleiht dem Bier einen frischen, grünen, besonderen Geschmack.

Früher wurden auch in Deutschland die Biere oftmals hopfengestopft um ihnen eine längere Haltbarkeit zu geben. Heutzutage ist das nur noch selten der Fall. Der englische Bierstil India Pale Ale ist ein typischer Vertreter hopfengestopfter Biere

Michael Schnitzler: „Als Lehrling habe ich das Stopfen noch gelernt. Zwischen 30 und 50 Gramm je Hektoliter wurden mit heißem Brauwasser gebrüht und 15 Minuten ziehen gelassen, bei geschlossenem Deckel, wegen des Aromas. Anschließend gaben wir Hopfen und Wasserauszug in den frisch geschlupften (gereinigten) Lagertank. Auf diesen Hopfen wurde nun das Jungbier geschlaucht, der Hopfen sog sich in den kommenden Tagen mit dem Bier voll und gab sein herrliches Aroma ab.“1)

Quelle:

Drucken/exportieren
QR-Code
QR-Code Hopfenstopfen (erstellt für aktuelle Seite)
*
^